Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Japanisch |
Produktionsland | : | Japan |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 45 Minuten |
Kurzbeschreibung
»Outrage« ist ein Gangsterfilm von Takeshi Kitano. 2010 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Fumiyo Kohinata, Renji Ishibashi und Hideo Nakano.
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Besetzung
Regie | : | Takeshi Kitano | ||||||||||||||||||||||||
Produktion | : | Takeshi Kitano | ||||||||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Takeshi Kitano | ||||||||||||||||||||||||
Kamera | : | Katsumi Yanagijima | ||||||||||||||||||||||||
Schnitt | : | Takeshi Kitano | ||||||||||||||||||||||||
Filmmusik | : | Keiichi Suzuki | ||||||||||||||||||||||||
Darsteller | : |
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Yakuza Roulette
Ōtomo (Beat Takeshi) ist ein Fußsoldat. Zeit seines Lebens erledigte er die Drecksarbeit für seinen Boss, der wiederum Unterboss eines mächtigen Yakuza-Clans ist. Die Jugend-Freundschaft zu einem aufsteigenden korrupten Polizisten weiß er in mancherlei Hinsicht für sich zu Nutzen. Er kommt gut klar, befehligt ein auf ihn eingschworenes Team. Seine Männer gehorchen, sind ausschließlich ihm gegenüber loyal. Jetzt soll er ein Büro im Bezirk eines konkurrierenden Clans eröffnen. Zur Provokation. Der Oberboss sieht es nämlich nicht gerne wenn seine Unterbosse sich verbrüdern. So etwas stört das Gefüge, die Hierarchien. Um die wieder herzustellen manipuliert er seine Untergebenen, spielt sie gegeneinander aus. So lange, bis niemand mehr weiß wem er noch trauen kann. Bald gehen alle aufeinander los, Leichenberge stapeln sich. Zum Glück hat Ōtomo seinen Freund, den Polizisten.
Takeshi`s Beat
"Beat" Takeshi Kitano wendete sich nach seinem Kritiker- und Publikums-Erfolg ZATOICHI - DER BLINDE SAMURAI (2003), seiner Version der berühmten Zatoichi-Legende, vom Mainstream-Kino ab und versuchte sich künstlerisch weiter zu entwickeln mit Werken wie ACHILLES AND THE TORTOISE (2008), der zwar auf einigen Festivals zu sehen war, in Deutschland aber bis heute nicht gezeigt wurde. Eigentlich merkwürdig, erfreuten sich doch seine leisen Werke wie seinerzeit KIKUJIROS SOMMER (1999) auch hierzulande einiger Beliebtheit. Nun denn, was soll's. Jetzt kehrt Kitano also zu seinen Ursprüngen als Regisseur zurück, dem Yakuza-Film. Ein Genre das ihn in den Neunziger Jahren zurecht weltberühmt gemacht hatte. Filme wie SONATINE (1993), HANA-BI (1997) oder die amerikanische Co-Produktion BROTHER (2000), zeigten eindrücklich, wie man ein Genre mit langer Tradition modernisieren kann, ohne es zu verraten. Seine Filme mit ihrer dokumentarischen Bildsprache gepaart mit stillem, aus Alltags-Situationen entstehendem Witz, der immer wieder von brachialen Gewaltausbrüchen gebrochen wird, hatten schon etwas einzigartig faszinierendes. Umso mehr freute ich mich auf OUTRAGE, der versprach an alte Glanzzeiten anzuknüpfen.
Es fängt auch alles ganz gut an. Man kommt gut in die Geschichte hinein, obwohl es nicht ganz einfach ist, bei all den eingeführten Charakteren den Überblick zu behalten. Kitano zieht einmal mehr seine stoische Hardliner-Nummer ab und lässt ein aufs andere Mal sarkastischen Humor aufflackern. Das Ensemble ist, was die Yakuza betrifft, gut gewählt und spielt überzeugend. Leider verzettelt sich der Film nach einer Weile in einer zu ausgebreitet wirkenden Nebenhandlung um einen Botschafter, der unfreiwillig zum Spielball der Interessen wird. Hier verliert Kitano den an und für sich spannenden Hauptplot meines Erachtens aus den Augen und opfert einen Großteil der Spielzeit im zweiten Drittel dieser nur wenig interessanten Nebengeschichte. Zum Ende hin zieht sich die Schlinge für viele der Protagonisten fester zu, zum Teil im wahrsten Sinne des Wortes und so entsteht noch mal etwas Spannung. Es wird gehauen, gestochen und geschossen bis kaum noch einer das Ende überlebt. Hier zeigt Kitano wieder einige Kreativität in der Ausführung des Ablebens diverser Figuren. Der Tiefgang und die zwingende Stringenz seiner früheren Meisterwerke fehlt jedoch fast vollständig. So bleibt ein immer noch leicht überdurchschnittlicher, ziemlich harter Yakuza-Film eines großen Regisseurs, dem es nicht gelingt an seine Großtaten anzuknüpfen. Aufgrund des großen finanziellen Erfolgs ist ein zweiter Teil bereits fertiggestellt. Ob das nun notwendig ist, sollen andere beurteilen.
Es fängt auch alles ganz gut an. Man kommt gut in die Geschichte hinein, obwohl es nicht ganz einfach ist, bei all den eingeführten Charakteren den Überblick zu behalten. Kitano zieht einmal mehr seine stoische Hardliner-Nummer ab und lässt ein aufs andere Mal sarkastischen Humor aufflackern. Das Ensemble ist, was die Yakuza betrifft, gut gewählt und spielt überzeugend. Leider verzettelt sich der Film nach einer Weile in einer zu ausgebreitet wirkenden Nebenhandlung um einen Botschafter, der unfreiwillig zum Spielball der Interessen wird. Hier verliert Kitano den an und für sich spannenden Hauptplot meines Erachtens aus den Augen und opfert einen Großteil der Spielzeit im zweiten Drittel dieser nur wenig interessanten Nebengeschichte. Zum Ende hin zieht sich die Schlinge für viele der Protagonisten fester zu, zum Teil im wahrsten Sinne des Wortes und so entsteht noch mal etwas Spannung. Es wird gehauen, gestochen und geschossen bis kaum noch einer das Ende überlebt. Hier zeigt Kitano wieder einige Kreativität in der Ausführung des Ablebens diverser Figuren. Der Tiefgang und die zwingende Stringenz seiner früheren Meisterwerke fehlt jedoch fast vollständig. So bleibt ein immer noch leicht überdurchschnittlicher, ziemlich harter Yakuza-Film eines großen Regisseurs, dem es nicht gelingt an seine Großtaten anzuknüpfen. Aufgrund des großen finanziellen Erfolgs ist ein zweiter Teil bereits fertiggestellt. Ob das nun notwendig ist, sollen andere beurteilen.
Kurzkritiken










Linktipp: »Japan« als Produktionsland haben auch
- Nachtasyl (Akira Kurosawa)
- Silk (François Girard)
- Samurai (Hiroshi Inagaki)
- Ring (Hideo Nakata)
- Die Stadt der Blinden (Fernando Meirelles)