Übersicht
Verlag | : | Psychosozial-Verlag |
Buchreihe | : | Therapie & Beratung |
Sprache | : | Deutsch |
Erschienen | : | 08. 2015 |
Seiten | : | 345 |
Einband | : | Kartoniert |
Höhe | : | 210 mm |
Breite | : | 148 mm |
Gewicht | : | 526 g |
ISBN | : | 9783837924862 |
Produktinformation
In Philosophie, Theologie, Psychologie, Politik und sogar Wirtschaftswissenschaft wird der Mensch heute kaum noch als Ganzes wahrgenommen. Überall geht es um Teilaspekte, Teilidentitäten, Einzelthemen, Fragmente oder lose zusammengehaltene Persönlichkeitsanteile, die je nachdem, was in einer gesellschaftlichen Situation gebraucht oder abgefragt wird, zur Wirkung kommen. Geübte TherapeutInnen vermögen, stellvertretend für ihre bereits resignierten PatientInnen, die zerstreuten Anteile in der Vision einer wiederzugewinnenden Ganzheit zusammenzubringen.
Tilmann Moser berichtet im vorliegenden Buch – eine Bilanz aus seiner analytisch-körpertherapeutischen Praxis – von herausragenden Erfahrungen, die seine Arbeitsweise maßgeblich beeinflusst haben und durch die er psychoanalytisches Neuland betreten hat. Das Klinische Notizbuch dokumentiert, wie Psychoanalyse kreativ durch körpertherapeutische und gestalttherapeutische Verfahren bereichert und unterstützt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Zum Titel des Buchs Klinisches Notizbuch
Bildbetrachtung zu den Texten
Schreiben über Patienten
Romane als Krankengeschichten – Krankengeschichten als Romane
Über Patienten schreiben
I. Theoretische Überlegungen
Für eine Ethik der Berührung in der Psychotherapie
Vorwort zu Unordnung und spätes Leid von Akoluth
Ein Kommentar
Psychoanalyse und Körperpsychotherapie
Couch und Coach
Wider den Beschleunigungswahn
Warum man Psychotherapien nicht einfach abkürzen darf
Bestie Mensch und die Sehnsucht nach dem Paradies
Höllenerfahrungen und Paradies- und Erlösungsvorstellungen bei schwer traumatisierten Patienten
An den therapeutischen Grenzen der Psychoanalyse
»Opfer-Überzeugungen«
Anmerkungen zu Gerd Rudolf
Psychoanalyse und Tod
Ein teilweise autobiografischer Essay
Stagnation oder Fortschritt
Ein offener Brief an psychoanalytische Supervisoren
Täterbindung
Über die Weitergabe des stummen Entsetzens
Dina Wardis Text »Gedenkkerzen« und die Wucht der seelischen Deformation der Opferkinder
Die Bedeutung der Hand in der analytischen Körperpsychotherapie
Der herbeigegoogelte Therapeut
Raum für die Neuerfahrung Gottes
Aus der Arbeit eines Psychoanalytikers
Geschwisterkonflikte
Jesus als Retter, alter ego, Liebhaber oder Rivale
Blick und Berührung
Kinderbilder betrachten mit Psychotherapiepatienten
Therapeutische Hausbesuche
Verliebtheit in der Psychotherapie
Vom Umgang mit Sehnsuchtszeichen
Die Kunst des Wartens
Stillen und Saugen in der analytischen Körperpsychotherapie
Auf zur Augenweide
Über Gucken, Schauen, Betrachten, Staunen und Flirten
Von Wimmern bis Schreien
Auf der Suche nach dem stimmigen Ton
Kämpfen und Rangeln
Finden und Gefundenwerden
Doppel- und Mehrfachübertragung
Problematischer und nützlicher mehrfacher Verrat
Eine Therapiekatastrophe
Therapeutische Verstrickungen
Formen des Abschieds von den Eltern
Fragen, Antworten und Gegenfragen
Vielfacher realer und seelischer Heimatverlust
Eine Mutter in Leere und Angst
Sexualität und frühe Mutter
Freude, Tanz und Symptomverschiebung
Szenische Supervision in einem schweren Fall
»Ich kenne keine Wut«
Die dunkle Wolke der Resignation
II. Fallgeschichten von Männern
Der vernaschte Jüngling
Die Entdeckung der depressiven Mutter
Ein Ertrinkender mit Größenfantasien: Alexander Der sterbende König: Sigbert
Lehrgeld durch einen Betrug
Der Mörderblick und die Wolke der Angst Schonpolitik
Tränenreise
Eine hocherotische Enttraumatisierung
Textnachweise
Pressestimmen
»Eine reichhaltige und beachtenswerte Neuerscheinung, die allen an analytischer Körpertherapie interessierten Lesern warm empfohlen werden kann.«
Dagmar Hoffmann-Axthelm, Psychoanalyse & Körper, Nr. 33 2/2018
»Insgesamt führt die Lektüre der verschiedenen therapeutischen Beispiele in dem Buch zu der Schlussfolgerung, dass hier in Bezug auf die patientenbezogenen flexible Gestaltung des therapeutischen Settings eindringlicher Diskussionsbedarf besteht. Deshalb wünsche ich dem Buch eine breite Rezeption.«
Ludwig Janus, Psychoanalyse im Widerspruch, Nr. 56, 2/2016
»Das Buch ist eine spannende Lektüre für alle, die sich für dieses Fachthema oder das gesamte Lebenswerk von Moser interessieren. Vorbildung in psychoanalytischer und körpertherapeutischer Terminologie ist hilfreich, um es besser lesen und verstehen zu können«
Albrecht Konrad, Ergotherapie und Rehabilitation. Wissenschaft – Praxis – Berufspolitik. 55. Jahrgang, 9/2016
»Dabei gelingt es Moser eindrucksvoll, die Wahrnehmung für körpertherapeutische Prozesse zu schulen und so über Patienten zu schreiben, dass ihre Biographien plastisch werden und den Leser berühren.«
Gerd Lehmkuhl, Zeitschrift für Individualpsychologie 1/2017
»Die Vielseitigkeit der behandelten Themen, die Kürze der einzelnen Texte und – last but not least – Mosers ansprechender Schreibstil machen das Buch zu einer kurzweiligen Lektüre, der es jedoch keineswegs an Tiefgang mangelt.«
Frank-M. Staemmler, Gestalttherapie 2/2016
»Dem Leser begegnen Erinnerungen, Zweifel und Forderungen eines langjährig tätigen Psychotherapeuten, der sich mit dem ›Gehorsam gegenüber der reinen Lehre‹ und dem ›schwindenden Interesse an der klassischen Analyse‹ nicht abfinden will.«
Ingrid Barley, Deutsches Ärzteblatt PP 3/2016
»Tilmann Mosers ›Klinisches Notizbuch‹ ist ein Lesebuch nicht nur für Therapeuten. Auch wen die vom Autor vorgenommene Anordnung irritiert oder wer als streng sprachorientierter Psychoanalytiker und Methodiker seinen theoretischen und praktischen Erweiterungen skeptisch gegenübersteht, begegnet in den Texten einem engagierten, nachdenklichen, selbstkritischen und originellen analytischen Therapeuten.«
Helmwart Hierdeis, www.socialnet.de am 22. September 2016