Hörspiel


Der Fall Meursault - Eine Gegendarstellung

Der Fall Meursault - Eine Gegendarstellung

Ulrich Lampen

 



Übersicht


Stichwort : Literaturbearbeitung
Produktionsfirma : hr
Literaturvorlage : Der Fall Meursault - eine Gegendarstellung
Thema : Der Fremde
Person : Albert Camus
Ort : Algerien

Kurzbeschreibung


»Der Fall Meursault - Eine Gegendarstellung« ist ein Hörspiel. Es ist zuerst erschienen im Jahr 2020. Regie führte Ulrich Lampen. Sprecher sind u.a. Sylvester Groth, Sebastian Reiß und Friederike Ott.

Mitmachen / Fehler gefundenGern kannst Du bei Kritikatur mitmachen. Als kultureller Verein, Verlag, Buchhandlung oder als Nutzer angemeldet, bieten sich Dir vielfältige Möglichkeiten, sich zu präsentieren.

Auf dieser Seite befindet sich eine falsche Angabe oder es fehlt Information. Gib uns Bescheid, um hier nachzubessern.

Besetzung


Regie : Ulrich Lampen
Hörspielbearbeitung : Ulrich Lampen
Komposition : Mohamed Fadhel Boubaker
Sprecher :
Sylvester Groth
Sebastian Reiß
Friederike Ott
Cornelia Niemann
Torsten Flassig


Literaturvorlage


Der Fall Meursault - eine Gegendarstellung
1 Kurzkritik



Inhalt


"Heute ist Mama gestorben. Vielleicht auch gestern, ich weiß es nicht." So beginnt Der Fremde von Albert Camus, erschienen 1942. "M‘ma lebt – immer noch. Sie sagt zwar nichts mehr, aber sie hätte einiges zu erzählen." Mit diesen Sätzen beginnt Der Fall Meursault – eine Gegendarstellung von Kamel Daoud. Genau siebzig Jahre liegen zwischen diesen beiden Veröffentlichungen, in denen Camus mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt wurde und Algerien die Unabhängigkeit erreichte. Kamel Daoud stellt nach 70 Jahren eine bohrende Frage: Wer war der namenlose Araber, der von Meursault damals am Strand erschossen wurde? Und durfte die literarische Welt einfach so über seine Identität hinweggehen? Zu den Motiven dieses Mordes bzw. Totschlags gibt es unzählige Interpretationen. War es die Hitze, das Meer, das Phlegma, der Müßiggang oder war es wegen einer Frau? Im Roman wird Meursault zum Tode verurteilt. Während er auf seine Hinrichtung wartet, ist er endlich bereit "für die zärtliche Gleichgültigkeit der Welt.", und er wünscht sich nur noch eines: "Am Tage meiner Hinrichtung viele Zuschauer, die mich mit Schreien des Hasses empfangen." Kamel Daoud lässt in seiner Gegendarstellung den Bruder des Toten zu Wort kommen und füllt die Lücke in der Geschichte: Der Erschossene war mein Bruder. "Er hieß Moussa". Nun hat er einen Namen! Aber wer war er? Was ist seine Geschichte und die Geschichte seiner Familie und seines Landes? Das Hörspiel erzählt von einer assoziationsreichen, oft verzweifelten Suche nach Identität – ein raffiniertes literarisches Spiel, bei der Camus‘ Roman den Ausgangspunkt darstellt. Wer ist der andere und wer ist der Fremde in diesem Spiegelkabinett der Sprachen, Geschichten und Identitäten?


Linktipp: »hr« als Produktionsfirma haben auch