Feature
Übersicht
Produktionsfirma | : | WDR |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 57 Minuten |
Thema | : | CIA, Entführung |
Kurzbeschreibung
»Davon haben wir keine Kenntnis« ist ein Feature. Es ist zuerst erschienen im Jahr 2023. Regie führte Stefan Eberlein. Geschrieben wurde es von Stefan Eberlein. Sprecher sind u.a. Susanne Reuter, Reinhold Weiser und Hildegard Meier.
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Besetzung
Regie | : | Stefan Eberlein | ||||||||||
Autor | : | Stefan Eberlein | ||||||||||
Sprecher | : |
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Inhalt
Von der CIA entführt, eingesperrt, misshandelt. Monatelang. Ein unschuldiger, deutscher Staatsbürger. Sein Name: Khaled el Masri. Was wusste die Bundesregierung? Neue Recherchen stoßen auf eine viele Ungereimtheiten.
Es dauert mehr als zehn Jahre bis die US-Behörden einräumen, dass er Opfer einer Verwechslung geworden war. Dennoch verweigern ihm bis heute die US-Regierung und die Bundesregierung jedwede Hilfe, Anerkennung und Wiedergutmachung. Und bis heute sind die namentlich bekannten Verantwortlichen für ihre Verbrechen nicht zur Rechenschaft gezogen worden.
Der Fall El Masri steht beispielhaft für den skrupellosen Kampf gegen den Terror, den US-Geheimdienste seit den Anschlägen des 11. September 2001 führen. Er zeigt, wie sich eine deutsche Bundesregierung aus vermeintlicher Bündnistreue zum Handlanger machte und die deutsche Justiz aus politischen Gründen ausbremste. Und er zeigt, dass Opfer, die ins Fadenkreuz von Geheimdiensten gelangen, auch Jahre später keinerlei Wiedergutmachung erwarten können.
El Masri ist nach seiner Entführung schwer traumatisiert. Er wird gewalttätig und muss fünf Jahre ins Gefängnis. Seine Frau wird krank, auf den Kindern lastet das Stigma eines gewalttätigen Vaters, an dem ein Terrorverdacht klebt. Heute lebt Familie el Masri in Österreich. Mit Deutschland haben sie abgeschlossen, das Vertrauen in den Rechtsstaat ist nachhaltig erschüttert.
Inwiefern auch die deutsche Bundesregierung an der Entführung beteiligt war, oder zumindest davon wusste, konnte nie endgültig geklärt werden. Stefan Eberlein versucht, die Gründe dafür herauszufinden - und stößt bei seiner Recherche auf viele unbeantwortete Fragen.
Die Entführung
Khaled el Masri wird 2004 in Mazedonien entführt und von der CIA in ein Geheimgefängnis bei Kabul verschleppt. Als er zurückkommt, geht er mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit. In den Jahren danach entwickelt er einen Verfolgungswahn, der sich mehr und mehr steigert. 2009 kommt es zur Katastrophe.
Im Zweifel schuldig
Khaled el Masris Geschichte trägt entscheidend dazu bei, das Entführungsprogramm der CIA zu enthüllen. Trotzdem verstummen die Zweifel nie. Ist er wirklich so unschuldig, wie er immer behauptet? 2006 platzt eine politische Bombe.
Deutsch-amerikanische Freundschaft
Die CIA wusste erstaunlich gut über die Lebensverhältnisse Khaled el Masris Bescheid. Woher hatte der Geheimdienst all die Informationen? Und wer war der deutschsprechende Agent? 2007 findet ein deutscher Journalist die Klarnamen der CIA-Entführer. Aber die Bundesregierung verhindert die weitere Aufklärung.
Staatsgeheimnis
Erst neun Jahre nach der Entführung schafft es Khaled el Masri, seine Familie wieder zusammen zu führen. Bis heute hat sich weder die amerikanische noch die deutsche Regierung bei ihm entschuldigt. Akten sind immer noch unter Verschluss. Missbrauchte die Bundesregierung gesetzliche Regelungen, um kriminelle Handlungen zu vertuschen?
Linktipp: »WDR« als Produktionsfirma haben auch
- Der Kontrabaß (Friedhelm Ortmann, Walter Schmidinger)
- Bartleby (Dörte Voland, Christian Brückner)
- Preußens Luise (Bernt Hahn)