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Der Staatsvirus

Der Staatsvirus

-Ein Arzt erklärt, wie die Vernunft im Lockdown starb-

Gunter Frank

 

19,00 EUR
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Verlag : Achgut Edition
Sprache : Deutsch
Erschienen : 17. 05. 2021
Seiten : 200
Einband : Kartoniert
Höhe : 210 mm
Breite : 145 mm
Gewicht : 300 g
ISBN : 9783981975598
Illustrationen : Datengrafiken zu Krankenhausbelegung, Sterblichkeit, Altersverteilung

Du und »Der Staatsvirus«




Autorinformation


Gunter Frank ist seit über 20 Jahren Allgemeinarzt in eigener Praxis in Heidelberg. Er verfasste viele erfolgreiche Bücher, in denen er sich für eine bessere Medizin und mehr Selbstbestimmtheit für Patienten einsetzt. Fernsehzuschauer, Radiohörer und Leser kennen ihn als gefragten Gesundheitsexperten in Medien, Talkshows und Gesundheitsforen. Auch als Chronist und Akteur der Corona-Politik machte er sich unter Fachleuten, Patienten und Lesern einen Namen. Seine zahlreichen Beiträge auf dem Internetblog Die Achse des Guten (achgut.com) halfen vielen, die Gefahr durch Corona für die Gesundheit des Einzelnen einzuschätzen und gleichzeitig nicht vom Virus der Panik befallen zu werden. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr bewahrheitet sich Gunter Franks frühe Kritik an der Unverhältnismäßigkeit vieler verhängter Maßnahmen.

Produktinformation


Für den Einzelnen kann Covid-19 gefährlich sein. Aber besteht wirklich eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“? Ist die dauerhafte Einschränkung, ja die Aussetzung von Grundrechten für viele Millionen Bürger gerechtfertigt? Die Lage ist ernst. Die Widerstandskraft unserer Gesellschaft schwindet, Angst und Irrationalität breiten sich weiter pandemisch aus und begraben jede Vernunft unter sich. Von der Politik instrumentalisiert, ist Corona von einem biologischen zu einem systemischen Problem geworden: dem Staatsvirus. Höchste Zeit für eine schonungslose Analyse und die Entwicklung einer wirkungs­vollen Therapie.

Leseprobe


Aus Kapitel 7
Das historische Versagen des ­Robert-Koch-Instituts (RKI)

Die vorangegangenen Kapitel basieren auf wenigen verlässlichen Zahlen, die dennoch eine realistische Einschätzung des Bedrohungspotentials er­mög­lichten. Doch die Datenbasis hätte schon sehr früh auf sehr viel feste­ren Füßen stehen können, ja müssen. Selbst im Frühjahr 2021 ist vieles noch unklar, wie die genaue Zahl der Infizierten oder welche Schutzmaß­nah­men was genau bewirken. Dabei gibt es Methoden, dies sehr zuverlässig herauszufinden. Und diese Methoden sind nicht neu oder außergewöhn­lich. Sie sind lediglich guter Standard, wenn es darum geht, eine Krankheitsentwicklung in der Bevölkerung zu bewerten.
Das Robert-Koch-Institut ist eines der weltweit größten Institute für Infektionsforschung, Jahresbudget ca. 100 Millionen Euro. Es untersteht dem Gesundheitsministerium und ist die Seuchenbehörde in Deutschland. Ihre Aufgabe ist es, im Falle einer Epidemie so schnell und kompetent wie möglich belastbare Erkenntnisse zu ermitteln und der Politik als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung zu stellen. Besteht kein politisch-medialer Erwartungsdruck, dann kommt das RKI dieser Aufgabe auch zuverlässig nach. Wird jedoch öffentlich das Bild einer gefährlichen Pandemie mit Horrorfarben gemalt, dann gerät diese solide Arbeitsweise ins Rutschen. Das war während der Schweinegrippe 2009 genauso der Fall wie während der Corona-Krise. Drei Fehlleistungen des RKI während der Corona-Krise haben wir bereits besprochen: die versuchte Blockade von Obduktionen, die Verwechslung von CFR und IFR und vor allem die irreführende Zählung von positiv Getesteten als „Fälle“ oder gar Infizierte. Doch die Fehlleistung, die ich Ihnen nun beschreibe, ist wahrlich als historisch zu werten.

Woher kommen die genauen Wahlprognosen?

Stellen Sie sich einmal vor, Sie beauftragen ein Wahlforschungsinstitut, das Ergebnis der nahenden Bundestagswahl vorauszusagen. Ginge es so vor wie das RKI, dann würde es pro Woche bis zu 1,7 Millionen Wähler unsystematisch befragen, um dann die Prognose abzuliefern. Doch es ist leider völlig sinnlos, zum Beispiel ganz Bremen zu befragen, um dann einen überwältigenden Sieg von SPD und Grünen für Gesamtdeutschland zu prognostizieren. Oder für die Prognose alle Einwohner Bayerns um ihre Meinung zu bitten, um dann im Brustton der Überzeugung einen deutschlandweiten Sieg von CDU/CSU vorauszusagen. Offensichtlicher Unfug, und deswegen nutzen Wahlforschungsinstitute gut ausgewählte, repräsentative Stichproben für ihre Umfragen. Stichprobe bedeutet eine kleine Personengruppe. Repräsentativ bedeutet, dass diese Personengruppe in Altersverteilung, ausgeübten Berufen, sozialen Verhältnissen und vielem mehr dem Durchschnitt aller Menschen in Deutschland möglichst nahekommt. Solche Gruppen müssen sehr sorgfältig ermittelt werden, denn das entscheidet, ob deren Umfrageergebnisse dann auch tatsächlich dem späteren deutschlandweiten Ergebnis entsprechen. Und wir wissen doch, wie verblüffend genau Wahlprognosen dann auch stimmen (es sei denn, die Befrager sind voreingenommen oder die Befragten trauen sich nicht zu sagen, wen sie tatsächlich wählen). Im Falle der medizinischen Wissenschaft spricht man von repräsentativen Kohortenstudien. Je genauer die ausgewählte Stichprobe, desto kleiner kann auch die befragte Personenzahl sein. Dann reichen sogar wenige Tausend aus, um treffende Aussagen für ganz Deutschland machen zu können.

Drähte liefen heiß

Schon Anfang März lief mein E-Mail-Eingang voll, weil keiner aus meinem Expertennetzwerk verstehen konnte, warum in Deutschland nicht umgehend damit begonnen wurde, solche Kohortenstudien durchzuführen. In solchen Stichproben kann man Ansteckungswege, Erkrankungsverlauf, Schwere und Sterblichkeit von Covid-19, Symptome, Begleiterscheinung und Spätschäden sicher ermitteln, und das über Jahre hinweg. Vor allem hätten solche repräsentativen Kohortenstudien dann auch die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen – von Masken über Lockdown bis Impfung – messen können, und auch deren Nebenwirkungen. Wir reden wohlgemerkt über das kleine Einmaleins der Epidemiologie. Also in etwa das, was im ersten Semester, zweite Vorlesung vermittelt wird. Jeder, der sich mit Krankheitsgeschehen, Prävention, Nutzen und Schaden möglicher Therapien befasst, weiß das.
Es gibt sogar fertige Stichproben, die die Medizin nutzen kann. Ein ehe­maliger Leiter des größten wissenschaftlichen Verlags regte nach­drück­­lich an, zu diesem Zweck tatsächlich mit Wahlforschungsinstituten Kontakt aufzunehmen, die solche repräsentativen Stichproben in perfekter Wei­se auf Knopfdruck bereitstellen können. Man hätte nach wenigen Tagen loslegen können. Doch nichts geschah, obwohl einige der Diskussionsteilnehmer persönliche Drähte hinein in die Ministerien und zu führenden Politikern haben und dort die Versäumnisse anmahnten.

Kompletter Ausfall

Doch solche repräsentativen Kohortenstudien hätten selbstverständlich, ohne Anregung von außen, sofort und mit höchster Anstrengung vom RKI eingeleitet werden müssen. Es ist die ureigene Aufgabe des RKI, für einen belastbaren Erkenntnisstand einer neuen Epidemie zu sorgen. Man hätte so immer gezielter vorgehen können, mit Maßnahmen, deren vorausgesagte Wirkung dann auch eingetreten wäre, und das bei minimalem Schaden. Doch nichts wurde unternommen, das ganze Jahr hindurch. Man entschied sich für die Empfehlung unsinniger Massentests und breiteste Streuung einschränkender Schutzmaßnahmen und tappte dabei weiter blind im Nebel.
Am Geld lag es nicht. Meines Wissens hat beispielsweise allein die Berliner Charité im Frühjahr sofort 200 Millionen Euro für die Corona-­Forschung erhalten, ohne dass wir als Gesellschaft 2020 irgendein brauch­bares Ergebnis zurückbekommen hätten. Es ist ein Versäumnis historischen Ausmaßes des RKI, dass es sich diesen Studien verweigerte. Aber auch der Politik, vor allem des Innen- und des Gesundheitsministers, weil sie führende Wissenschaftler, die nachdrücklich öffentlich auf diesen Missstand hinwiesen, ignorierte. Übrigens auch ein Totalausfall der Wis­sen­schaftsredaktionen der großen Sender und Zeitungen. Mir ist kein Medienbeitrag 2020 erinnerlich, in dem Wissenschaftsjournalisten selbst auf dieses entscheidende Versäumnis hinwiesen.

Aus Kapitel 17
Moralismus und seine zerstörerische Wirkung

Woher speist sich eigentlich die erschreckende Aggressivität gegenüber Kritikern der Corona-Politik? Was steckt wirklich hinter den vielen Denun­ziationen und Übergriffigkeiten? Warum wurden Menschen, die sich kon­krete Sorgen machten, ob nicht die Maßnahmen unsere Gesellschaft viel mehr bedrohen als das Virus selbst, medial komplett ausgegrenzt, von der Politik als Staatsfeinde abqualifiziert, die man von der Gesellschaft „absondern“ müsse (dieses Wort gebrauchte unter anderem der baden-württembergische Innenminister Strobl, dem es ganz offenbar an historischer Sensibilität mangelt)? Wieso wurde im Falle der Demonstrationen der Maß­nahmengegner Polizeigewalt angewendet, von Wasserwerfern bis hin zu brutalen Festnahmen? Es gibt Videoaufnahmen, zum Beispiel des Jour­nalisten Boris Reitschuster, die zeigen, dass friedliche Demonstranten herausgegriffen, zu Boden geworfen, Knie in den Rücken gedrückt, die Hände auf dem Rücken gefesselt und dann abgeführt wurden. Das unter­scheidet sich kaum von der tödlichen Festnahme von George Floyd in den USA, die der „Black Lives Matter“-Bewegung weltweite Aufmerksamkeit bescherte. Doch gegen Corona-Demonstranten wurde diese Brutalität me­dial und politisch nicht nur gerechtfertigt, sondern sogar zynisch begrüßt. Auch anerkannte wissenschaftliche Persönlichkeiten traf diese Häme und Härte. Welche Kraft steckt hinter diesem undemokratischen, eher an autoritäre Gesellschaften erinnernden Umgang mit den Gegnern der Corona-­Schutzmaßnahmen? Die Erklärung lautet: weil sich Menschen dadurch besser fühlen. Es handelt sich um ein Phänomen, welches die Evolutions­soziologie als Gruppenmoral beschreibt.

Die leise Moral der Vernunft

Moralisch zu handeln, hört sich zunächst gut an. Wer moralisch handelt, will Schwächeren helfen. Doch woher kommt dieser Antrieb, der doch dem evolutionären Gesetz, dass sich nur der Stärkere durchsetzt, offenbar widerspricht? Schauen wir uns die Motivationen, moralisch zu handeln, etwas genauer an.
Wenn Menschen aus eigenem Antrieb heraus teilen und andere Men­schen unterstützen, dann macht das aus evolutionärer Sicht durchaus Sinn. Teilen die Jäger ihre Beute mit Familien, die weniger Jagdglück hat­ten, dann steigt die Chance der eigenen Familie, auch dann mitversorgt zu werden, wenn sie selbst einmal ohne Beute zurückkehren. Das menschliche Verhalten vorausschauend zu teilen, erzeugt eine sinnvolle Win-­win-­Situation, von der alle profitieren. Auf diese Weise übernimmt man gegenseitig Verantwortung füreinander. Eine solche Moral ist vernünftig, leise und zurückhaltend.

Die laute Moral der höheren Werte

Doch nicht immer hat scheinbar Gutgemeintes das Wohlergehen aller im Blick. Denn schließlich musste der Mensch, je erfolgreicher er sich gegen­über anderen Arten im Verteilungskampf durchsetzte, vor allem einen Gegner fürchten: seine Artgenossen. Er nutzte deshalb Moral zunehmend auch dazu, andere Menschen zu unterdrücken. Wie muss man sich das genauer vorstellen?
Je größer die Gruppen wurden, in denen Menschen lebten, desto er­folg­reicher mussten sie sich gegen das Nachbardorf im Verteilungskampf wehren. Und da sich nur die Stärkeren durchsetzen, bildeten sich Verhal­tensweisen aus, die die Gruppe stark machen. Zu diesem Zweck entwickelte der Homo sapiens eine Identität stiftende Gruppenmoral, mit der sich die Gruppe über andere moralisch als die Besseren stellen konnte.
Mit dem Gefühl, Teil einer moralisch überlegenen Gruppe zu sein, lässt sich der Gegner als „Untermensch“ einordnen. Durch diese Entmenschlichung des Gegners sinkt im Kampf der Tötungsskrupel und man kann so die eigenen Vorteile rücksichtsloser durchsetzen. Deshalb erzeugt eine Gruppenmoral zwangsläufig eine Doppelmoral, weil sie ohne mora­lische Herabsetzung des Gegners ihre Durchschlagskraft verliert.
Hier wird der wahre Charakter eines gesinnungsethischen Vorgehens deutlich. Es geht gar nicht darum, ein gutes Ergebnis zu erzielen, von dem alle profitieren. Es geht darum, den schönen Schein dazu zu nutzen, seine eigene Gruppe möglichst schlagkräftig darauf einzuschwören, skrupellos die eigenen Interessen auf Kosten anderer durchzusetzen. Und das paradoxerweise im Namen angeblich höherer Werte. Früher ging es um Jagdgebiete oder Wasserquellen. Heute nutzen Menschen Gesinnungsethik, um Stellung, Karriere, Macht, Einfluss gesellschaftlich durchzusetzen. Sie merken nicht, dass sie einem primitiven Unterdrückungstrieb aus der Steinzeit folgen. Nennen wir deshalb diese Moral besser Moralismus. Damit sie ihre Wirkung entfalten kann, muss sie möglichst laut und aufdringlich daherkommen.

Mit Gruppenmoralismus ist nicht zu spaßen

Es gibt kaum etwas Gefährlicheres als die autoritäre Aufforderung, für eine „gute Sache“ Grenzen zu überschreiten. Im berühmt-berüchtigten Mil­gram-Experiment aus den 1960ern folterten ganz normale Probanden eine ihnen fremde Person, nur weil der Versuchsleiter felsenfest versicherte, dass es sich um ein sehr wichtiges Experiment für eine gute Sache handelte (der „Gefolterte“ war natürlich in diesem Experiment ein Schau­spieler). In der Menschheitsgeschichte hatte Gruppenmoralismus immer schon eine verheerende Wirkung. Das feindliche Objekt wechselt dabei je nach Zeitgeist, von der Hexenverfolgung bis hin zu politischen, ethnischen oder religiösen Säuberungen. Stets im Namen des richtigen Gottes, der Herkunft oder Weltanschauung. Der Begründer der modernen Psycholo­gie, Sigmund Freud, beschreibt diese Kraft in „Das Unbehagen in der Kultur“ folgendermaßen: „ … (dass) es leicht möglich (ist), eine größere Menge Menschen in Liebe aneinanderzubinden, wenn nur andere für die Äußerung der Aggression übrigbleiben.“
Man muss sich über die Skrupellosigkeit dieses evolutionär veranker­ten Überlebenstriebs im Klaren sein, um zu verstehen, dass man mit Mora­listen nicht diskutieren kann. Ihr Ziel ist die Ausschaltung des Gegners, das ist der evolutionäre Zweck. Es geht nicht um Erkenntnis, sondern um die gesellschaftliche Hackordnung. Oder wie ist es anders zu verstehen, wenn Prof. Dr. Wolfram Henn, Mitglied des Ethikrats (!), allen Ernstes vor­schlägt, dass Impfverweigerer (einer experimentellen Impfung, wohlbemerkt) im Erkrankungsfall auf alle Notfallbehandlungen verzichten sollen?

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