Person
Marcel Reich-Ranicki
Übersicht
Pseudonym | : | Hart, Wiktor |
Beruf | : | Autor, Literaturkritiker |
Teilnehmer | : | Das Literarische Quartett |
verheiratet mit | : | Teofila Reich-Ranicki |
Kurzbeschreibung
Marcel Reich-Ranicki war ein Autor und Literaturkritiker. Er wurde 1920 in Włocławek geboren und verstarb 2013 in Frankfurt am Main.
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Preisträger
Literaturpreise
Biographie
- drittes Kind des Fabrikbesitzers David Reich
- Mutter Helene, geborene Auerbach
- geboren in eine assimilierte jüdische, deutsch-polnische Mittelstandsfamilie
- Geschwister Alexander Herbert und Gerda
- 1928 Bankrott des Vaters
- Besuch der deutschen Schule von Włocławek
- wurde für seine berufliche Zukunft von den Eltern zu reichen Verwandten nach Berlin geschickt
- ab 1929 lebte er vorerst in Berlin-Charlottenburg dann in Schöneberg
- Besuch des Werner-Siemens-Realgymnasiums
- 1935 Besuch des Fichte-Gymnasiums in Berlin-Wilmersdorf
- Beschäftigung mit der Lektüre deutscher Klassiker, Opern,- Konzert- und Theaterbesuche
- Vorbild Thomas Mann
- 1938 Abitur
- 1938 Antrag auf Immatrikulation an der Friedrich-Wilhelms-Universität wurde wegen seiner jüdischen Abstammung abgelehnt
- 1938 Ausweisung nach Polen
- ein Jahr arbeitslos in Warschau
- Kennenlernen seiner späteren Frau Teofila Langnas
- 1940 Zwang zur Umsiedlung in das Warschauer Ghetto, Übersetzer beim "Judenrat"
- schrieb unter Verwendung des Pseudonyms »Wiktor Hart« Konzertrezensionen für die Ghettozeitung "Gazeta Żydowska"
- Mitarbeiter im Ghetto-Untergrundarchiv des Emanuel Ringelblum
- 1942 Heirat mit Teofila Langnas
- 1943 Teilnahme an einer Widerstandsaktion der Jüdischen Kampforganisation
- 3. Februar 1943 Flucht zusammen mit seiner Frau aus dem Ghetto
- Unterschlupf bei der Familie von Bolek Gawin, Schriftsetzer
- seine Eltern wurden in den Gaskammern von Treblinka ermordet
- sein Bruder Alexander Herbert wurde im Arbeitslager Poniatowa erschossen
- Ende 1944 Arbeit bei der polnischen Geheimpolizei UB (Urząd Bezpieczeństwa)
- 1948 Annahme des Namens "Marceli Ranicki"
- Resident bei der polnischen Botschaft in London
- 30. Dezember 1948 Geburt seines Sohnes Andrzej Alexander
- 1949 Abberufung aus London und Rückkehr nach Warschau
- Entlassung aus dem Geheimdienst und vom Außenministerium
- Ausschluss aus der Kommunistischen Partei wegen ideologischer Entfremdung
- einige Wochen Einzelhaft
- Lektor für deutsche Literatur bei einem Warschauer Verlag
- Ende 1951 freier Schriftsteller
- 1953-1954 Publikationsverbot durch polnische Behörden
- Mitarbeiter des polnischen Rundfunks
- 1958 Literaturkritiker im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
- Verwendung des Doppelnamen (Marcel Reich Ranicki) auf Anraten Hans Schwab-Felisch'
- Ende 1959 Umzug nach Hamburg-Niendorf zusammen mit seiner Frau
- 1960-1973 Literaturkritiker der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit"
- 1968 und 1969 lehrte er an amerikanischen Universitäten
- 1973 Leitung der Literaturredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
- 1971-1975 Gastprofessur in Stockholm und Uppsala
- seit 1974 Honorarprofessor an der Eberhard Karls Universität Tübingen
- Initiierung des Ingeborg-Bachmann-Preis zusammen mit anderen Literaturfreunden
- 1988-2001 Leitung der Sendung "Das literarische Quartett" im ZDF
- 1990 Heinrich-Heine-Gastprofessur an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- 1991 Heinrich-Hertz-Gastprofessur der Universität Karlsruhe
- lebt mit seiner Frau in Frankfurt-Dornbusch
Bibliografie
Jahr | Titel | Genre | ![]() |
---|---|---|---|
1970 | Lauter Verrisse | ||
1994 | Die Anwälte der Literatur | Aufsatzsammlung | |
2002 | Über Literaturkritik | Essay | |
2002 | Sieben Wegbereiter | Sachbuch | |
2003 | Mein Leben | Sachbuch | |
2003 | Lauter schwierige Patienten | ||
2003 | Meine Bilder | Sachbuch |
Sendungen
Produktbeiträge
1994 | Deutsche Erzähler des 20. Jahrhunderts (Marcel Reich-Ranicki ) | Herausgeber, Nachwort |
1994 | Deutsche Erzähler des 20. Jahrhunderts (Marcel Reich-Ranicki ) | Herausgeber, Nachwort |
»Man soll die Kritiker nicht für Mörder halten. Sie stellen nur den Totenschein aus.«
Aktion:
»In Deutschland gibt es ja wenige Menschen, die keinen Roman geschrieben haben.«
Aktion:
Links
Marcel Reich-Ranicki im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Linktipp: »Deutschland« als Sterbeland haben auch
- Tschechow, Anton (1860-1904)
- Brecht, Bertolt (1898-1956)
- Grass, Günter
- Lenz, Siegfried (1926-2014)
- Aitmatov, Tschingis (1928-2008)