Literarisches Werk
Übersicht
Originalsprache | : | Deutsch |
Stichwort | : | Autobiografie, Biografie |
Umfang | : | ca. 176 Seiten |
Thema | : | Nationalsozialismus, Vergangenheitsbewältigung |
Verlag | : | dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, Kiepenheuer & Witsch |
Kurzbeschreibung
»Am Beispiel meines Bruders« ist eine Erzählung von Uwe Timm. 2003 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Figuren
Uwe Timm, der uns über seine Familie erzählt
Karl-Heinz Timm, Uwes Bruder, der sich mit 18 Jahren freiwillig zur SS meldet
Hanne Lore, Uwes Schwester
"75 m raucht Iwan Zigaretten, ein Fressen für mein MG" (S. 16 ff), an diesen Satz denkt Uwe Timm öfter, während er versucht, dem 16 Jahre älteren Bruder, der im Zweiten Weltkrieg gefallen ist, durch sein Tagebuch und seine Frontbriefe näherzukommen.
Meine Großtante ist Jahrgang 1911, hat zwei Weltkriege überlebt. Von meinem Onkel habe ich mal erfahren, dass sie während des Zweiten Weltkrieges Leute bei sich versteckt hatte. Ob es Juden waren oder Kommunisten, ich weiß es nicht. Ich habe mal leise versucht anzufragen, weil ich natürlich neugierig war. Aber sie hat nie etwas über diese Zeit erzählt. Und sie brauchte nicht mal ein schlechtes Gewissen zu haben. Sie hat etwas getan.
Wie schwer mag es da wohl gewesen sein, von jemandem, der aktiv mitgemacht hat oder der weggeschaut hat, etwas zu erfahren? Hatten sie ein schlechtes Gewissen? Oder haben sie sich gerechtfertigt? "Wir haben doch nichts gewusst", hieß es doch immer.
Uwe Timm hat an diesem Buch erst gearbeitet, als seine Eltern nicht mehr lebten. Hatte er Angst vor den Antworten?
"75 m raucht Iwan Zigaretten, ein Fressen für mein MG." Jedesmal wenn ich diesen Satz las, bekam ich eine Gänsehaut. Wie oft mag sich Uwe Timm die Frage gestellt haben: Hat mein Bruder geschossen?
Uwe Timm ist es wunderbar gelungen, an das Thema Schuld, Verdrängung, Verantwortung heranzugehen.
Elke Heidenreich meint zu diesem Buch: "Die Jungen sollten es lesen, um zu lernen, die Alten, um sich zu erinnern, und alle, weil es gute Literatur ist."
Ich kann mich ihren Worten aus tiefstem Herzen anschließen.
Meine Großtante ist Jahrgang 1911, hat zwei Weltkriege überlebt. Von meinem Onkel habe ich mal erfahren, dass sie während des Zweiten Weltkrieges Leute bei sich versteckt hatte. Ob es Juden waren oder Kommunisten, ich weiß es nicht. Ich habe mal leise versucht anzufragen, weil ich natürlich neugierig war. Aber sie hat nie etwas über diese Zeit erzählt. Und sie brauchte nicht mal ein schlechtes Gewissen zu haben. Sie hat etwas getan.
Wie schwer mag es da wohl gewesen sein, von jemandem, der aktiv mitgemacht hat oder der weggeschaut hat, etwas zu erfahren? Hatten sie ein schlechtes Gewissen? Oder haben sie sich gerechtfertigt? "Wir haben doch nichts gewusst", hieß es doch immer.
Uwe Timm hat an diesem Buch erst gearbeitet, als seine Eltern nicht mehr lebten. Hatte er Angst vor den Antworten?
"75 m raucht Iwan Zigaretten, ein Fressen für mein MG." Jedesmal wenn ich diesen Satz las, bekam ich eine Gänsehaut. Wie oft mag sich Uwe Timm die Frage gestellt haben: Hat mein Bruder geschossen?
Uwe Timm ist es wunderbar gelungen, an das Thema Schuld, Verdrängung, Verantwortung heranzugehen.
Elke Heidenreich meint zu diesem Buch: "Die Jungen sollten es lesen, um zu lernen, die Alten, um sich zu erinnern, und alle, weil es gute Literatur ist."
Ich kann mich ihren Worten aus tiefstem Herzen anschließen.
Kurzkritiken
Enthalten in der Liste
Sendungen
Ausgaben
lieferbare Ausgaben
Am Beispiel meines Bruders
(Uwe Timm)
(Uwe Timm)
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, 2005, 154 S., 9783423133166
Am Beispiel eines Lebens
(Uwe Timm)
(Uwe Timm)
Kiepenheuer & Witsch, 2010, 576 S., 9783462042207
nicht mehr lieferbar
Am Beispiel meines Bruders
(Uwe Timm)
(Uwe Timm)
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, 2011, 237 S., 9783423253185
9,95 €
Linktipp: »Biographie« als Stichwort haben auch
- Welt ohne Erbarmen (Gustaw Herling)
- Buntschatten und Fledermäuse (Axel Brauns)
- Der Liebhaber (Marguerite Duras)
- Das Schlimmste kommt noch (Charles Bukowski)
- Ein Kind (Thomas Bernhard)