Buch
Neuer Antisemitismus?
Christian Heilbronn; Doron Rabinovici; Natan Sznaider (Hrsg.)
Übersicht
Verlag | : | Suhrkamp Verlag |
Buchreihe | : | edition suhrkamp (Bd. 2740) |
Sprache | : | Deutsch |
Erschienen | : | 11. 02. 2019 |
Seiten | : | 494 |
Einband | : | Kartoniert |
ISBN | : | 9783518127407 |
Autorinformation
Christian Heilbronn, geboren 1983, arbeitet als Lektor im Suhrkamp Verlag.
Doron Rabinovici, 1961 in Tel Aviv geboren, in Wien aufgewachsen, ist Schriftsteller und Historiker. Sein Werk umfasst Kurzgeschichten, Romane und wissenschaftliche Beiträge. In Österreich hat er immer wieder prominent Position gegen Rassismus und Antisemitismus bezogen. Für sein Werk wurde er zuletzt mit dem Anton-Wildgans-Preis und dem Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln ausgezeichnet.
Natan Sznaider, 1954 in Deutschland als Kind aus Polen stammender staatenloser Überlebender der Shoah geboren, ging mit 20 Jahren nach Israel und studierte an der Universität von Tel Aviv Soziologie, Psychologie und Geschichte. Er lehrt heute als Professor für Soziologie an der Akademischen Hochschule in Tel Aviv. Im Suhrkamp Verlag erschien 2007 von ihm, zusammen mit Daniel Levy: Erinnerungen im globalen Zeitalter: Der Holocaust.
Produktinformation
Worauf lassen wir uns ein, wenn wir Antisemitismus begreifen wollen? Meinen wir ein Gefühl, ein Ressentiment, eine Haltung, ein Gerücht oder gar nur ein Vorurteil über eine bestimmte soziale und kulturelle Gruppe, die Juden genannt wird? Ressentiments gegen Juden kommen von Rechten, Linken, der Mitte, von Muslimen, sogar von anderen Juden.
Vor diesem Hintergrund ist es Zeit, Bilanz zu ziehen, und eine erweiterte Fassung des mittlerweile zum Standardwerk avancierten Sammelbandes zur Frage des »neuen Antisemitismus« vorzulegen. Die bisherigen Beiträge werden ergänzt um neue Texte, unter anderem zur aktuellen Situation in Großbritannien, Frankreich und Polen sowie um Erörterungen zur Agitation im Netz und um eine Untersuchung zu antisemitischen Einstellungen unter Flüchtlingen. Die älteren Texte sind jeweils zudem durch ein Postskriptum der Autoren angereichert. So ist das Buch nun mehr als ein Diskussionsband, es ist eine Dokumentation und eine Fortsetzung der globalen Debatte über den »neuen Antisemitismus« zugleich.
Mit Texten von Omer Bartov, Tony Judt, Judith Butler, Gerd Koenen, Sina Arnold, Michel Wieviorka, Matthias Küntzel, Katajun Amirpur, Ian Buruma, András Kovács, Rafał Pankowski, Jan T. Gross, Brian Klug, Anshel Pfeffer, Monika Schwarz-Friesel, Ingrid Brodnig, Moshe Zimmermann und Dan Diner.
Pressestimmen
»Die Herausgeber haben aber Alarmismus vermieden. Ihnen ist es gelungen, ein Gesamtbild aus unterschiedlichen Perspektiven zu zeichnen, das Anlass zur Sorge bietet.«»Die beunruhigende Lektüre des Readers Neuer Antisemitismus? zeigt, wie sich die übelsten Vorurteile, die man gegenüber Juden hegen kann, stets aufs Neue instrumentalisieren lassen.«»›Antisemitismus ist der Hass auf das Universale und auf das Partikulare der modernen menschlichen Existenz. Das ist nicht nur ein jüdisches Problem, sondern eine Bedrohung für die Pluralität im globalen Zeitalter an sich.‹ So steht es hinten auf dem Buch und deswegen muss es gelesen werden.«»Die eingängigen Texte sind weit über die Beschäftigung mit dem Thema zu empfehlen, da hier eines der identitätsbildendsten Phänomene der Menschheit thematisiert wird, die Frage nach der Konstruktion eines ›Wir‹ und eines ›Anderen‹ und dessen gesellschaftlichen und auch globalen Implikationen.«»Die Fülle an Themenschwerpunkten macht diesen Sammelband zu einem interessanten, lesenswerten und mitunter zum Widerspruch reizenden Überblickswerk.«» ... ein an vielen Stellen sicher problematischer, gerade damit als Debatten-Dokumentation aber auch repräsentativer Sammelband zur Diskussionslage über den ‚neuen‘ Antisemitismus.«» ... ein Referenzwerk ..., an dem niemand, der an der Auseinandersetzung mit Antisemitismus interessiert ist, vorbeigehen kann.«»Die Beiträge sind selbst überaus vielschichtig – in ihren Perspektiven, aber auch im Niveau.«»... ein wichtiges Sammelwerk, werden so doch unterschiedliche Auffassungen und Einschätzungen deutlich. Auch den Kennern der Erstausgabe sei von daher die Neuausgabe empfohlen, allein schon wegen der überaus kenntnisreichen Länderstudien.«