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Atomenergie – jetzt aber richtig

Atomenergie – jetzt aber richtig

-mit einem Nachwort von Michael Esfeld-

Manfred Haferburg; Klaus-Dieter Humpich

 

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Übersicht


Verlag : Achgut Edition
Sprache : Deutsch
Erschienen : 03. 11. 2024
Seiten : 240
Einband : Kartoniert
Höhe : 210 mm
Breite : 145 mm
Gewicht : 324 g
ISBN : 9783982584829

Du und »Atomenergie – jetzt aber richtig«




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Manfred Haferburg und Klaus-Dieter Humpich / Atomenergie – Jetzt aber richtig

Es ist keine Frage ob, sondern lediglich wann „die dümmste Energiepolitik der Welt“ (Wall Street Journal) – in Deutschland euphemistisch „Energiewende“ genannt – beerdigt wird. Und was dann? Überall auf der Welt werden längst wieder die Weichen für die Kernenergie gestellt, CO2-frei wie bisher, aber intelligenter, resilienter, mobiler und preiswerter als je zuvor. Die Atomenergie kann auch hierzulande der Nukleus für einen neuen Wohlstand sein, auch diese Einsicht wird sich unter der Last des Faktischen durchsetzen. Die beiden Energieexperten Manfred Haferburg und Klaus-Dieter Humpich analysieren den deutschen Irrweg und zeigen Wege aus der Sackgasse. Dieses Buch ist ein Almanach der Vernunft für alle, die in Deutschland erfolgreich wirtschaftlich tätig sind und damit fortfahren wollen.

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Aus Kapitel 1: Wenn alles Leben stehen bleibt

Die großen Turbogeneratoren der Kraftwerke haben gigantische Schwungmassen. Eine solche Schwungmasse bringt es auf viele hundert Tonnen, die sich mit einem Durchmesser von zwei Metern 3.000-mal pro Minute dreht. Die Fliehkräfte sind enorm, an jedem Turbinenschaufelende hängt das Gewicht eines Airbus. Und an unsere Welle sind hunderte solche Schwungmassen gekoppelt. Auf Grund der Trägheit dieser gigantischen Schwungmasse verlangsamt das Einschalten eines Verbrauchers die Drehzahl nicht wesentlich, und der Netzbetreiber kann regelnd eingreifen. Nun kommt die Energiewende. Mit jedem Großkraftwerk, das stillgelegt wird, verschwindet eine dieser großen Schwungmassen. Sie wird ersetzt durch kleine Windgeneratoren, die kaum eine nennenswerte Schwungmasse haben. Oder durch Solarpaneele, die gar keine Schwungmasse haben. Bisher haben nämlich nur die Kunden gemacht, was sie wollten. Mit jedem Windrad und Solarpanel, die ans Netz gehen, wird die Drehzahlregelung schwieriger, weil jetzt nicht nur die Kunden machen, was sie wollen, sondern auch die Erzeugung macht, was Wind und Sonne wollen, und die großen Schwungmassen durch viele kleine ersetzt wurden. Das Netz hat jetzt eine völlig andere Funktionalität, für die es nie gebaut wurde. Es muss nicht nur die Kraftwerksleistung auf Millionen Verbraucher verteilen, sondern auch von vielen tausend Mini-Erzeugern einsammeln. Dafür ist es nie gebaut worden, und es wird viele Jahre dauern, bis es den neuen Anforderungen gewachsen ist.

Aus Kapitel 2: Die neuen Betonköpfe und die Mauer in den Köpfen

Warum merken Journalisten und Politiker nicht, wenn sie auf physikalischen Unfug hereinfallen? Warum bemerken sie nicht, dass ein Fernsehapparat keinen Strom aus der Luft erzeugen kann, wie die Tagesschau im September 2022 über die „Erfindung“ eines Mannes aus Simbabwe berichtete (und den Text später schamhaft verschwinden ließ)? Wieso glauben Sie an ein batteriegetriebenes Lufttaxi? Wieso können sie sich nicht vorstellen, dass die Verzehnfachung der Ausbaugeschwindigkeit von Wind/Solar/Wärmepumpen/Elektroautos auf unlösbare technische und ökonomische Hindernisse hinausläuft? Dass es sich irgendwann „ausgewummst“ hat, wenn die letzten Steuerzahler in die Stütze oder ins Ausland geflüchtet sind? Wieso glauben sie an pharaonisch anmutende Steinspeicher? Die Antwort ist: Sie haben keine Vorstellung, kein mentales Bild von der Größenordnung der Vorgänge und Dinge. „Größen-Ordnung“ bedingt, dass man eine Vorstellung darüber hat, in welchem Verhältnis zum Beispiel eine Megawattstunde zum täglichen Strom-Verbrauch eines Haushaltes steht. Es bedingt, dass man installierte Leistung von elektrischer Arbeit unterscheiden kann. Es bedingt, dass im Kopf irgendeine Ordnung über Größen und Dimensionen herrscht. Wer nicht gut im Kopfrechnen ist, wer Physik in der Schule abgewählt hat, wer Tera, Giga und Kilo oder Leistung und Arbeit nicht auseinanderhalten kann, der merkt auch nicht, dass er Unfug redet, wenn er beispielsweise sagt: „Wir planen, dass bis 2030 15 Millionen Elektroautos in Deutschland fahren werden“ oder „Wir haben vereinbart, dass jährlich 500.000 Wärmepumpen installiert werden“, weil er gar nicht auf die Idee kommt, das mal auf den Tag runterzubrechen. Wenn man sich die Größenordnung von einer Million nicht vorstellen kann, dann kommen einem gar keine Zweifel, ob ein völlig unrealistischer Plan überhaupt realisiert werden kann. 15 Millionen Elektroautos bis 2030 bedeutet, dass täglich inklusive Wochenenden ungefähr 5.000 Elektroautos in Deutschland verkauft werden müssen, sonst kommt man nicht auf die 15 Millionen. 500.000 Wärmepumpen pro Jahr bedeutet, das täglich 1.400 Wärmepumpen installiert werden müssen, auch inklusive Wochenenden.

Aus Kapitel 3: Energiewende gegen jede Vernunft

Ist Deutschland nach dem Verballern von hunderten Milliarden wenigstens Musterschüler im Klimaschutz und ökologischer Vorreiter? Leider nicht. Eher trifft Klimaschutz-Sitzenbleiber und ökologischer Geisterreiter zu. Im globalen Energiewende-Ranking kommt die Bundesrepublik noch nicht einmal unter die Top Ten in Europa, sondern nach Montenegro auf den vorletzten Platz. Von der Ökostrom-Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz über den Atomausstieg bis hin zu den Kohle-Ausstiegsplänen hat Deutschland seine Energiewende bislang stets im Alleingang betrieben, ohne vorherige Konsultationen der europäischen Nachbarn. Die bauen inzwischen teure Phasenschieber an die Netzknoten ihrer Grenzen zu Deutschland, um sich vor dem Flatterstrom zu schützen, der aus Deutschland bei Sonne und Wind in ihre Netze überläuft und deren Stabilität gefährdet. Was haben die teuren Jahre der Energiewende für das Weltklima gebracht? Zielerreichung unrealistisch: Das sagt ganz offiziell der Bundesrechnungshof, der in der Bundesrepublik Deutschland offenbar so etwas wie der letzte Mohikaner ist. Der Bundesrechnungshof ist eine obere Bundesbehörde mit richterlicher Unabhängigkeit seiner Mitglieder, deren Aufgabe sogar im Grundgesetz verankert ist. Weise waren sie, die Väter des Grundgesetzes. Und im März des Jahres 2024 hat der Bundesrechnungshof das gemacht, was seine Aufgabe ist. How dare you? Der Bundesrechnungshof hat dem Herrn Dr. Robert Habeck, seines Zeichens Stellvertreter des Bundeskanzlers sowie Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland, und seinem grünen Günstling Klaus Müller, seines Zeichens Präsident der Bundesnetzagentur, ein paar saftige Watschen rechts und links verpasst. Er hat es gewagt, den real existierenden Zustand der vielgepriesenen Energiewende deutscher Machart zu untersuchen und – „how dare you?“ – in seinem „Bericht nach § 99 BHO zur Umsetzung der Energiewende im Hinblick auf die Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit der Stromversorgung“ schonungslos offenzulegen.

Aus Kapitel 7: Der klügste Weg aus der Falle

Die Energiewende in Deutschland ist spürbar gescheitert. Die Industrie beginnt, wegen zu hoher Energiekosten und einem erheblichen Versorgungsrisiko das Land zu verlassen – mit allen Konsequenzen für Löhne, Steuereinnahmen, Arbeitsplätze.
Alle Privathaushalte ächzen unter Nachzahlungen für Strom und Heizung. Das verfügbare Einkommen wird immer kleiner. Die Regierung wird von den Schlangenölverkäufern der Wind- und Sonnenindustrie gnadenlos getrieben, während sich die Medien dem Kinderglauben hingeben, man müsse nur noch mehr Windmühlen bauen, dann würde es irgendwann billiger. Sind wir dem wirklich hilflos ausgeliefert? Gibt es keine Alternative zum Niedergang? Doch, es gibt einen Elefanten im Raum, über den in Deutschland (noch) keiner reden mag: die Kernenergie.

Aus Kapitel 10: Kernenergie, der wärmespendende Elefant im Raum

Wenn man schwere Atomkerne (zum Beispiel Uran, Thorium) in zwei oder mehrere Stücke spaltet, so ist die Masse ihrer Spaltprodukte kleiner als die des ursprünglichen Kerns. Diese Massendifferenz wandelt sich in Energie um. Dabei entsteht die unglaubliche Menge Energie von 22.800 kWh oder etwa 3 Tonnen Kohle oder etwa 13 bbl (159 Liter) Öl pro Gramm Uran. Mit anderen Worten: Mit wenig mehr als einem Gramm Uran kann man ein durchschnittliches Einfamilienhaus (145 kWh pro Quadratmeter, 25.000 kWh Jahresverbrauch) in Deutschland ein Jahr heizen! Wird von einem Urankern ein Neutron eingefangen, wandelt sich der Kern um – zum Beispiel Uran-238 in Plutonium-239 – oder wird gespalten. Bei der Spaltung werden wieder Neutronen frei, die zu weiteren Spaltungen führen können. Eine Kettenreaktion setzt ein. Ob ein Kern gespalten wird oder sich in ein anderes Isotop umwandelt, hängt maßgeblich von der (kinetischen) Energie oder Geschwindigkeit des Neutrons ab. Für jedes Isotop kann man ein Diagramm für die Wahrscheinlichkeit eines Einfangs und die Wahrscheinlichkeit einer Spaltung als Funktion der Geschwindigkeit eines Neutrons aufstellen. Uran-235 wird extrem gut durch sehr langsame Neutronen gespalten. Für einen Reaktor empfiehlt es sich daher, die Neutronen möglichst stark abzubremsen (zu moderieren). Bei einem Zusammenstoß mit leichten Kernen, wie zum Beispiel Wasserstoff oder Kohlenstoff, verliert das Neutron bei einem Zusammenstoß sehr viel Geschwindigkeit. Der Moderator soll aber nicht das Neutron einfangen, weil es sonst für die Kettenreaktion verloren wäre. In diesem Sinne ist Deuterium (2H) sogar ein besserer Moderator als der leichte Wasserstoff (1H). Mit schwerem Wasser (D2O) kann man sogar mit Natururan (0,7 Prozent Anteil an Uran-235) einen funktionierenden Reaktor bauen. Verwendet man leichtes Wasser, ist eine Anreicherung nötig. Will man auch Uran-238 spalten, braucht man eine entsprechend hohe Anreicherung und sehr schnelle Neutronen. Kernreaktoren benötigen immer genügend Material, das zu „spontanen Zerfällen“ mit der Freisetzung von Neutronen neigt. Uran-235 ist wesentlich instabiler als Uran-238. Das heutige Natururan wurde vor über vier Milliarden Jahren in einer Supernova gebildet. Uran-238 hat eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren, wogegen die Halbwertszeit von Uran-235 nur 700 Millionen Jahre beträgt. Damit ist klar, warum heute nur noch „Spuren“ (0,7 Prozent) davon im Natururan enthalten sind. Der radioaktive Zerfall kann durch nichts beeinflusst werden, er erfolgt rein zufällig. Deshalb kann man nur die Halbwertszeit als Maßstab nehmen. Sie ist wörtlich zu verstehen: Sie gibt an, nach welcher Zeit die Hälfte der betrachteten Isotope zerfallen ist. Sie ist aber eine rein statistische Größe. Man kann nicht vorhersagen, welche einzelnen Isotope noch existieren und welche verschwunden sind. Sie gibt aber sehr wohl eine Orientierung dafür, welche Isotope „leichter“ zerfallen. Die künstlich hergestellten Spaltstoffe Uran-233 (aus Thorium gewonnen) haben eine Halbwertszeit von lediglich 159 Tausend Jahren beziehungsweise Plutonium-239 (aus Uran-238 gewonnen) von sogar nur 24.100 Jahren.

Aus Kapitel 12: Kleinreaktoren – Small is beautiful

Anders als bei Leichtwasserreaktoren wird der Kern durch eine Lademaschine versorgt. Sie kann Brennelemente entnehmen, umsetzen und durch frische ersetzen. Verbrauchte Elemente werden im Bleitank bis zum erforderlichen Abklingen zwischengelagert. Sie stehen also stets unter dem gleichen Schutz (Fukushima) wie der Reaktorkern. Ein Brennstoffzyklus dauert fünf Jahre (Leichtwasserreaktor neun bis 16 Monate üblich). Sind erst einmal die üblichen Kinderkrankheiten beseitigt, kann man von einer noch besseren Verfügbarkeit als heute (etwa 90 Prozent) ausgehen. Geplant ist ein Abbrand zwischen 5,5 und neun Prozent Schwermetall. An dieser Stelle erscheint es sinnvoll, sich die Materialströme und Abfallmengen zu verdeutlichen. Wenn dieser Reaktor das ganze Jahr voll durchläuft (Grundlast), verbraucht er etwa 270 kg Uran. Das ist gleichzeitig die Menge hochaktiver Spaltprodukte, die jährlich anfällt. Geht man von einem mittleren Abbrand von acht Prozent Schwermetall aus, sind etwa 3,5 Tonnen frische Brennelemente jährlich nötig. Das alles erinnert mehr an eine Anlage im Labormaßstab. Wollte man diese Strommenge von 2,6 TWh mit einem Offshore-Windpark erzeugen, müßte dieser mindestens 1.000 MW umfassen, oder bei einem Photovoltaik-Park mindestens 2.000 MW. Wobei dies lediglich die gleiche Energieproduktion wäre. Da aber Wind und Sonne nur zufällig und unvorhersehbar sind (Wettervorhersage), müssten noch die zwingend erforderlichen Stromspeicher (zusätzliche Investitionen) und deren Verluste (ca. 50 Prozent für längere Ausfallzeiten) hinzugerechnet werden. Diese wenigen Zahlen machen deutlich, dass zumindest Russland energietechnisch nicht zurück ins Mittelalter will, ob nun mit oder ohne „Klimakatastrophe“. Die Vierte Generation soll noch einmal um Größenordnungen „sicherer“ sein als die derzeitige Dritte Generation. Gemeint ist damit die Wahrscheinlichkeit für Unglücke, bei denen Radioaktivität das Betriebsgelände überschreitet und damit Anlieger gefährdet. Diese Reaktoren sollen so sicher sein, dass sie unmittelbar in einer Chemieanlage betrieben werden können, denn sie sind nicht gefährlicher als diese Anlagen selbst, wodurch völlig neue Anwendungen für Kernenergie möglich sind. Da diese Kernkraftwerke mit dem „Abfall“ der bisherigen Kernkraftwerke betrieben werden können, sind sie extrem „nachhaltig“. Damit sind nicht nur die abgebrannten Brennelemente gemeint, sondern auch das „Abfall-Uran-238“ aus den Anreicherungsanlagen. Ganz nebenbei löst sich auch die „Endlagerfrage“. Spaltprodukte sind im Vergleich zu den Aktinoiden kurzlebig. Diese Form von „Atommüll“ ist nach wenigen Jahrzehnten weiterverarbeitbar. In ihnen sind jede Menge wertvoller Stoffe enthalten. Schon heute werden seltene Isotope aus dem Abfall der militärischen Wiederaufbereitung für zum Beispiel medizinische Anwendungen gewonnen. Wer aber unbedingt möchte, kann sie auch weiterhin in geologischen Tiefenlagern verschwinden lassen. Nur eben zu viel geringeren Kosten.

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