Literarisches Werk
Übersicht
Originalsprache | : | Deutsch |
Umfang | : | ca. 531 Seiten |
Thema | : | Krieg, Liebe, Mitleid, Verrat, Liebesbeziehung, Weibliche Körperbehinderte |
Figur | : | Offizier |
Ort | : | Österreich |
Zeit | : | 1914 |
Besondere Liste | : | Das Buch der 1000 Bücher |
Verlag | : | Diogenes Verlag, Manesse Verlag, S. Fischer Verlag |
Buchreihe | : | detebe |
Kurzbeschreibung
»Ungeduld des Herzens« ist ein Roman von Stefan Zweig. 1939 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Figuren
Anton Hofmiller
Lajos von Kekesfalva/Leopold Kanitz
Edith von Kekesfalva
Ilona
Doktor Emmerich Condor
Klara Condor
Oberst Svetozar Bubencic
Baron Balinkay
Major Wondraczek
Ferencz
Jozsi
Apotheker
Kusma (Antons Bursche)
Josef (Diener)
Lajos von Kekesfalva/Leopold Kanitz
Edith von Kekesfalva
Ilona
Doktor Emmerich Condor
Klara Condor
Oberst Svetozar Bubencic
Baron Balinkay
Major Wondraczek
Ferencz
Jozsi
Apotheker
Kusma (Antons Bursche)
Josef (Diener)
Die Tragik des Leutnants Hofmiller
Im Vorspann wird der Autor, als er in einem Restaurant einem Bekannten begegnet, von diesem auf einen anderen Gast aufmerksam gemacht, den er anderntags auf einem Empfang zufällig selbst näher kennenlernt, und der ihm seine Lebensgeschichte erzählt. Frei nach dem Motto: „wer da hat, dem wird gegeben“ stellt er dessen Bericht den Satz „wer viel erzählt hat, dem wird erzählt“ voran.
Es ist die im Jahre 1914, kurz vor Beginn des ersten Weltkrieges, spielende Geschichte des inzwischen zum Rittmeister avancierten 25-jährigen Leutnants Anton Hofmiller, eines in einem österreichisch-ungarischen Grenzstädtchen stationierten Kavallerieoffiziers, der auf Empfehlung des örtlichen Apothekers zu einer Abendgesellschaft des im weiten Umkreis reichsten Mannes, Herrn von Kekesfalva, eingeladen wird und dort auf dessen gelähmte Tochter Edith trifft, die er, unwissend um die Behinderung der 17-Jährigen, zum Tanz auffordert.
Aus dieser für Hofmiller zunächst peinlichen Begegnung entwickelt sich eine freundschaftliche Beziehung zum Hause Kekesfalva, die diesen Fauxpas schnell vergessen lässt. Die dem Abend folgenden häufigen Besuche des jungen Offiziers bei den Kekesfalvas sind der Beginn einer komplizierten und psychologisch tiefgründigen Verbindung zwischen ihm und der Tochter des Hauses.
Für die alsbald in heftiger Liebe zu Hofmiller entbrennende Edith kann der junge Mann nur Mitleid empfinden, das er jedoch, gepaart mit Eitelkeit und, geschmeichelt durch die Hofierung ihres Vaters und des behandelnden Arztes Dr. Condor, die beide durch ihn auf einen positiven Einfluss für Ediths Krankheitsverlauf hoffen, überspielt, und sich zu einer Verlobung mit dem verkrüppelten Mädchen hinreissen lässt. Die aus falschem Mitleid zustande gekommene Verbindung verleugnet er dann seinen Garnisonskammeraden gegenüber, die Katastrophe ist da, Edith nimmt sich das Leben.
Es ist die im Jahre 1914, kurz vor Beginn des ersten Weltkrieges, spielende Geschichte des inzwischen zum Rittmeister avancierten 25-jährigen Leutnants Anton Hofmiller, eines in einem österreichisch-ungarischen Grenzstädtchen stationierten Kavallerieoffiziers, der auf Empfehlung des örtlichen Apothekers zu einer Abendgesellschaft des im weiten Umkreis reichsten Mannes, Herrn von Kekesfalva, eingeladen wird und dort auf dessen gelähmte Tochter Edith trifft, die er, unwissend um die Behinderung der 17-Jährigen, zum Tanz auffordert.
Aus dieser für Hofmiller zunächst peinlichen Begegnung entwickelt sich eine freundschaftliche Beziehung zum Hause Kekesfalva, die diesen Fauxpas schnell vergessen lässt. Die dem Abend folgenden häufigen Besuche des jungen Offiziers bei den Kekesfalvas sind der Beginn einer komplizierten und psychologisch tiefgründigen Verbindung zwischen ihm und der Tochter des Hauses.
Für die alsbald in heftiger Liebe zu Hofmiller entbrennende Edith kann der junge Mann nur Mitleid empfinden, das er jedoch, gepaart mit Eitelkeit und, geschmeichelt durch die Hofierung ihres Vaters und des behandelnden Arztes Dr. Condor, die beide durch ihn auf einen positiven Einfluss für Ediths Krankheitsverlauf hoffen, überspielt, und sich zu einer Verlobung mit dem verkrüppelten Mädchen hinreissen lässt. Die aus falschem Mitleid zustande gekommene Verbindung verleugnet er dann seinen Garnisonskammeraden gegenüber, die Katastrophe ist da, Edith nimmt sich das Leben.
Die Kerngeschichte ist sehr überschaubar, was Zweig aber aus ihr und in ihr schafft ist großartig. Der Mensch wird in all seiner Labilität, in seinem Lieben, Bangen, Hoffen, in seinem Groß- und Kleinsein gezeigt. Vorgetragen findet sich das Ganze mit einer meisterlich sprachlichen Virtuosität. Insbesondere die Passagen voll Getriebenheit verschlingen mich als Leser und übertragen die emotionale Situation des Protagonisten.
Kleine Einsichten in das Wesen des Menschen zeugen von der tiefen Menschenkenntnis des Autors und geben auch heute noch Interpretationshilfen für den Weltenlauf.
Viele Figuren, auch Nebenfiguren (man nehme nur Klara Condor, die Frau des Arztes) sind hervorragend gezeichnet, im Vergleich bleibt Edith als Hauptfigur fast zu skizziert. Gleichwohl lässt es sich als Ausdruck der problematischen Beziehung des Ich-Erzählers zu ihr verstehen.
Kleine Einsichten in das Wesen des Menschen zeugen von der tiefen Menschenkenntnis des Autors und geben auch heute noch Interpretationshilfen für den Weltenlauf.
Viele Figuren, auch Nebenfiguren (man nehme nur Klara Condor, die Frau des Arztes) sind hervorragend gezeichnet, im Vergleich bleibt Edith als Hauptfigur fast zu skizziert. Gleichwohl lässt es sich als Ausdruck der problematischen Beziehung des Ich-Erzählers zu ihr verstehen.
Kurzkritiken
Zweig stellt hier anschaulich dar, was passiert, wenn man Handlungen nur aus Mitleid tut oder falsche Hoffnungen weckt. Wie alle Beteiligten darunter leiden und kein vernünftiges Miteinander mehr möglich ist.
Verfilmungen
Vertonungen
Ausgaben
lieferbare Ausgaben
nicht mehr lieferbar
Linktipp: »1914« als Zeit haben auch
- Zwischen Wasser und Urwald (Albert Schweitzer)
- Die neununddreißig Stufen (John Buchan)
- Südseeballade (Hugo Pratt)
- Den Teufel im Leib (Raymond Radiguet)
- Lúcios Bekenntnis (Mário de Sá-Carneiro)