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»Ich schreibe, also bin ich«

»Ich schreibe, also bin ich«

-Schreibweisen bei Barbara Frischmuth-

Anna Babka; Silvana Cimenti; Peter Clar (Hrsg.)

 

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Übersicht


Verlag : Sonderzahl
Sprache : Deutsch
Erschienen : 01. 05. 2019
Seiten : 280
Einband : Kartoniert
Höhe : 220 mm
Breite : 140 mm
ISBN : 9783854495291

Du und »»Ich schreibe, also bin ich««




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Das vielschichtige Œuvre Barbara Frischmuths wurde in der literaturwissenschaftlichen Forschung bisher vor allem entlang einer überschaubaren Reihe von Themen untersucht – etwa dem Dialog der Religionen und Kulturen, dem Leben im Zwischenraum der Sprachen, Feenwelten und Mythologien oder dem prominenten Motiv des Gartens. Weniger zentral erwies sich bislang die Frage nach den spezifischen Schreibweisen, nach der sprachlich-rhetorischen Verfasstheit und somit der besonderen ›écriture‹, die die Texte Frischmuths kennzeichnen. Um diesen wichtigen Bereich zu ergänzen und weiterzudenken, widmet sich dieser Band den ›Schreibweisen‹, der angewandten ›Poetik‹ der Texte Barbara Frischmuths. Dabei wurden sowohl die Metaebene, also die explizit poetologischen Ausführungen, wie sie die Autorin etwa in Traum der Literatur – Literatur des Traums (Sonderzahl 2009) formuliert und entwickelt hat, in den Blick genommen, als auch die spezifische Verfasstheit der literarischen Texte selbst.Der Band geht auf ein Symposion zurück, das im Herbst 2017 von Anna Babka, Peter Clar und Thomas Eder veranstaltet wurde. Er vereint dabei nicht nur Tagungsbeiträge, sondern wurde um einige weitere Studien ergänzt, die sich bewusst zwischen den Gebieten der Literaturwissenschaft, der Essayistik und auch der Literatur verorten lassen. Es ging den Herausgeber_innen darum, aufschlussreiche ›Antworten‹ auf Frischmuths Schreibweisen zu kompilieren, wobei sowohl Frischmuth-Expert_innen als auch Beiträger_innen, die aus unterschiedlichen Perspektiven erstmalig Sichtweisen zu Frischmuths Werk entwickeln, zu Wort kommen.Die Beiträge stammen von: Anna Babka, Silvana Cimenti, Peter Clar, Thomas Eder, Gerhard Fuchs, Markus Köhle, Isabel Kranz, Stefan Krammer, Herbert Maurer, Paul Michael Lützeler, Wolfgang Müller-Funk, Aleksandra Pawloff, Marina Rauchenbacher, Elisabeth Reichart, Christian Schenkermayr, Almut Tina Schmidt, Julian Schutting und Thomas Stangl

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In ihrem Essay »Literatur des Traums« erzählt Barbara Frischmuth, dass sie »als Kind immer den selben stereotypen Fiebertraum hatte. Es stieg mir merkwürdig kompakt den Gaumen herauf, und ich las einen endlosen Text aus Zeichen, die in eine weiße Hirschhaut geritzt waren. Einen endlosen Text, von dem ich kein Wort verstand, obgleich ich ihn nicht nur ablas, sondern gleichzeitig auch schrieb.«Dieser Traum ist nicht einfach ein vages Seelengeschehen oder etwas, das man interpretieren müsste, vielmehr folgt er einer konkreten, mehrfach über sich hinausweisenden Dynamik: etwas, das vom Fieber geweckt wird, übersetzt sich in einen körperlichen Zustand (steigt kompakt den Gaumen hinauf ), der sich wiederum – zunächst im Bild, im Trauminnenraum – in Schrift übersetzt, das heißt: nicht in einen Text, sondern in eine Materie, weiße Hirschhaut, die Text auf sich trägt, auf der, wie von selbst, Text entsteht. Das älteste, ureigenste Traumbild ist zugleich etwas Fremdes und völlig Unverständliches; aus dem Ich entsteht gegenständlich und zugleich zeichenhaft etwas anderes, das – zunächst – nicht unter der Kontrolle des träumenden Subjekts steht, das im Fieber ohnehin nicht ganz bei sich ist. Diese Schrift ist nicht lesbar zu machen, aber vielleicht kann oder muss das Kind, das diesen Traum träumt, später als Autorin so schreiben, als ob sie lesbar zu machen wäre. An dieser Grenze zwischen Eigenem und Fremdem, Unverständlichem setzt vielleicht das Schreiben ein; hier bekommt es seinen drängenden Impuls, seine Notwendigkeit.

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