Person
A. J. Weigoni
* 18. Januar 1958
Budapest / Ungarn
† 26. Januar 2020
Düsseldorf / Nordrhein-Westfalen / Deutschland
Übersicht
Beruf | : | Schriftsteller |
Kurzbeschreibung
A. J. Weigoni war ein Schriftsteller. Er wurde 1958 in Budapest geboren und verstarb 2020 in Düsseldorf.
Mitmachen / Fehler gefunden
Gern kannst Du bei Kritikatur mitmachen. Als kultureller Verein, Verlag, Buchhandlung oder als Nutzer angemeldet, bieten sich Dir vielfältige Möglichkeiten, sich zu präsentieren.Auf dieser Seite befindet sich eine falsche Angabe oder es fehlt Information. Gib uns Bescheid, um hier nachzubessern.
Biographie
Arbeiten für das Westfälische Landestheater und den WDR (u.a. das Live–Hörspiel »Oden an die Zukunftsseelen / Die schwärmerische Lyrik Kaiserin Elisabeths«).
Poetische Performances (u.a. Alte Schmiede, Wien, Literarisches Colloquium Berlin, Literaturhaus Hamburg, Filmdose / Köln, Kom(m)ödchen / D-Dorf.
Ausstellungen und Leitung von Hörspielseminaren (u.a. Ohryeure und Zur Sprache bringen…) im In- und Ausland. Übersetzungen ins Englische, Koreanische und Rumänische.
Weiteres
A.J. Weigoni weiß, wie man Dichtung zu Klang macht. Ihm ist Literatur zuvörderst Wort–Material. Sprechen ist ihm nicht Mitteilung, ist Selbstzweck. Ihm geht es darum, Sprach–Kunst zu zelebrieren wie Musik. In dieser poetischen Intensität blitzen ironisch funkelnde Provokationen neben beispielhaften Verdichtungen der Wirklichkeit auf. Alles wird als Zeichen gelesen, semiotische Neutralität ist in der Textgeröllhalde nicht vorgesehen.
Weigoni bringt Ausdruck und Struktur in Einklang, instituiert damit eine auratische Zeichenhaftigkeit dodekaphoner Expressivität und verändert die Sprache mit jedem Sprechen. Die Zeichen geraten in Schwingungen, feste Beziehungen zwischen dem Bezeichneten und dem Bezeichnenden lösen sich auf.
Mit seiner eigenen Sprache aus ambienten Texturen, gekonnt gebrochenen Beats und subtilem Scratching ist er ein fester Bestandteil der deutschen Literatur.
Dr. Tamara Kudrjawzewa, Moskau
Ticker
Handlung zu » | Wiederbelebungsmasznahme |
Neues Werk | Wiederbelebungsmasznahme |
Bibliografie
Jahr | Titel | Genre | |
---|---|---|---|
1995 | Top 100 | ||
1997 | Raumbredoille Replica | ||
1998 | Ohryeure | ||
1999 | Kollegengespräche | ||
2005 | Dichterloh | Gedichtsammlung | |
2007 | Hörspiele | ||
2007 | Künstlerbücher | ||
2009 | Vignetten | Erzählung | |
2010 | Zombies | Erzählung | |
2011 | Ein Ort. Skoping | Theaterstück | |
2011 | Praegnarien | Gedichtsammlung | |
2011 | Rheintor, Linz | ||
2012 | Cyberspasz | Erzählung | |
2013 | Parlandos | ||
2014 | Abgeschlossenes Sammelgebiet | Roman | |
2014 | Wortspielhalle | Hörspiel (Literatur) | |
2015 | Gedichte | Gedichtsammlung | |
2018 | Lokalhelden | Roman | |
2018 | 630 | ||
2019 | Vorlass | Essay | |
2024 | Wiederbelebungsmasznahme | Gedicht |
Paten
Fragebogen
Bekannt durch: | Tom Täger, Tonstudio an der Ruhr |
Lese ich, um: | Ich beneide Menschen, die waidgerecht eine Metapher ausnehmen, eine Figur in einem Satz festnageln, sich an Geopolitik oder Neurochemie wagen können, ohne daß ihnen dabei der Schweiß auf der Stirn steht. Ich beneide sie um das Gefühl für die Richtigkeit ihres Tuns. Wenn ich beobachte, wie sich jemand bückt, um einem anderen zu helfen, glaube ich, daß er die Arbeit aller tut, den menschlichen Job. Ich bewundere diese Menschen, aber ich beneide sie nicht. |
Freier Text: | Nicht nur objektive Kritik gehört zu einem gesunden Literaturleben. Es braucht auch Liebesbekundungen der Kollegen und Parteinahme der Mitstreiter. Unsere Beziehung wird durch die geheime Abmachung geprägt, sich nie zu nahe zu treten; dahinter steht ein Selbstverständnis, das Heinrich von Kleist folgendermaßen ausgedrückt hat: „Ich weiß nicht, was ich Dir über mich unaussprechlichen Menschen sagen soll.“. |
Linktipp: »1958« als Geburtsjahr haben auch
- Houellebecq, Michel (1958)
- Käßmann, Margot (1958)
- Ramos, Mario (1958)
- Mortensen, Viggo (1958)
- Foreman, Jamie (1958)