Buch
Untersuchung zur Gewinnung und Kryokonservierung caniner Nebenhodenspermien
Elisabeth Treupel
34,80
EUR
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Übersicht
Verlag | : | VVB Laufersweiler Verlag |
Buchreihe | : | Edition Scientifique |
Sprache | : | Deutsch |
Erschienen | : | 31. 05. 2018 |
Seiten | : | 128 |
Einband | : | Kartoniert |
Höhe | : | 210 mm |
Breite | : | 146 mm |
Gewicht | : | 265 g |
ISBN | : | 9783835966772 |
Produktinformation
Spermien reifen während ihrer Wanderung durch den Nebenhoden und werden im Nebenhodenschwanz bis zur Ejakulation gespeichert. Beim Rüden kann aus diesem Sperma gewonnen, kryokonserviert und zur Besamung eingesetzt werden. Neben¬hoden¬spermien zeigen allerdings im Vergleich zu ejakulierten Spermien eine geringere Toleranz gegenüber dem Gefrierprozess, was auf morphologische und funktionelle Unterschiede zwischen Nebenhoden- und ejakuliertem Sperma, dem Vorhandensein des Zytoplasmatropfens und dem Mangel an Kontakt mit Prostata-sekret zurückgeführt wird. Des Weiteren ist die Menge der zu gewinnenden Neben-hoden¬spermien begrenzt und eine Gewinnung pro Tier nur einmalig möglich, weshalb eine möglichst hohe Ausbeute an Nebenhodenspermien wünschenswert ist.
Es wurden bisher einige wenige Studien durch¬geführt, die den Einfluss verschiedener Verdünner auf die Kryokonservierung von Nebenhodenspermien untersuchen, und die verschiedenen Methoden der Samenzellgewinnung hinsichtlich ihrer Effektivität vergleichen.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, herauszufinden, ob verschiedene Lagerungszeiten zur Ausschwemmung caniner Nebenhodenspermien vor Kryo¬kon-servierung Einfluss auf die Anzahl gewonnener Spermien haben. Außerdem wurden drei verschiedene Verdünner, zwei selbst hergestellte Tris-Eidotter-Verdünner (Tris-Verdünner und Uppsala-Verdünner nach LINDE-FORSBERG 2014) und ein kommerziell erhältlicher Verdünner (Optixcell®) bezüglich ihrer Eignung für die Tief¬ge¬frier¬samenherstellung für canine Nebenhodenspermien getestet. Dazu wurden von 10 Rüden im Anschluss an die elektive Kastration Hoden mit Nebenhoden gewonnen. Es erfolgte die Isolation des Nebenhodens und die Zerkleinerung und Ausschwemmung des Nebenhodenschwanzgewebes in 0,9%iger Koch¬salzlösung, wobei je ein Neben¬hoden¬schwanz eines Tieres 10 (Protokoll 1) und 30 Minuten (Protokoll 2) bei 37 °C inkubiert wurden. Die Nebenhoden¬spermiensuspension wurde durch Filtration vom Gewebe des Nebenhodenschwanzes abgetrennt. Zur Bestimmung der Menge der im Nebenhodenschwanz zurückge¬bliebenen Neben¬hodenspermien wurde eine histologische Untersuchung der Gewebe¬reste durchge¬führt. Die Neben¬hoden-spermien¬suspension wurde mikroskopisch durch das computerassistierte Spermien¬analyseprogramms AndroVision® (Minitüb) untersucht. Des Weiteren erfolgte eine Bestim¬mung des Lebend-/Totverhältnisses und des Anteils patho¬-morpho¬logisch veränderter Nebenhodenspermien durch Eosinfärbung und eine Untersuchung der Membranintegrität der Nebenhodenspermien durch hypoosmotischen Schwelltest. Im Anschluss wurde die Nebenhodenspermiensuspension zu drei gleichen Teilen aufgeteilt und jeweils mit einem der drei Verdünner in 0,25 ml Pailletten tiefgefroren. Unmittelbar nach dem Auftauen bei 37 °C für 30 Sekunden schlossen sich die oben beschriebenen Untersuchungen an. Des Weiteren wurden nach 10, 30 und 60 Minuten Motilitätsparameter mittels AndroVision® erhoben.
Folgende relevante Ergebnisse wurden erzielt:
- Zwischen den Ausschwemmungsprotokollen gab es keine signifikanten Unter-schiede (p = 0,56) bezüglich der im Lumen verbliebenen Spermien.
- Die spermatologischen Parameter wurden nicht durch das Aus¬schwem¬mungs-protokoll beeinflusst.
- Nach Kryokonservierung war die Motilität für die mit Uppsala verdünnten Neben-hoden¬¬spermien am höchsten (Gesamtmotilität: 17,2 ± 12,2 %, Vorwärts-beweglichkeit: 11,8 ± 9,5 %) verglichen mit dem Optixcell-Verdünner (Gesamt-motilität: 11,7 ± 6,5 %, Vorwärtsbeweglichkeit: 8,9 ± 4,9 %) oder dem Tris-Verdünner (Gesamtmotilität: 4,7 ± 4,8 %, Vorwärtsbeweglichkeit: 2,8 ± 3,7 %). Der durch¬schnittliche Anteil pathologisch veränderter Nebenhodenspermien war jedoch bei mit Uppsala verdünnten Proben 48,8 ± 9,8 % am höchsten und lag beim Tris-Verdünner bei 44,9 ± 8,1 % und bei Optixcell® bei 37,5 ± 10,1 %.
- Uppsala sowie Optixcell® waren dem Tris-Verdünner in der Eignung zur Tief¬ge-frierung caniner Nebenhodenspermien deutlich überlegen. So erzielte Uppsala durch¬schnittlich die höchsten Motilitätsparameter und Optixcell® die geringste Anzahl pathologisch veränderter Spermien.
- Die Ergebnisse unterlagen dabei individuellen Schwankungen und einzelne Hunde erzielten mit Optixcell® bessere Motilitätsergebnisse als mit Uppsala.
In dieser Untersuchung konnten erfolgreich canine Nebenhodenspermien gewonnen, tiefgefroren und wiederaufgetaut werden. Die Ergebnisse der Studie liefern ein im praktischen Einsatz verwertbares Protokoll für die Kryokonservierung von Samen¬zellen aus dem Nebenhoden beim Rüden.