Buch
Keramik vom Typ Illtal.
-Zur kulturellen Stellung des Kontaktraums zwischen Nord- und Südalpen im 1. Jahrtausend v. Chr..-Rudolf Klopfer
Übersicht
Verlag | : | Habelt, R |
Buchreihe | : | Frankfurter Archäologische Schriften (Bd. 49) |
Sprache | : | Deutsch |
Erschienen | : | 10. 10. 2024 |
Seiten | : | 342 |
Einband | : | Gebunden |
Höhe | : | 300 mm |
Breite | : | 210 mm |
Gewicht | : | 1800 g |
Dicke | : | 33 mm |
ISBN | : | 9783774944244 |
Illustrationen | : | zahlr. |
Produktinformation
Vor dem Alpenhauptkamm liegt im Westen Österreichs im Süden des Bundeslandes Vorarlberg das Montafon. Dort wurden am Bartholomäberg seit dem Jahr 2000 interdisziplinäre archäologische und archäobotanische Forschungen in bis dahin unbekannten prähistorischen Siedlungen der Bronze- und Eisenzeit durchgeführt, die mit den reichen Erzvorkommen, der Subsistenzwirtschaft und der alten Tradition der Weidewirtschaft in Verbindung gebracht werden. Neben einer befestigten Siedlung der frühen und mittleren Bronzezeit im Friaga Wald in Bartholomäberg, sind es zwei weitere Siedlungsplätze auf der breiten Bergterrasse der Platta, die bis in die Eisenzeit besiedelt wurden.
Im Zentrum der Betrachtungen stehen die Genese und die kulturelle Stellung einer lokal im südlichen Vorarlberg sowie im oberen Bodenseerheintal auftretenden Keramikart der älteren Eisenzeit, die als Illtal-Keramik bezeichnet wird. Die Keramik des metallzeitlichen Siedlungsplatzes von Dünglers Ebni in Bartholomäberg gehört dazu und weist deutliche Bezüge zur inneralpinen Laugen-Melaun-Kultur auf. Zur kulturellen Einordnung wird ein Vergleich der besiedlungsgeschichtlichen Entwicklung des Illtals (Montafon und Walgau) mit dem Alpenrheintal durchgeführt, ebenso Vergleiche mit dem inneralpinen Raum im Unterengadin, dem Vinschgau und dem Nordtiroler Inntal.
Die Siedlung Dünglers Ebni weist mindestens zwei Siedlungsphasen auf. Unklar bleibt in welchem Umfang der mittelbronzezeitlichen Besiedlung (Bz C) eine frühbronzezeitliche Siedlungstätigkeit vorausging. Der ältereisenzeitlichen Besiedlung zuzuordnen sind zwei unmittelbar aufeinander folgende Kulturschichten, für die sich eine reihenartige Bebauung rekonstruieren lässt, deren Hausbauten sich teilweise um eine Steinpflasterung gruppierten. Die Besiedlung erstreckte sich vom Übergang von der älteren Hallstattzeit (Ha C/D) bis in die Späthallstattzeit. Dieser Zeitansatz wird durch den Beginn des Wachstums des benachbarten Moores Brannertsried um 600 v. Chr. bestätigt. Die archäobotanischen und die bodenkundlichen Befunde legen es nahe, dass es sich bei Dünglers Ebni um eine landwirtschaftliche Ansiedlung handelte.