Übersicht
Stichwort | : | Literaturbearbeitung |
Produktionsfirma | : | hr |
Literaturvorlage | : | Hamlet |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 53 Minuten |
Kurzbeschreibung
»Hamlet« ist ein Hörspiel. Es ist zuerst erschienen im Jahr 1955. Regie führte Ulrich Lauterbach. Sprecher sind u.a. Albert Florath, Käthe Gold und Günter König.
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Besetzung
Regie | : | Ulrich Lauterbach | ||||||||||||||||
Hörspielbearbeitung | : | Hans-Michael Rehberg | ||||||||||||||||
Sprecher | : |
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Literaturvorlage
Inhalt
"Wir kennen diesen Hamlet, wie wir unser eigenes Gesicht kennen, das wir oft im Spiegel erblicken, und das uns doch weniger bekannt ist, als man glauben sollte...", schrieb Heinrich Heine einst über Shakespeares wohl tiefgründigstes Drama, für das dieser ganze Passagen samt der Übersetzungsfehler aus den 'Essais' des französischen Moralphilosophen Michel Eyquem de Montaigne übernahm. Es geht um Schuld und Sühne, List und Tücke, Irrungen und Wirrungen.
Prinz Hamlet ist von der Universität Wittenberg an den dänischen Königshof zurückgekehrt: sein Vater ist tot und Claudius, Bruder seines Vater und neuer König, hat Hamlets Mutter Gertrude geheiratet. In der Nacht erscheint der Geist des Vaters und bestätigt, was Hamlet bereits geahnt hat: Claudius hat seinen Vater ermordet. Hamlet soll den Mord rächen, dabei aber seine Mutter schonen. Um seine Umgebung zu täuschen, spielt er den Verrückten. Doch als er den Mord an seinem Vater von einer Schauspieltruppe nachstellen lässt, versteht Claudius die Anspielung. Er schickt Hamlet in Begleitung zweier Spitzel nach England, um ihn dort ermorden zu lassen. Hamlet kann entkommen, doch seine Rückkehr entfacht eine neue Welle der Gewalt.
Jede Geistesepoche fand ihre Probleme im 'Hamlet' gespiegelt. Es gibt eine klassische und eine romantische, eine realistische und eine symbolistische Hamlet-Deutung; die Psychoanalyse hat das Drama ebenso eifrig für sich in Anspruch genommen wie der Marxismus. Börne erklärte: "Hamlet ist Deutschland", das zaristische Russland sah in ihm das vergewaltigte Vaterland, der Sowjetstaat machte den dänischen Prinzen sogar zum "Aktivisten". Denn - und das bestätigt die Geschichte des 'Hamlet' deutlicher als die beinahe jedes anderen Dramas - das Signum des großen Kunstwerks ist Unergründlichkeit. Vielleicht hat die imaginäre Bühne des Hörspiels eine besondere Chance, das Wort der Tragödie in seiner Unmittelbarkeit, frei von jedem vorgefassten Deutungsschema, wirken zu lassen.
Linktipp: »Hörspiel« als Hörbuchtyp haben auch
- Der Steppenwolf (Christiane Ohaus)
- Moby-Dick oder Der Wal (Klaus Buhlert)
- Anna Karenina (Ludwig Cremer)
- Der Zauberberg (Ulrich Lampen)
- Jud Süß (Hartmut Kirste)