Audiobuch
ABSOLUTE - Alexander Shirunov
-virtuoso entertainment music - Virtuose Unterhaltungsmusik-15,00
EUR
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Verlag | : | INTERMUSIK SCHMÜLLING |
Sprache | : | Englisch, Deutsch |
Erschienen | : | 2006 |
Produktform | : | Audio-CD |
ISBN | : | 9783925572203 |
Sprache | : | Englisch |
Produktinformation
Virtuose Unterhaltungsmusik
Das Genre der „Virtuosen Unterhaltungsmusik“ ist nicht erst eine Erfindung des letzten Jahrhunderts, sondern reicht in seiner Tradition weit in die Geschichte zurück. Franz Liszt und Niccolò Paganini sind einige jener weltbekannten Musikergrößen, die auch heute noch in der Erinnerung der Menschen in der ganzen Welt präsent sind und die neben der sogenannten „ernsten“, klassischen Musik besonders auch als virtuose Interpreten der eingänglichen, „leichten“ Musik bekannt geworden sind und sich damit ganze Völker erobert haben.
Eine Beschreibung des Musikstils jener Zeit wäre mit den Attributen verbunden: klangvolle Melodien, kurzweilige künstlerische Gestaltung, eingängliche Melodieformen. Hinzu kommt ein gewisses bühnentaugliches Auftreten und eine optische und szenische Präsentationsfähigkeit des Künstlers, ein technisch vollendetes Beherrschen des Instruments und ein souveräner Umgang mit der Musik als Sprache zum Zwecke der Kommunikation mit dem Publikum.
Für das Akkordeon, das als vollwertig brauchbares Instrument kaum 100 Jahre am Markt existiert, währt die Tradition um dieses Musikgenre naturgemäß über nicht mehr als diese Zeitdauer. Und genau mit der Verfügbarkeit solcher Instrumente setzt die Entstehung und Verbreitung der virtuosen Unterhaltungsmusik mit dem Akkordeon ein.
Aufgrund der schon zuvor bestandenen großen Popularität und Verbreitung der Harmonika-Instrumente auf der ganzen Welt, findet das virtuose Spiel angenehmer und „beeindruckender“ Musik, die oftmals Melodien und Themen aus der traditionellen Volksmusik oder Motive aus der bekannten klassischen Musik aufgreift, schnell eine weite Verbreitung.
So verschieden wie die Völker, so verschieden entwickelten sich demzufolge auch die Stränge der virtuosen Unterhaltungsmusik in den einzelnen Ländern. Auf dem Balkan hörte sich jene Musik ganz anders an als in Frankreich, in Rußland anders als in Deutschland, in England anders als in Finnland und so weiter. Die virtuose Unterhaltungsmusik folgte dem Geschmack jener Menschen, jener Musiker, jenes Publikums in den einzelnen Ländern.
Während jene Akkordeon-Virtuosen bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts noch größere Zuschauerkreise begeisterten, schwand das Interesse zusehends in den nachfolgenden Jahrzehnten. In den Reihen der Akkordeonisten geriet die virtuose Unterhaltungsmusik ferner in eine Identitätskrise: die alte Garde der Virtuosen verschwand von den Bühnen, der Nachwuchs blieb aus, Lehrer fehlten und auch eine passende, zeitgemäße Musikliteratur war nicht da. In der Musikausbildung der Akkordeonisten an den Schulen und Hochschulen war ausschließlich die Beschäftigung mit ernster Musik angesagt, weil man ja auch musikalisch „ernsthaft“ mit dem Akkordeon umgehen wollte, „ernsthaft“ etwas den anderen, d.h. dem Publikum und besonders den anderen Instrumentalisten und Musikszenen, vorstellen wollte, um dann „ernst“ genommen zu werden. Und man vergaß, daß man alles das auch mit der virtuosen Unterhaltungsmusik erreichen konnte – sogar mehr noch: man konnte viel breitere Zuschauerkreise erreichen und damit das Interesse der großen Medien (Funk und Fernsehen usw.) und Event-Organisatoren wecken, um letztlich Nachwuchs in größerem Umfang zu schaffen. Das alles ist lange Zeit nicht geschehen.
Die großen Zahlen beim E-Musik-Nachwuchs unter den Akkordeonisten blieben international aus, die Wettbewerbe und Festivals beklagten sinkende Teilnehmer- und vor allem auch Besucherzahlen – und so kamen die Organisatoren der international führenden Veranstaltungen in den 90er Jahren auf die Idee, sich dieser – fast vergessenen oder zumindest unliebsamen und verschwiegenen – virtuosen Unterhaltungsmusik zuzuwenden. Es wurden entsprechende Wertungskategorien ausgeschrieben, ohne dabei genaue Repertoire-Vorgaben oder sonstige Anweisungen zu geben –, weil man schlicht keine Erfahrung damit hatte. Ob in Klingenthal, in Castelfidardo, bei den Weltwettbewerben der C.I.A. oder des C.M.A. oder sonst wo. Nach und nach folgten alle, selbst die kleineren nationalen Wettbewerbe dem Beispiel der Großen und favorisierten jene Art der „U-Musik“. Zunächst wohl zähneknirschend, zumindest was die Verfechter von „ernster“ Musik anbetrifft, aber als deutlich wurde, daß diese Musik keinesfalls reißerisch, effektheischend, inhaltlich flach oder einfach in der artistischen Bewältigung ist oder zwangsweise sein muß, entdeckten die Veranstalter – und die „ernsten“ Fachleute – selbst ihren Reiz an der Sache bzw. dieser Musik.
Zwar fehlt es weithin auch heute noch an geeigneter Musikliteratur und tatsächlich sogar an einem entsprechenden Musik- und Bewertungsverständnis seitens der Juroren, aber der Erfolg, den diese wiederentdeckte Musikrichtung mit sich bringt, spricht für sich – und sie. Die Diskussion um „die Systeme“, d. h. ob Knopf- oder Tasten-Instrument, Melodie- oder Standardbaß für die Musikausbildung besser oder vom musikalischen Wert her höher einzuschätzen ist, verliert in diesem Musikbereich an Bedeutung. Hier zählt ausschließlich die Musik selbst – als echte Sprache.
Bahnbrechende talentierte Erscheinungen wie Alexander Schirunow definieren diese Art der U-Musik neu und setzen den Standard auf ein hohes Niveau. Sie geben diesem Genre seinen Reiz zurück und dem Akkordeon seine Attraktivität – und das sehr wohl als ernst zu nehmendes Instrument.
Alexander Schirunow
* 22. Juli 1983
„Primo assoluto“: virtuos · galant · musikalisch · genial
„Ein Entertainer par excellence und gleichzeitig ein tiefgreifend-virtuoser Meister der klassischen Musik.“ – „... weit mehr als ein Russe.“
So beschreiben ihn voller Faszination und Verehrung seine Konkurrenten in den Wettbewerben, seine Musikerkollegen auf der Bühne, das Publikum und die Juroren und versuchen damit zum Ausdruck zu bringen, daß er in jeder Beziehung weit mehr ist, als jemand, der sich mit den üblichen Attributen beschreiben läßt oder der mit den allgemeinen Erkenntnissen über Land und Leute, Musiker und Kunst meßbar ist.
Alexander Schirunow spricht ein brillantes Englisch mit Oxforder Akzent und erinnert in seiner gesamten Erscheinung an den legendären Moskauer Virtuosen Juri Kasakow, der über Jahrzehnte der exquisiteste und galanteste Virtuose des sowjetischen Show- und Entertainment-Business gewesen ist und als Aushängeschild des sowjetischen Kul¬turschaffens im Bereich der Unterhaltungsmusik stets mit der Noblesse eines hochkarätigen Diplomaten auftrat. Kasakow wie Schirunow – ohne daß sie sich je begegnet wären – sind erklärte und leidenschaftliche Musiker in allen Bereichen schöner Kunst.
Der 22-jährige Akkordeonist stammt aus der Stadt Nikolsk im Gebiet Wologda, im Nordosten des europäischen Teils von Rußland. Er begann bereits als 4-jähriger, Musik zu spielen, als ihm sein Vater ein kleines Akkordeon schenkte. Als er dann mit 6 Jahren in die Schule kam – und vom Wuchs her noch immer ziemlich klein geraten war – begann er mit dem Geigenspiel, nachdem seine Lehrer zwar sein außerordentliches musikalisches Talent erkannt hatten, ihn aber für das Akkordeonspiel als zu klein einschätzten. Während der drei nachfolgenden Jahre spielte Alexander also in der Schule Geige – aber zu Hause blieb er beim Akkordeon. Später dann sollte er noch das Klavierspiel studieren, den Gesang und das Saxophon, um letztlich dann doch dem Akkordeon den Vorzug zu geben und das von ihm von Anfang an so geliebte Instrument zu seiner Hauptsache zu erklären. Zu dem Zeitpunkt hatte er bereits eine Reihe von 1. Preisen und Auszeichnungen bei regionalen und nationalen Musikwettbewerben im Fach Gesang und im Fach Akkordeon erzielt.
1997 entdeckte ihn der berühmte Bajan-Akkordeon-Virtuose und Pädagoge Alexander Dmitrijew aus St. Petersburg bei seinem Besuch in der Stadt Elaburg in Tatarstan, wo Schirunow an einem Meisterkurs teilnahm, den Prof. Dmitrijew dort hielt. Dieser lud ihn sogleich ein, nach St. Petersburg zu kommen und bei ihm zu studieren, was dem gerade 14-jährigen jungen Alexander wie ein Gottesgeschenk, eine Offenbarung vorkam, wie er gerne zugibt: „... In die Kultur-Weltstadt St. Petersburg zu gehen und dann noch zu dem berühmten Prof. Dmitrijew, einem Idol vieler junger Musiker, das war das Größte …“ Ein Jahr später, 1998, folgte Alexander dem Ruf und wurde Schüler an der Musik-Spezialfachschule des Rimsky-Korsakow-Konservatoriums für Hochbegabte. 2002 folgte dann die Aufnahme in das renommierte Rimsky-Korsakow Konservatorium, in fließendem Übergang, ohne jede weitere Prüfung, nachdem Schirunow sein überragendes Niveau bereits als einer der besten Schüler der Spezialschule mehrfach unter Beweis gestellt hat und wo er eben heute in der Akkordeonklasse von Prof. Dmitrijew studiert.
„Schirunow auf der Bühne – das ist wie ein Fisch im Wasser.“
Wenn Schirunow auf der Bühne ist, fühlt er sich, wie er selbst sagt, wie ein Fisch im Wasser. Seine Vorstellungen sind hinreißend lebendig bei allem was er vorträgt. Er erlebt die Musik aus ganzer Seele und versteht dieses Erleben meisterhaft dem Publikum vorzutragen. Er singt, tanzt, spielt und bewegt sich als ein Künstler von wahrhaft ganzheitlicher Natur.
Schirunow gibt der „Virtuosen Unterhaltungsmusik“ die Klasse, die edle Erscheinung, die ihr gebührt und die erforderlich ist, um vor musikalischer Kunst anderer Genres zu bestehen. Er interpretiert diese „leichte Musik“ in einer Weise, die Wert hat. Einen Wert, den auch hochkarätige Künstler der klassischen Musikbereiche erkennen und anerkennen. Und darüber hinaus spielt Schirunow sowohl Werke des Barock, der Klassik und der Avantgarde, in Bearbeitungen und im Original, so überzeugend, daß Fachleute tatsächlich zu dem Schluß kommen, daß man ihn nicht einordnen kann. Er ist eben eine Klasse für sich.
„Der Musiker, der wie ein ganzes Universum ist.“
In seiner Interpretation verschmelzen die Grenzen von virtuoser Unterhaltungsmusik und anspruchsvoller Klassik. Töne, so glasklar und elegant wie die Perlen besten Champagners: prickelnd, edel frisch, aus tiefster Seele ästhetisch. Seine Musik ist übergreifend, ganzheitlich; ja sie beschreibt ein neues Genre – oder einfach das, was sie schon immer war: alles! Frei nach der Erkenntnis: „Musik ist Leben“.
Die nüchterne Erfolgsquote von Alexander Schirunow bei internationalen Wettbewerben allein im 2. Halbjahr 2005 zeigt ein beachtliches Bild, besonders wenn man weiß, daß selbst seine zweiten Plazierungen, längst erste hätten sein müssen, wenn diplomatisches Kalkül nicht die Rolle spielen würde, dies es bisweilen spielt.
1. Preis beim „Premio Internazionale di Castelfidardo“ (Italien) in der Solo-Wertung für Virtuose Unterhaltungsmusik.
2. Preis beim „Premio Internazionale di Castelfidardo“ (Italien) in der Wertung für klassische Kammermusik im Duo mit Nadeschda Gussewa
1. Preis beim „Premio Internazionale in Palaggianello“ (Italien) - „Primo assoluto“
1. Preis beim Internationalen Musikpreis „Città di Lanciano“ (Italien)
1. Preis beim „Coupe Mondiale“ in Castelo Branco (Portugal) in der Wertung „Klassisches Akkordeon“
2. Preis beim „Coupe Mondiale“ in Castelo Branco (Portugal) in der Wertung „Virtuose Unterhaltungsmusik“
Hinzu kommen seine einzigartigen Vorstellungen bei den großen internationalen Entertainment-Festivals in Ikaalinen (Finnland) und Pontarlier (Frankreich) im Frühjahr 2005, wo seine musikalischen Vorstellungen ebenfalls Spitzenwertungen erreichten. Dabei sind die Ergebnisse bei Wettbewerben für Schirunow erklärtermaßen letztlich kein Beleg für musikalische Qualität. Selbst hat er – oft zu seiner Enttäuschung – erfahren müssen, daß vieles beim Jury-Urteil dem Zufall und dem Glück überlassen ist. Oft hat er den international erfahrenen Juroren eine Vorstellung geliefert, die diese in ihrem Urteilsvermögen geradezu überfordert hat.
Schirunow ist eine extra Klasse. Er beschreibt, spielt, demonstriert – vielleicht ohne es selbst zu wissen – eine ganz neue Dimension von anspruchsvoller Unterhaltungsmusik, wobei für seine musikalische Ausdrucksform wohl tatsächlich noch ein eigener Fachbegriff gefunden werden muß.
Bei allen Aufnahmen auf dieser CD spielt ausschließlich Alexander Schirunow – selbst und solo – ohne jede studiotechnische Manipulation, auf einem Pianotasten-Akkordeon des Herstellers PIGINI Accordions, Italien. Gesangspassagen stammen ebenso von ihm selbst wie perkussive Passagen, die er nur am Akkordeon realisiert, ohne jedes weitere Instrument.
Das Programm
Wladimir Subizki (* 1953)
Omaggio ad Astor Piazzolla
Eine Hommage an den legendären argentinischen Komponisten und Bandoneonspieler Astor Piazzolla, geschaffen von dem ukrainischen Komponisten und Bajan-Akkordeonisten Wladimir Subizki. Das Werk reflektiert auf eines der berühmtesten musikalischen Themen Piazzollas: Libertango. Und es zeigt, welche vielseitigen Möglichkeiten musikalischer Vorstellung in dem Instrument Akkordeon stecken.
Claude Bolling (* 1930)
A la française
Ein besonders interessantes Stück, das im Stil barocker Musik unter strikter Beibehaltung der musikalischen Form geschrieben ist – und in der Mitte eine ganz unerwartete Wende zum Jazz nimmt. Der Komponist, ein brillanter Pianist und Jazz-Musiker, beweist hier einen exzellenten Sinn dafür, zwei von vornherein ganz verschieden erscheinende Musikstile in bester Weise miteinander zu verbinden.
Paul Desmond (1924–1977)
Take Five
Arr.: David Gazarov (* 1965), Alexander Schirunow (* 1983)
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich eine Vielzahl guter Jazzmusiker dieses in den Fünfziger Jahren entstandenen und wohl zur berühmtesten Jazz-Melodie ihrer Zeit avancierten Stücks von Paul Desmond angenommen. „Take Five“ inspirierte auch den Jazz-Pianisten David Gazarov zu einem eigenen Arrangement, das Alexander Schirunow wiederum aufgegriffen hat, um es in seiner Fasson vorzustellen.
André Astier (1923–1994)
La Tempête, Route Express, Accordion Rag, L’Aquilon
Alle vier Werke stammen aus der Feder des wohl berühmtesten französischen Akkordeon-Komponisten, André Astier. Er hat sozusagen den Stil der virtuosen Varieté-Musik für Akkordeonisten entdeckt und geformt und dabei das französische Flair mit dem Instrument, das er selbst meisterhaft beherrschte, in einzigartiger Weise umgesetzt. Das Stück „L’Aquilon“ ist in Zusammenarbeit mit Jacky Mallerey, einem begnadeten französischen Akkordeonisten und zugleich Jazzmusiker entstanden, der diesem Stück den Esprit eben des Jazz einhauchte.
Médard Ferrero (1906 – 1972)
Averse
Als 5-jähriger begann Ferrero bereits seine Karriere als Akkordeonist auf den Bühnen Frankreichs und später der Welt. Als ein Landsmann Astiers war er in Frankreich schon zu früherer Zeit gleichfalls eine zentrale Persönlichkeit der virtuosen Unterhaltungsmusik und Vorbild für viele nachfolgende Musiker. Schirunow hat dessen kurzes, aber viel gespieltes Werk „Averse“ dem Titel „L’Aquilon“ von Astier/Mallerey nachgestellt, um hier beides – attacca – in einem Guß zu präsentieren.
Renzo Ruggieri (* 1965)
Carnevale
Arr.: Alexander Schirunow (* 1983)
Der italienische Jazz-Akkordeonist hat hier ein Thema gefunden, das jedermann sofort zu Ohren geht, dank der guten Kombination einer klangvollen Melodie mit einem eingänglichen lateinamerikanischen Rhythmus. „Diese Thema hat mich in ganz besonderer Weise dazu inspiriert, mein eigenes Arrangement zu schreiben, ganz mit den Gedanken an die strahlenden Farben des südamerikanischen Karnevals.“ (Alexander Schirunow)
Viktor Wlassow (* 1936)
Schagi (Steps)
In seiner russischen Heimat ist Viktor Wlassow ein sehr populärer, weithin bekannter Komponist, der zwar nicht nur, aber doch viel für das Akkordeon geschrieben hat und dabei in viele verschiedene Musikstilrichtungen geht. Eine dieser ist der Jazz und die virtuose Unterhaltungsmusik. „Schagi“, zu deutsch: Schritte bzw. englisch: Steps, ist vermutlich eines der besten und bekanntesten Werke von Wlassow.
Eric Bouvelle (* 1972), Maurice Larcange
Monsieur Ferrero
Zwei Generationen von Komponisten erinnern sich hier musikalisch an eines ihrer großen Vorbilder: den unvergeßlichen Akkordeon-Virtuosen und Komponisten Médard Ferrero. Gleichsam in Form einer Reminiszenz an ihn verfaßten sie eine feurig sprühende Mazurka nach französischem Gusto, die die technischen Fertigkeiten des Künstlers bis in die feinsten Tiefen herausfordert und erst dann wirklich gelingt, wenn der Interpret eine überragende Virtuosität in Verbindung mit einem souveränen Laisser-faire und exzellentem musikalischen Geschmack sein eigen nennt.
Juri Kasakow (* 1924)
Variations on an Ukrainian Theme
Es ist zwar nur das Thema eines ukrainisches Volksliedes, aber es war kein geringerer als der legendäre Juri Kasakow, der diese Melodie zum Gegenstand einer meisterhaften, höchst virtuosen und kunstvollen Komposition gemacht hat. In einer Reihe von Variationen über die Melodie des Volksliedes zeigt der russische Bajan-Akkordeonvirtuose, wie weit seine Fantasie und auch seine Beherrschung des Instruments reichen. Dabei wird er seinem Ruf als fulminanter Entertainer, revolutionärer Virtuose und feinsinniger Ästhet unter den bedeutendsten Persönlichkeiten der Akkordeon-Geschichte der Sowjetunion in vollem Umfang gerecht.Virtuoso Entertainment Music
The genre of virtuoso entertainment music is generally not a discovery of the last century, but in its tradition goes far back in history. Franz Liszt and Niccolò Paganini are some of those memorable musicians who had a reputation for being virtuoso interpreters not only of “serious” classical music, but also entertaining “light” music and thus captured the hearts of people everywhere.
A description of the entertainment music style of that time would be connected with such attributes as sonorous melodies, entertaining artistic performance, and upbeat arrangements. In addition, the artist demonstrated technically perfected instrument control and sovereign treatment of music used as language for communicating with the public.
Naturally, for the accordion, which has existed on the market as fully developed instrument scarcely 100 years, the tradition of this music genre does not extend beyond this time frame. Precisely with the availability of such instruments it was possible to create and disseminate virtuoso entertainment music with the accordion.
Due to previously existing great popularity and wide distribution of harmonica instruments throughout the world, this virtuoso playing of pleasant and “impressive” music—which often reverted to melodies and themes from traditional folk songs or motives from well-known classical compositions—spread rapidly.
As varied as the folk groups, strains of virtuoso entertainment music developed differently in individual countries. In the Balkans, this music sounds entirely different than in France, in Russia otherwise than in Germany, and in England unlike that in Finland. Thus, virtuoso entertainment music was often and to a large extent shaped by national traditions and followed the tastes of the people, musicians, and public.
While accordion virtuosos still thrilled large audiences into the 1960s, this interest rapidly declined in the following decades. Among accordionists, virtuoso entertainment music experienced an identity crisis: the old group of virtuosos disappeared from the stages; the new generation didn’t materialize. Teachers were scarce and suitable, contemporary music literature had not been developed. In educational institutions, accordionists in music schools and conservatories were primarily concerned with “serious” music, in order to present something different to the public and especially to be taken “seriously” by other instrumentalists and musicians. People forgot this could also be achieved with virtuoso entertainment music. Even more to the point, one could reach a much larger audience and thereby awaken the interest of major media in order to broadly appeal to the younger generation. All of this did not happen for a long time.
As mentioned earlier, new accordionist recruits for entertainment music dwindled internationally. At the same time, competitions and festivals complained of reduced participation and especially visitor numbers. Therefore, in the 1990s organizers of internationally leading events decided to include a category for this nearly forgotten or at least widely neglected virtuoso entertainment music. Although competition categories were announced, people had no experience in the matter and could not provide precise repertoire guidelines or other directions. This holds just as true for CIA, CMA, Castelfidardo, Klingenthal, and other competitions. Gradually, smaller national competitions followed the example of the larger ones and introduced this type of entertainment music. At first, this was accompanied by much grumbling, particularly by advocates of demanding music. However, when it became clear this music must not be sensational, cheap, lacking content, artistically simple, or forced, the organizers—and even the “serious” experts—discovered the attraction of this music.
Surely, there is still a lack of suitable music literature as well as a corresponding understanding of music and evaluation on the part of jurors, but the success this rediscovered music brings speaks for itself. Discussion about “the systems” (i.e. whether button or key instrument, melody or standard bass is better for music education or is considered of higher musical value) is not important in this music area. Here what counts is only the music—as pure language.
Pioneering, talented people like Alexander Shirunov define this type of entertainment music anew and give it a high-level standard. They bring back the fascination of this genre and attractiveness of the accordion as an instrument to be taken seriously.
Alexander Shirunov
*July 22, 1983
“Primo assoluto”: virtuoso, gallant, musical, a genius.
“An entertainer par excellence and simultaneously a deeply moving virtuoso master of classical music.” – “A Russian who is even more.”
In this way, Alexander Shirunov is described full of fascination and admiration by competition rivals, performing musicians, audiences, and jurors, who attempt to express that he is in every respect far more than somebody who can be characterized with conventional attributes or who can be measured with common knowledge regarding countries, people, musicians, and art.
Alexander Shirunov speaks impeccable English with Oxford accent. He is reminiscent in his overall appearance of the legendary Moscow virtuoso Yuri Kazakov, who for decades was the most exquisite and gallant virtuoso of Soviet show and entertainment business. As epitome of Soviet entertainment music artistry, Kazakov always appeared as a noble high-caliber musician. Kazakov, like Shirunov—without their ever having met—are professed and passionate musicians in all areas of the beautiful art.
The 22-year-old accordionist was born in the city of Nikol’sk in the Vologda region in the northeast part of European Russia. At the tender age of four, he began to play music when his father presented him with an accordion. When he was six years old and entered school—still quite small for his age—he began to play violin after his teacher recognized his exceptional musical talent, but deemed him too small for accordion. Therefore, during the next three years Alexander played violin in school and accordion at home. Later, he had to study piano, singing, and saxophone before he finally could devote himself to the accordion, declaring it was the instrument he had loved from the beginning and the most important to him. At that time, he already had been awarded a number of first prizes and honors from regional and national music competitions in singing and accordion categories.
In 1997, the well-known bayan-accordion virtuoso and educator Alexander Dmitriyev from St. Petersburg discovered him during a visit to the city Elaburg in Tatarstan, where Shirunov was participating in a master course, which Professor Dmitriyev was conducting there. Dmitriyev immediately invited Shirunov to come to St. Petersburg to study with him, which for the 14-year-old Alexander was like a revelation from God. He proclaims: “To go to the world culture city St. Petersburg and study with the famous Professor Dmitriyev, the idol of many young musicians, was something special.” One year later, in 1998, Alexander accepted the invitation and enrolled at the Special Music Vocational High School in the Rimsky Korsakov Conservatory for talented musicians. In 2002, he was automatically accepted into the Rimsky Korsakov Conservatory without further examination after proving to be one of the best students in the special school. He still studies in Professor Dmitriyev’s classes today.
“Shirunov on Stage Is Like a Fish in Water”
When Shirunov is on stage, he says he feels like a fish in water. His performances of everything he presents are exceptionally lively. He experiences the music from the depths of his entire soul and knows how to project this masterfully to his audience. He sings, dances, plays, and moves like an artist with truly universal nature.
Shirunov gives virtuoso entertainment music the quality and noble appearance necessary for it to transform into another genre of musical art. He interprets this “light music” in a manner that has value. A value that high-caliber artists in the classical music area recognize and appreciate. Furthermore, Shirunov plays Baroque, classical, and avant-garde compositions as originals and arrangements so convincingly that professionals conclude he cannot be classified into one category. He is just a class for himself.
“The Musician Who Is Like an Entire Universe”
In his interpretations, borders between virtuoso entertainment and demanding classical music disappear. Tones are crystal clear and as elegant as pearls in the best champagne: tingling, nobly fresh, from deepest aesthetic soul. His music is comprehensive and all-embracing. It portrays a new genre. What’s more, it lives up to the motto: “Music is life.”
Alexander Shirunov’s achievements in the second half of 2005 alone are notable, especially when one considers that even his second place rankings in competitions could have been first prizes if diplomatic calculations had not played a role.
• First prize at Premio Internazionale di Castelfidardo (Italy) in the category for solo virtuoso entertainment music.
• Second prize at Premio Internazionale di Castelfidardo (Italy) in the category for classical chamber music in duet with Nadezhda Guseva.
• First prize at Premio Internazionale in Palaggianello (Italy), where he won the recognition “primo assoluto”.
• First prize at International Music Prize Città di Lanciano (Italy)
• First prize at Coupe Mondiale in Castelo Branco (Portugal) in the category for classical accordion.
• Second prize at Coupe Mondiale in Castelo Branco (Portugal) in the category for virtuoso entertainment music.
In addition, there are his special performances at the large international entertainment festivals in Ikaalinen (Finland) and Pontarlier (France) in early 2005, where his musical presentations also reached peak levels. Of course, results at competitions for Shirunov are no evidence of musical quality. All too often he experiences, to his disappointment, that jury decisions are often determined by coincidence and luck. He has often delivered performances with which internationally experienced jurors are unable to cope.
Shirunov is in a class unto himself. He depicts, plays, demonstrates—maybe even without knowing it himself—a quite new dimension of demanding entertainment music, whereby for his musical expression actually a new suitable term should be coined.
All recordings on this CD are played exclusively by Alexander Shirunov—in solo—without any technical studio tone alteration—on a piano accordion produced by the manufacturer PIGINI Accordions, Italy. He has created the singing passages as well as percussive effects, that he realizes solely on the accordion, without any further instrument.
The Program
Vladimir Zubitsky (* 1953)
Omaggio ad Astor Piazzolla
A homage to the legendary Argentine composer and bandoneon player Astor Piazzolla is created by Ukrainian composer and bayan-accordionist Vladimir Zubitsky. This piece reflects one of Astor Piazzolla’s most famous musical themes: Libertango. And it shows the many possibilities for musical presentation that can be produced by the accordion instrument.
Claude Bolling (* 1930)
A la française
An especially interesting piece that is written in Baroque music style with strict adherence to the musical form—and in the middle it makes an unexpected turn to jazz. The composer, a brilliant pianist and jazz musician, demonstrates an excellent feeling for competently combining quite different music styles.
Paul Desmond (1924–1977)
Take Five
Arr.: David Gazarov (* 1965), Alexander Shirunov (* 1983)
Over the course of several decades, a number of good jazz musicians took this piece by Paul Desmond, originated in the 1950s, and advanced it to the most famous jazz melody of its time. Take Five also inspired jazz pianist David Gazarov to write his own arrangement, which Alexander Shirunov has revived in order to introduce his own style.
André Astier (1923–1994)
Le Tempête, Route Express, Accordion Rag, L’Aquilon
All four compositions were written by André Astier, probably the most famous French accordion composer. It is said he discovered and created the style of virtuoso varieté music for accordionists and thereby implemented in an unrivalled manner the French flair with the instrument, which he himself played masterfully. The piece L’Aquilon was created in cooperation with Jacky Mallerey, a highly gifted French accordionist and Jazz musician, who breathed the spirit of jazz into the work.
Médard Ferrero (1906–1972)
Averse
As five-year-old, Ferrero began his career as accordionist on stages in France and later throughout the world. As a compatriot of Astier, he also was at an early time in France a central personality of virtuoso entertainment music and model for many later musicians. Shirunov places this short, but much-played work Averse after Astier’s/Mallerey’s L’Aquilon in order to present both – attacca – as one piece.
Renzo Ruggieri (* 1965)
Carnevale
Arr.: Alexander Shirunov (* 1983)
Here Italian jazz accordionist Renzo Ruggieri has found a theme that everyone likes thanks to a good combination of sonorous melody and lively Latin American rhythm. “This theme inspired me to write my own arrangement, which reflects the blazing colors of the South American carnival.” (Alexander Shirunov)
Viktor Vlasov (* 1936)
Shagi (Steps)
In Russia, Viktor Vlasov is a very popular, well-known composer who has written not only, however a great deal, for accordion and thereby goes into a number of different music styles. These include jazz and virtuoso entertainment music. “Shagi,” meaning “Steps” is probably one of Vlasov’s best and most famous compositions.
Eric Bouvelle (* 1972), Maurice Larcange
Monsieur Ferrero
Here two generations of composers musically remember one of their great models, the unforgettable accordion virtuoso and composer Médard Ferrero. In the form of a reminiscence about him, they compose a fiery, flashy mazurka with French gusto, which challenges the artist’s highest level of technical proficiency and only really succeeds when the interpreter combines exceptional virtuosity with sovereign laisser-faire and excellent musical taste.
Yuri Kazakov (* 1924)
Variations on an Ukrainian Theme
Although it is only the theme of a Ukrainian folk song, it was no one less than the legendary Yuri Kazakov, who made this melody the object of a skillful, highly virtuoso, and artistic composition. Through a number of variations on the folk song melody, the Russian bayan-accordion virtuoso shows the extent of his fantasy and control of the instrument. This fully justifies his reputation as brilliant entertainer, revolutionary virtuoso, and sensitive aesthete among the most important personalities in Russian accordion history.