Film
Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Englisch |
Produktionsland | : | USA |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 32 Minuten |
Kurzbeschreibung
»Haywire« ist ein Thriller (Film) von Steven Soderbergh. 2012 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Bill Paxton, Mathieu Kassovitz und Antonio Banderas.
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Besetzung
Regie | : | Steven Soderbergh | ||||||||||||||||||
Produktion | : | Gregory Jacobs | ||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Lem Dobbs | ||||||||||||||||||
Kamera | : | Steven Soderbergh | ||||||||||||||||||
Schnitt | : | Steven Soderbergh | ||||||||||||||||||
Filmmusik | : | David Holmes | ||||||||||||||||||
Darsteller | : |
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Kick Ass
Mallory Kane (Gina Carano), Ex-Marine, arbeitet mittlerweile für einen privaten Dienstleister, der wiederum unter anderem Aufträge von der Regierung übernimmt, um durch geheime Aktionen die Interessen der USA zu sichern. Sie ist also eine Art Spionin oder Söldnerin. Eines Tages erhält sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Aaron (Channing Tatum) von ihrem Boss Kenneth (Ewan McGregor) den Auftrag in Barcelona einen entführten Whistleblower zu befreien, um ihn anschließend an den spanischen Geheimdienst, vertreten durch Rodrigo (Antonio Banderas), zu übergeben. Die Sache geht trotz einiger Probleme erfolgreich über die Bühne. Zurück zu Hause wartet bereits die nächste Aufgabe. In Irland soll Mallory einen anderen Kollegen, Paul (Michael Fassbender) unterstützen, der sich dort mit dem undurchsichtigen Geschäftsmann Studer (Mathieu Kassovitz) trifft. Als sie während der Mission auf die Leiche des Whistleblowers stösst, weiß sie das ihr Leben in Gefahr ist. Spätestens nach der tödlichen Auseinandersetzung mit Paul hat sie keinen Zweifel mehr daran, das sie selbst das nächste Opfer sein soll. Sie wendet sich an Kenneth' Kontakt bei der Regierung Coblenz (Michael Douglas), der scheinbar auf ihrer Seite steht und sie nun gegen Kenneth und dessen Leute einsetzen will. Mallory geht erstmal auf den Deal ein, versichert sich aber daneben der Hilfe ihres Vaters (Bill Paxton).
The Evil That Men Do
Die Männer sind so böse oder zumindest sehr undurchsichtig in HAYWIRE von Steven Soderbergh, das eine echte Powerfrau kommen muss, um ihnen zu zeigen wo die Keule hängt. Acht Jahre nach Uma Thurman's Braut in Quentin Tarantino's Doppelschlag KILL BILL (2004/05) ist das nun die Mixed-Martial-Arts-Fighterin Gina Carano in ihrer ersten (und einzigen?) Hauptrolle. Womit wir auch gleich bei der von Soderbergh angestrebten Authentizität, im Gegensatz zum rein cineastisch geprägten KILL BILL, angekommen sind. Die Story des TRAFFIC-Machers ist bewusst schlicht gehalten, einzig das Wie steht hier im Vordergrund. Dabei sehen wir einen klassischen Steven-Soderbergh-Film mit all seinen Szenen-Arrangements, Überblendungen und raffinierten Parallel-Montagen, die der in Rückblenden erzählten Geschichte ihren künstlerischen Rahmen geben. Kein Wunder, saß der Meister auch hier wieder nicht nur am Schnittpult, sondern stand auch höchst selbst hinter der Kamera. Stilistisch orientiert sich sein Werk dieses Mal am Exploitation-Kino der siebziger Jahre, doch kommt HAYWIRE darüber hinaus auch recht selbstreferentiell daher. So präsentiert der umtriebige Steven Soderbergh eine Art Best-Of seiner Kunst, womöglich bereits im Hinblick auf das mittlerweile vollzogene Ende seiner Regie-Karriere. Wer sich also an seinen Filmen wie OUT OF SIGHT (1998), dem Meisterwerk THE LIMEY (1999) oder OCEANS ELEVEN (2001) nicht satt sehen konnte, wird auch hier wieder voll auf seine Kosten kommen. Der Ruf des Regisseurs allein schien jedenfalls zu genügen um die Besetzungsliste beinahe jeder männlichen Sprechrolle mit prominenten Namen zu füllen. Selten sah man in den vergangenen Jahren derartige Starpower in einem Film. Da mutet es fast schon ein wenig sadistisch an, was Soderbergh seinen Jungs hier antut. Denn wenn Mallory erst loslegt hat keiner der zumeist miesen Typen eine Chance. Leider wurde der Film Opfer einer Werbe-Kampagne die einen reinen Actionfilm suggeriert, was schlicht falsch ist. HAYWIRE kommt betont ruhig und übersichtlich daher, geradezu elegant. Die Zweikämpfe sind originell und hart inszeniert, dabei aber nicht übermässig brutal und effekthascherisch. Alles wirkt realistisch und nachvollziehbar. Die Schauplätze sind rund um die Welt angesiedelt und ansprechend inszeniert. Es entsteht einige Spannung, welche durch einen funky Soundtrack angeheizt wird. Einzig ein emotionales Zentrum fehlt dem Film, dafür wäre dann wohl doch eine richtige Schauspielerin a'la Uma Thurman in der Hauptrolle nötig gewesen. Aber sei es, wie es ist, wenn die Carano zeigt was sie kann, dann hat das was.
Kurzkritiken










Linktipp: »2012« als Erscheinungsjahr haben auch
- Django Unchained (Quentin Tarantino)
- Argo (Ben Affleck)
- Pacific Rim (Guillermo del Toro)
- Jack Reacher (Christopher McQuarrie)
- Silver Linings (David O. Russell)