Buch
Alfred Andersch desertiert
-Fahnenflucht und Literatur (1944-1952)-Jörg Döring, Felix Römer, Rolf Seubert
Übersicht
Verlag | : | Verbrecher Verlag |
Sprache | : | Deutsch |
Erschienen | : | 03. 2015 |
Seiten | : | 288 |
Einband | : | Kartoniert |
Höhe | : | 200 mm |
Breite | : | 140 mm |
Gewicht | : | 370 g |
ISBN | : | 9783943167986 |
Enthaltene Werke
Autor | Text | ||||||
Jörg Döring, Felix Römer, Rolf Seubert | Alfred Andersch desertiert |
Stichworte aus dem enthaltenen Werk
Thema | : | Autofiktion, Fahnenflucht, Deutscher Widerstand |
Autorinformation
Jörg Döring ist Professor für Germanistik an der Universität Siegen. Zuletzt erschienen: „Alfred Andersch revisited“. (gemeinsam herausgegeben mit Markus Joch 2011).
Felix Römer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am German Historical Institute London und lehrt an der London School of Economics. Zuletzt erschienen: „Kameraden. Die Wehrmacht von innen“ (2012).
Rolf Seubert lehrt als Akademischer Oberrat Erziehungswissenschaft an der Universität Siegen. Zuletzt erschienen: „‚Mein lumpiges Vierteljahr Haft …’. Anderschs KZ-Haft und die ersten Morde von Dachau.“ In: Jörg Döring/Markus Joch (Hg.): „Alfred Andersch revisited“. (2011).
Produktinformation
Alfred Andersch ist Westdeutschlands berühmtester Deserteur. Sein autobiografischer Bericht „Die Kirschen der Freiheit“ (1952) beschreibt die Umstände seiner Fahnenflucht aus Hitlers Wehrmacht am 6. Juni 1944 in Italien. Aber war er überhaupt ein Deserteur? Seit in seinem Nachlass ein Text auftauchte, den Andersch schon 1945 im Kriegsgefangenenlager geschrieben hatte und in dem die Gefangennahme gar nicht als Desertion geschildert wird („Amerikaner – Erster Eindruck“), sind Zweifel daran laut geworden, ob Andersch zu Recht in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin als Deserteur geehrt wird. Niemals bislang ist der Versuch unternommen worden, Anderschs Selbstbeschreibung anhand militärhistorischer Quellen zu überprüfen. Das vorliegende Buch versammelt diese Dokumente und erzählt eine in Teilen andere Geschichte: „Die Kirschen der Freiheit“ im Lichte der Akten. Eine Geschichte vom Überleben im Krieg, vom Heldenmut der Kampfesmüden und von den literarischen Verfahren der Selbstkonstruktion eines Autors.
Inhaltsverzeichnis
1. EINLEITUNG: War Alfred Andersch ein Deserteur?
Und warum man das fragen darf
2. Als Radfahrsoldat auf dem Rückzug
Andersch auf dem italienischen Kriegsschauplatz 1944
3. »Ich hatte mich entschlossen, rüber zu gehen«
Anderschs 6. / 7. Juni 1944 im Lichte der Akten
4. »Beim Absetzen zurückgeblieben«
Eine Verlustliste der 3. Kompanie des Luftwaffen-Jäger-Regimentes 39
5. EXKURS: Deserteur oder nicht?
Routinen der Gefangenenbefragung in der 5th US Army
6. Anderschs militärisches Umfeld
Gruppenkultur und Stimmung in der 20. Luftwaffen-Feld-Division
7. Schreibanlassforschung oder Stationen der Autofiktion I
»Amerikaner – Erster Eindruck«
8. Stationen der Autofiktion II
»Flucht in Etrurien« (1950)
9. Stationen der Autofiktion III
»Die Kirschen der Freiheit« (1952) in der Konkurrenz zu Hans Werner Richters »Die Geschlagenen« (1949)
10. Deserteure in der westdeutschen Nachkriegsliteratur
11. Der Diskurs über die Deserteure in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft
12. SCHLUSS: Werk – Autor – Diskurs
Anmerkungen
Quellen- und Literaturverzeichnis
Dank