Buch
Fontane und Hölderlin
-Romantik-Auffassung und Hölderlin-Bild in »Vor dem Sturm«-Rolf Zuberbühler
Übersicht
Verlag | : | Akademie-Verlag |
Buchreihe | : | Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte (Bd. 91) |
Sprache | : | Deutsch |
Erschienen | : | 21. 07. 1997 |
Seiten | : | 134 |
Einband | : | Gebunden |
Höhe | : | 230 mm |
Breite | : | 155 mm |
Gewicht | : | 188 g |
ISBN | : | 9783484320918 |
Altersempfehlung | : | 17-17 |
Produktinformation
Die Untersuchung legt zuerst eine Interpretation von "Vor dem Sturm" vor, die die Komposition des vielschichtigen Werks herausarbeitet und damit dessen künstlerische wie ideelle Einheit und Geschlossenheit betont und mit dem traditionellen Vorurteil bricht, Fontanes epischer Erstling weise eine additive Fügung und lockere Form auf. Dies als Grundlegung und zur Kennzeichnung schon des 'mittleren Fontane'; das Interesse gilt sodann der Poetik, die in "Vor dem Sturm" entwickelt wird: der Konzeption eines 'idealen Realismus' und der Auseinandersetzung mit der Romantik, bei welcher Fontane kritisch zwischen modisch-subjektiver 'Neuromantik' und zeitlos-gültiger 'Altromantik' unterscheidet. Als hervorragender Vertreter der letzteren, und zwar einer 'Romantik des Klassischen', gilt ihm der 1812/13 noch weitgehend unbekannte Hölderlin, der in Fontanes historischem Roman als Antipode des 'christlichen Romantikers' Novalis einen hohen Rang einnimmt und mit der Ode "An die Parzen" sogar leitmotivische Bedeutung gewinnt. In dieser Hochschätzung 'echter' Romantik kommt die geistesgeschichtliche Stellung des Romanciers Fontane zum Ausdruck, jenes Dichters des 'poetischen Realismus', der im Alter die Synthese von Romantik und Realismus zu seinem ästhetischen Programm erhebt. In einem dritten Teil der Studie wird Fontanes Romantik- und Hölderlin-Verständnis in die Geschichte der preußischen, der deutschen Hölderlin-Rezeption eingeordnet, wobei sich dank der Erschließung bisher unbekannter oder kaum zur Kenntnis genommener Quellen nicht nur neue Einsichten sowohl in Fontanes Biographie als auch in Hölderlins Wirkungsgeschichte ergeben, sondern auch Hölderlins vaterländische Dichtung, nur ein gutes Jahrzehnt vor dem Befreiungskrieg gegen Napoleon geschrieben, in eine erstaunliche Nähe zu Fontanes vaterländischem Roman rückt.The study begins by advancing an interpretation of "Vor dem Sturm" that emphasizes the construction of the work and hence the artistic and spiritual unity and cohesion for which it is remarkable. The focus then shifts to the poetological ideas set out in "Vor dem Sturm", particularly in the debate on 'genuine' and 'false' Romanticism and the prominent status accorded to Hölderlin as a representative of Romanticism in Fontane's historical novel, despite the latter's relative obscurity in the period in which it is set (1812/1813). The 'poetic realism' of late Fontane stands revealed as a synthesis between Realism and Romanticism. Section three of the book situates Fontane's views on Romanticism and Hölderlin within the history of Hölderlin's reception in Germany.