Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Englisch |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 40 Minuten |
Ort | : | Shanghai |
Zeit | : | 1941, Zweiter Weltkrieg |
Kurzbeschreibung
»Shanghai« ist ein Spionagefilm von Mikael Håfström. 2009 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. John Cusack, Gong Li und Nicholas Rowe.
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Besetzung
Regie | : | Mikael Håfström | ||||||||||||||||||||||
Produktion | : | Donna Gigliotti, Mike Medavoy, Barry Mendel, Jake Myers | ||||||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Hossein Amini | ||||||||||||||||||||||
Kamera | : | Benoît Delhomme | ||||||||||||||||||||||
Schnitt | : | Peter Boyle, Kevin Tent | ||||||||||||||||||||||
Filmmusik | : | Klaus Badelt | ||||||||||||||||||||||
Darsteller | : |
|
Shanghai Nights
Shanghai 1941: Der amerikanische Agent Paul Soames kommt auf der Suche nach seinem Freund Connor in eine Stadt, die zum Schmelztiegel der verschiedenen sich belauernden Kriegsparteien wird. Die Metropole ist in Sektoren aufgeteilt. Es ist schwer den Überblick zu behalten, Gewalt regiert in den Straßen und in den Nachtclubs tanzt man taumelnd dem Abgrund entgegen, den der sich ausbreitende Weltkrieg öffnet. Soames gerät in ein geflecht aus Geheimdiensten, Militärs und Widerständlern und als ob das nicht schon kompliziert genug wäre, verliebt er sich zwischendurch auch noch in eine echte Femme Fatale. Das um ihn herum ständig jemand umgebracht wird, macht die ohnehin gefährliche Lage nicht gerade entspannter. Als der Anfangs neutral eingestellte Agent einer geheimen Mititäraktion der Japaner gegen die Vereinigten Staaten von Amerika auf die Spur kommt, gerät seine patriotische Gesinnung in Konflikt mit seiner liebe zu dieser Frau, der er inzwischen hoffnungslos verfallen ist. Pearl Harbour wirft seine Schatten voraus.
Procedere
Die Ausgangssituation
Als bekannt wurde, das Mikael Håfström und John Cusack nach ihrem gemeinsamen Erfolg, der Stephen-King-Verfilmung "1408", erneut zusammen arbeiten würden, ließ das berechtigte positive Erwartungen zu. Ein historischer Thriller vor dem Hintergrund des 2. Weltkrieges sollte es werden, der ein bisher wenig beachtetes Kapitel der Geschichte beleuchtet, im Stil des Film Noir, sowas wie CASABLANCA, nur in Shanghai, mit mehr Action, mehr Stars, mehr von allem einfach. Klang ja ganz gut, schließlich werden kaum noch derartige Filme gedreht und die produzierenden Weinstein-Brüder haben bereits des öfteren bewiesen, das sie solche Projekte stemmen können (siehe DER ENGLISCHE PATIENT). Der Oscar-Kurs ist da meistens schon fest eingeplant. Man nehme einen zugkräftigen Star, einen Regisseur, der gerade einen Hit hatte, am besten beides. Man stellt eine erlesene, internationale Besetzung zusammen, engagiert einen jungen frischen Drehbuchautoren (Hossein Amini), der talentiert ist und nicht viel kostet, den Soundtrack lässt man von Klaus Badelt komponieren und hinter die Kamera stellt man Benoît Delhomme, der kann was (THE PROPOSITION).
Was schief ging
Skepsis macht sich immer dann breit, wenn ein Film der Weinsteins Sang- und Klanglos verschwindet und dann viel später, wenn man schon nicht mehr damit rechnet, doch noch in die Kinos kommt, zwar sehr limitiert aber immerhin auf die große Leinwand. SHANGHAI ist so ein Film. In manchen Fällen kam nach solchem Procedere dann doch noch ein anständiger Film dabei heraus (z.B. KILLSHOT), in diesem Fall jedoch nicht.
Das Setdesign ist gewohnt phantastisch anzusehen, wirkt aber viel zu sauber, kalt und steril und sieht aus wie bei einer Studioproduktion der Vierziger Jahre. Das mag so gewollt gewesen sein, raubt aber dem Film jegliche Atmosphäre. Auch der völlig monotone Soundtrack trägt wesentlich dazu bei, das niemals so etwas wie Stimmung aufkommt. Es gibt einen ebenso monoton gesprochenen Off-Kommentar, der allerdings nicht zum besseren Verständnis des Gezeigten dient, sondern zwischen den vielen Bedeutungsschwangeren Dialogen nur noch mehr zur allgemeinen Verwirrung beiträgt, als ohnehin schon vorhanden ist. Auch das Sounddesign passt sich da nahtlos an, die vielen Schüsse klingen wie Platzpatronen bei Kinderspielzeug. Keiner der dargestellten Schusswechsel hat so etwas wie eine innere Dramaturgie, von einer solchen während des gesamten Filmes ganz zu schweigen. Ich habe selten eine derartig planlose und uninspirierte Regie gesehen. Ohne jede Idee wird Szene auf Szene abgefilmt, von Schauspieler-Führung ist nichts zu spüren. Da helfen auch die teilweise deutlich fehlbesetzten Stars nichts mehr, allen voran und das zu schreiben blutet mir das Herz, John Cusack. Er zieht einfach sein Ding durch, wie immer, aber das passt nicht hier rein und das entgegen seinem Talent für innerlich hin und her gerissene Charaktere (siehe GRACE IS GONE). An zweiter Stelle ist Franka Potente zu nennen. Man mag sich im Traum nicht ausmalen, was einer wie Soames an dieser Frau finden sollte, langweiliger gehts nicht. Eher schon ist sein Interesse für Anna Lan-Ting, gespielt von Gong Li, nachzuvollziehen. Doch auch der schönen Charakterdarstellerin gelingt es nicht, Akzente zu setzen. Ihr Interesse für Soames bleibt bloße Behauptung. Charisma-Bombe Chow Yun-Fat bringt ein wenig Licht ins Dunkel, wird aber weitgehend verschenkt, wie so oft in Hollywood. Ebenso wie Ken Watanabe, der zwar konzentriert spielt, aber gegen sein Rollenmodell verliert. Völlig verschenkt werden Jeffrey Dean Morgan und David Morse. Vor allem bei Ersterem muss man sich fragen, warum diese Rolle prominent besetzt wurde. Das lässt sich eigentlich nur durch erhebliche Schnitte des berüchtigten Harvey "Scissorhands" Weinstein erklären, der so schon manchen Film zerstört, andere aber auch gerettet hat.
Das Ergebnis
Nein, Mikael Håfström, hier passt nichts zusammen. Null Spannung, gähnende Langeweile. Über eine Stunde lang weiß man überhaupt nicht was los ist. Verschenkte und versenkte Stars, bei denen die Chemie nicht stimmt, vor allem in den Hauptrollen. Unglaublich kraftlose Action und das alles serviert in steriler Atmosphäre begleitet von belangloser Fahrstuhl-Musik. Das beknackte Ende würde dem ganzen die Krone aufsetzen, wenn es zu diesem Zeitpunkt nicht schon völlig egal wäre.
Nicht empfehlenswert.
Als bekannt wurde, das Mikael Håfström und John Cusack nach ihrem gemeinsamen Erfolg, der Stephen-King-Verfilmung "1408", erneut zusammen arbeiten würden, ließ das berechtigte positive Erwartungen zu. Ein historischer Thriller vor dem Hintergrund des 2. Weltkrieges sollte es werden, der ein bisher wenig beachtetes Kapitel der Geschichte beleuchtet, im Stil des Film Noir, sowas wie CASABLANCA, nur in Shanghai, mit mehr Action, mehr Stars, mehr von allem einfach. Klang ja ganz gut, schließlich werden kaum noch derartige Filme gedreht und die produzierenden Weinstein-Brüder haben bereits des öfteren bewiesen, das sie solche Projekte stemmen können (siehe DER ENGLISCHE PATIENT). Der Oscar-Kurs ist da meistens schon fest eingeplant. Man nehme einen zugkräftigen Star, einen Regisseur, der gerade einen Hit hatte, am besten beides. Man stellt eine erlesene, internationale Besetzung zusammen, engagiert einen jungen frischen Drehbuchautoren (Hossein Amini), der talentiert ist und nicht viel kostet, den Soundtrack lässt man von Klaus Badelt komponieren und hinter die Kamera stellt man Benoît Delhomme, der kann was (THE PROPOSITION).
Was schief ging
Skepsis macht sich immer dann breit, wenn ein Film der Weinsteins Sang- und Klanglos verschwindet und dann viel später, wenn man schon nicht mehr damit rechnet, doch noch in die Kinos kommt, zwar sehr limitiert aber immerhin auf die große Leinwand. SHANGHAI ist so ein Film. In manchen Fällen kam nach solchem Procedere dann doch noch ein anständiger Film dabei heraus (z.B. KILLSHOT), in diesem Fall jedoch nicht.
Das Setdesign ist gewohnt phantastisch anzusehen, wirkt aber viel zu sauber, kalt und steril und sieht aus wie bei einer Studioproduktion der Vierziger Jahre. Das mag so gewollt gewesen sein, raubt aber dem Film jegliche Atmosphäre. Auch der völlig monotone Soundtrack trägt wesentlich dazu bei, das niemals so etwas wie Stimmung aufkommt. Es gibt einen ebenso monoton gesprochenen Off-Kommentar, der allerdings nicht zum besseren Verständnis des Gezeigten dient, sondern zwischen den vielen Bedeutungsschwangeren Dialogen nur noch mehr zur allgemeinen Verwirrung beiträgt, als ohnehin schon vorhanden ist. Auch das Sounddesign passt sich da nahtlos an, die vielen Schüsse klingen wie Platzpatronen bei Kinderspielzeug. Keiner der dargestellten Schusswechsel hat so etwas wie eine innere Dramaturgie, von einer solchen während des gesamten Filmes ganz zu schweigen. Ich habe selten eine derartig planlose und uninspirierte Regie gesehen. Ohne jede Idee wird Szene auf Szene abgefilmt, von Schauspieler-Führung ist nichts zu spüren. Da helfen auch die teilweise deutlich fehlbesetzten Stars nichts mehr, allen voran und das zu schreiben blutet mir das Herz, John Cusack. Er zieht einfach sein Ding durch, wie immer, aber das passt nicht hier rein und das entgegen seinem Talent für innerlich hin und her gerissene Charaktere (siehe GRACE IS GONE). An zweiter Stelle ist Franka Potente zu nennen. Man mag sich im Traum nicht ausmalen, was einer wie Soames an dieser Frau finden sollte, langweiliger gehts nicht. Eher schon ist sein Interesse für Anna Lan-Ting, gespielt von Gong Li, nachzuvollziehen. Doch auch der schönen Charakterdarstellerin gelingt es nicht, Akzente zu setzen. Ihr Interesse für Soames bleibt bloße Behauptung. Charisma-Bombe Chow Yun-Fat bringt ein wenig Licht ins Dunkel, wird aber weitgehend verschenkt, wie so oft in Hollywood. Ebenso wie Ken Watanabe, der zwar konzentriert spielt, aber gegen sein Rollenmodell verliert. Völlig verschenkt werden Jeffrey Dean Morgan und David Morse. Vor allem bei Ersterem muss man sich fragen, warum diese Rolle prominent besetzt wurde. Das lässt sich eigentlich nur durch erhebliche Schnitte des berüchtigten Harvey "Scissorhands" Weinstein erklären, der so schon manchen Film zerstört, andere aber auch gerettet hat.
Das Ergebnis
Nein, Mikael Håfström, hier passt nichts zusammen. Null Spannung, gähnende Langeweile. Über eine Stunde lang weiß man überhaupt nicht was los ist. Verschenkte und versenkte Stars, bei denen die Chemie nicht stimmt, vor allem in den Hauptrollen. Unglaublich kraftlose Action und das alles serviert in steriler Atmosphäre begleitet von belangloser Fahrstuhl-Musik. Das beknackte Ende würde dem ganzen die Krone aufsetzen, wenn es zu diesem Zeitpunkt nicht schon völlig egal wäre.
Nicht empfehlenswert.
Kurzkritiken










Linktipp: »Spielfilm« als Filmtyp haben auch
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