Übersicht


Filmtyp : Spielfilm
Originalsprache : Italienisch
Produktionsland : Italien
Länge (Minuten) : 1 Stunde 30 Minuten

Kurzbeschreibung


»Minnesota Clay« ist ein Western und Italowestern von Sergio Corbucci. 1965 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Julio Pena, Ferdinando Poggi und Gino Pernice.

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Besetzung


Regie : Sergio Corbucci
Drehbuch : Adriano Bolzoni, Sergio Corbucci
Kamera : José Fernández Aguayo
Schnitt : Franco Fraticelli
Filmmusik : Piero Piccioni
Darsteller :
Cameron Mitchell Minnesota Clay
Georges Rivière Sheriff Fox
Fernando Sancho Dominique Ortiz Mendoza
Ethel Rojo Estella
Diana Martín Nancy Mulligan
Antonio Rossi Der Stumme
Antonio Casas Onkel Jonathan
Gino Pernice Scratchy
Ferdinando Poggi Tubbs
Julio Pena Doktor Leutnant Stevens
Antonio Cevenini Andy Barr



Jede Kugel trifft
Minnesota Clay ist einer der besten Schützen des Westens. Doch das nützt ihm im Moment nicht viel. Denn ein Halunke erster Güte hat ihm einen Mord in die Schuhe geschoben und nun muss er im Steinbruch schuften. Nach einer Untersuchung durch den Gefängnisarzt klärt ihn dieser über eine fortschreitende Erblindung auf. Weil man sich allenthalben gut versteht und auf einer Wellenlänge liegt, gibt es nebenbei gleich noch den gut gemeinten ärztlichen Rat die Flucht zu ergreifen, was Clay sich nicht zweimal sagen lässt und sich absetzt. Der Revolverheld stößt in der Prärie auf einige kriminelle Subjekte, die gerade im Begriff sind einen Planwagen zu überfallen. Das kann er selbstverständlich nicht durchgehen lassen und zeigt eine seiner ausgeprägtesten Tugenden. Zivilcourage nämlich. Nach gewonnener Auseinandersetzung steuert der Meisterschütze die Farm seines besten Freundes an, der sich während Clays achtzehnjährigen Abwesenheit um dessen Tochter kümmerte. Sogleich stellt er klar das er nur aus einem Grunde hier ist, aus einem Grund allein: RACHE. Rache an dem Manne, der ihn einst verleumdete. Seinem ehemaligen Partner Fox, "den man auch das fünfte Ass nennt", der jetzt nicht nur Sheriff ist, sondern auch immer noch der Anführer der Gangsterbande, zu welcher der Pistolero einst gehörte...




Das fünfte Ass
Sergio Corbucci, Western Nummer Zwei. Ich nenne es mal das Frühwerk. Hier übte der spätere Berufs-Zyniker noch. MINNESOTA CLAY war für mich aufgrund seiner Seltenheit ein interessantes Ding. Schätze ich Corbucci zwar ausschließlich für seine Western, schaffte er doch sowohl Meisterwerke wie DJANGO, MERCENARIO und LEICHE PFLASTERN SEINEN WEG, als auch klasse Exploitation wie NAVAJO JOE, ZWEI COMPANEROS und FAHRT ZUR HÖLLE, IHR HALUNKEN. Sein Regie-Stil war so wild, dreckig und cool, wie die (Anti)-Helden seiner Filme. Denn eines kann man den Western des "kleinen" Sergio nicht vorwerfen, mangelnden Unterhaltungswert. Das gilt auch für MINNESOTA CLAY. So startet der Film als eine Ansammlung von Klischees, ABER...
...dann passiert es, heimlich still und leise. Cameron Mitchell war ein echter Charakterdarsteller, Nebenrollen erprobt in unzähligen Hollywood-Western, gelingt ihm doch mit fortschreitender Handlung das durchaus sensible Portrait eines alternden Gunman, der sein Augenlicht verliert, sich melancholisch an die Vergangenheit klammert und schließlich die Konsequenzen zieht und tut was ein Mann tun muss. Irgendwie mag man den Typen am Ende einfach. Zu erwähnen wären noch neben zumeist schwächeren Performances der meisten Nebendarsteller, die Leistungen von Georges Rivière als Gegenspieler Fox, den man zuerst nicht so ganz ernst nehmen kann, der aber am Ende beträchtliche Schurken-Qualitäten zeigt, sowie der mit reichlich Charisma gesegnete mexikanische Dauer-Bandit Fernando Sancho.
Der Film von 1964 sieht in weiten Teilen wie ein Karl-May-Film aus, was aber an den billigen Kostümen liegt, bietet einen durchschnittlich guten Soundtrack und punktet am Ende mit einem formidablen Showdown, der vieles wieder wett macht. In den Action-Szenen zeigt sich mehr als einmal das große Talent Corbucci's und in einigen Sequenzen gemahnt der Film an die späteren Meisterwerke des Regisseurs. Alles in allem also kein Must-See aber durchaus sehenswert.



Kurzkritiken


     
Früher Italo-Western des späteren DJANGO-Regisseurs Sergio Corbucci bei dem es noch an einigen Ecken krankt, der aber dennoch einen Blick wert ist.



Linktipp: »Italienisch« als Originalsprache haben auch