Film


Der Vagabund von Texas

Der Vagabund von Texas

(Along Came Jones)

Stuart Heisler

 



Übersicht


Filmtyp : Spielfilm
Originalsprache : Englisch
Produktionsland : USA
Länge (Minuten) : 1 Stunde 30 Minuten

Kurzbeschreibung


»Der Vagabund von Texas« ist ein Western von Stuart Heisler. 1945 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Ray Teal, Willard Robertson und Arthur Loft.

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Besetzung


Regie : Stuart Heisler
Produktion : Gary Cooper
Drehbuch : Nunnally Johnson
Kamera : Milton R. Krasner
Schnitt : Thomas Neff
Filmmusik : Hugo Friedhofer
Darsteller :
Gary Cooper Melody Jones
Loretta Young Cherry de Longpre
William Demarest George Fury
Dan Duryea Monte Jarrad
Frank Sully Avery de Longpre
Don Costello Leo Gledhill
Walter Sande Ira Waggoner
Russell Simpson Pop de Longpre
Arthur Loft Sheriff
Willard Robertson Luke Packard
Ray Teal Kriendler
Lane Chandler Boone



Ein gutmütiges Schaf
Alles beginnt damit das Monte Jarrad (Dan Duryea) die Postkutsche überfällt und ein paar Männer erschießt. Einige Meilen weiter vagabundieren die zwei glücklosen Cowboys Melody Jones (Gary Cooper) und George Fury (William Demarest) durch die Gegend. Melody, immer ein Lied auf den Lippen, nimmt das Leben leicht und wie es kommt. Ihm ist relativ egal wohin es geht und um Arbeit reißt er sich auch nicht gerade. Den Belehrungen seines älteren Freundes zum Trotz, träumt er am liebsten in den Tag hinein. Als die beiden nach Payneville kommen, wundern sie sich nicht schlecht, mit wie viel Respekt ihnen hier begegnet wird. So etwas sind sie gar nicht gewohnt. Während George ziemlich schnell Lunte riecht, das was nicht stimmen kann, gefällt sich der eigentlich gutmütige Melody in der Rolle des harten Burschen. Allerdings übersieht er dabei geflissentlich, das ihm einige Leute ans Leder wollen. In letzter Sekunde kann ihn Cherry de Longpre (Loretta Young) davon überzeugen, sie auf ihre Farm zu begleiten, wo sie vermeintlich in Sicherheit seien. Doch dort lauert schon Cherry's Jugendliebe Monte, welcher nicht unglücklich darüber ist, das man Melody Jones überall mit ihm verwechselt hat. Dabei sehen sich die Männer nicht einmal besonders ähnlich. Cherry entdeckt bald, das auch Melody so seine Qualitäten hat. Aber schiessen gehört nicht dazu. Was aber nichts macht. Denn das kann sie selbst recht gut.




Wie gewöhnt man Frauen das schiessen ab?
Der einzige selbst produzierte Film von Gary Cooper. inszeniert von Stuart Heisler nach einem Drehbuch von Nunnally Johnson, ist die klassische Abkehr vom Image des coolen Loners, welches Coop immer anhaftete. Nachdem zuvor bereits in einigen ernsteren Filmen wie THE WESTERNER von William Wyler sein komödiantisches Talent aufblitzte, wollte er wenigstens einmal in die Vollen gehen. Und tatsächlich, der Humor steht ihm gut. Wie Cooper diesen tollpatschigen, dem seine Größe des öfteren zum Verhängnis wird, singenden Cowboy gibt, zeugt von wahrer Größe. Der Mann hatte es einfach drauf. Wenn man einmal gesehen hat, wie er seine ganze Körpersprache von sensibler, keiner Fliege was zu Leide tuender Hallodri auf harter Macker umstellt, weiß man das er alles hätte spielen können. Natürlich besteht in einer solchen Rolle immer die Gefahr des Overactings, doch Coop hat seine Marotten fest im Griff, so das er immer rechtzeitig zurückrudert. Daraus ergibt sich eine der liebenswertesten Figuren die er je gespielt hat. Zusammen mit Loretta Young bildet er ein Paar, das zu jeder Zeit nachvollziehbar bleibt und das obwohl sie ihn ständig anschwindelt. Für den nötigen Ernst in der Geschichte, schließlich haben wir es hier immer noch mit einem Western zu tun, sorgt Dan Duryea, der mal wieder voll in seinem Element ist und seinen Bösewicht mit gefährlichem Understatement vor der Lächerlichkeit bewahrt. So geht es trotz allem Augenzwinkern und vielen lustigen Szenen noch richtig ans Eingemachte bevor zum Happy End geläutet werden kann. Und das kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Sehr sehenswert.



Kurzkritiken


     
Frühe, bisweilen sehr lustige Western-Komödie, die das Genre persifliert ohne zur reinen Parodie zu verkommen.



Linktipp: »1945« als Erscheinungsjahr haben auch