Buch
Ingenieure des Chaos
-Wie smarte Social-Media-Experten den Rechtspopulisten helfen und unsere Demokratie manipulieren-Giuliano da Empoli
16,00
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Übersicht
Verlag | : | Blessing Verlag |
Sprache | : | Deutsch |
Erschienen | : | 13. 04. 2020 |
Seiten | : | 224 |
Einband | : | Kartoniert |
Höhe | : | 206 mm |
Breite | : | 135 mm |
ISBN | : | 9783896676559 |
Produktinformation
Sie sind smart, skrupellos und politisch oft nicht einmal besonders gebildet. Aber sie wissen, wie die Social Media funktionieren und sie haben die wichtigen Algorithmen. Dominique Cummings und seine Datenfirma Cambridge Analytica zum Beispiel verschickten geschätzt eine Billion genau fokussierte Werbebotschaften an die englischen Bürger, die prompt für den Brexit stimmten. Der Mann hinter Italiens Cinque Stelle Bewegung, Davide Casaleggio, geht nicht nur auf Wählerfang, er kontrolliert auch via Internet die Mitglieder der Bewegung, ohne dass diese es ahnen. Austausch und Zusammenarbeit der Nationalisten nehmen international auf allen Ebenen zu. Dank der finanziellen Unterstützung der Secure America Now Foundation hat die Agentur für digitale Kommunikation Harris Media die Produktion von Videos mit Botschaften vorangebracht, welche die Ablehnung von Moslems und Einwanderung propagieren und auf beiden Seiten des Atlantiks viral gegangen sind. Die Harris media Agentur ist ganz wesentlich für die AfD-Propaganda in Deutschland verantwortlich und bringt im Netz Werbekampagnen in Umlauf, die unterschiedliche Zielgruppen erreichen Botschaften zum Thema Sicherheit von Müttern, Botschaften mit dem Thema Arbeitslosigkeit von Handwerkern, und so weiter.In Spanien beruht der Erfolg der immer stärker werdenden rechtsextremen Partei Vox auf der Unterstützung eines internationalen Netzwerks von Spendern, dessen Spektrum von ultrakonservativen Milliardären aus den USA über die Prinzessin von Thurn und Taxis bis hin zu russischen Oligarchen reicht, und ihnen ist allen gemeinsam, dass sie der Stiftung Citizen Go aus Madrid nahestehen. Eine Organisation, die sich damit hervorgetan hat, Busse in Spaniens Städten mit Werbeplakaten zu versehen, die einen mit rotem Lippenstift geschminkten Adolf Hitler in Kombination mit dem Hashtag #feminazis zeigten. Die AfD? Sie nutzt die Social Media professioneller als die übrigen Parteien. Man verkündet eine kleine Wahrheit, die alle als solche erkennen, und verknüpft sie mit einer großen Lüge, die nicht sofort durchschaubar ist, und verlinkt das Ganze mit einer seriösen Quelle. Immer im Geist des Wahlspruchs von Arthur Finkelstein, dem Ahnherrn aller Stimmenfänger: „Jede Kampagne braucht einen Feind."