Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Stichwort | : | Literaturverfilmung |
Produktionsland | : | USA |
Literaturvorlage | : | In die Wildnis |
Länge (Minuten) | : | 2 Stunden 28 Minuten |
Kurzbeschreibung
»Into the Wild« ist ein Filmdrama von Sean Penn. 2007 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Hal Holbrook, William Hurt und Jena Malone.
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Besetzung
Regie | : | Sean Penn | ||||||||||||||||||||||||
Produktion | : | Art Linson, Sean Penn, William Pohlad | ||||||||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Sean Penn | ||||||||||||||||||||||||
Kamera | : | Eric Gautier | ||||||||||||||||||||||||
Schnitt | : | Jay Cassidy | ||||||||||||||||||||||||
Filmmusik | : | Michael Brook, Kaki King, Eddie Vedder, Claude Chalhoub | ||||||||||||||||||||||||
Darsteller | : |
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Literaturvorlage
„Jonglieren mit Blut und Feuer“
Das von Sean Penn verfilmte Leben des Alex besticht durch schier kongeniale Landschaftsaufnahmen und ein perfekt abgestimmtes Farbe-Licht- sowie Bild-Ton-Verhältnis, wodurch der Film der inhaltlichen Authentizität auch technisch adäquat gerecht wird. Die episodisch aufgebaute Geschichte lebt von konventionellen audiovisuellen Mitteln, die es (und das führt der Film eindrucksvoll vor) jedoch nichtsdestoweniger zu beherrschen gilt: etwa Schauspiel (vgl. v.a. Emile Hirsch als Christopher McCandless), Dialog (vgl. z.B. die nicht zu toppenden Szenen mit Hal Holbrook) und Symbol (vgl. u.a. psychologische, technische, landschaftliche, literarische usw. Signifikanten, welche als internes Referenzsystem problemlos mit popkulturellen Einbrüchen wie Nirvana-Plattencovern und Fred-Feuerstein-Reminiszenzen gekoppelt werden).
Inhaltlich ist der Film auf eine aufrichtige Weise gesellschaftskritisch, weil er biographische Gegebenheiten nicht einfach leichtsinnig mittels ideologischer Schlussfolgerungen untermauert, sondern auf assoziativer Ebene v.a. durch Allusions- und Überblendungsarbeit kommentiert – dies aber kontinuierlich. Eindringliches Beispiel hierfür ist die Elch-Tötungsszene (also das Schlachten von Großwild), welche ca. in der Mitte der Story angesiedelt ist und vor Augen führt, wie viel Know-how und technisches Können dahinter stecken und! Ritual und Ehrfurcht zwangsläufig damit einhergehen: „Hier war deutlich eine Macht zu spüren, die keinen Anlass hatte, den Menschen freundlich gesinnt zu sein. Es war ein Ort des Heidentums und abergläubischer Riten – besser geeignet für Menschen, die dem Fels und den wilden Tieren verwandter waren als wir.“ Diese Szene schließt sich unmittelbar an den – exakt in der Filmmitte positionierten und vom technischen Symbol „Eisenbahn“ flankierten – Zwischenaufenthalt in der Stadt an, welcher das Realsymbol „Penner“ (also konkret vertriebene Menschen) und u.a. auch den Fast-Food-Wahnsinn thematisiert. Indem die Elch-Tötungsszene wiederum mit einem rollenden Zug in Untersicht zum nächsten Kapitel überleitet, wird eine kommentierende Klammer mit tatsächlichem Mehrwert geschaffen – sicherlich oldschool, aber beeindruckend.
Fazit: „Into the Wild“ ist ein Film, der wirklich unter die Haut geht und der – weit davon entfernt, modernistisch zu sein – absolut modern ist. Die (etwas peinlich wirkende) jesuanische Komponente, welche dem Protagonisten v.a. gegen Ende angerechnet wird, und der Rückgriff auf (immerhin lediglich) einen einzigen Computereffekt sind da wirklich nur das Haar in der Suppe.
Inhaltlich ist der Film auf eine aufrichtige Weise gesellschaftskritisch, weil er biographische Gegebenheiten nicht einfach leichtsinnig mittels ideologischer Schlussfolgerungen untermauert, sondern auf assoziativer Ebene v.a. durch Allusions- und Überblendungsarbeit kommentiert – dies aber kontinuierlich. Eindringliches Beispiel hierfür ist die Elch-Tötungsszene (also das Schlachten von Großwild), welche ca. in der Mitte der Story angesiedelt ist und vor Augen führt, wie viel Know-how und technisches Können dahinter stecken und! Ritual und Ehrfurcht zwangsläufig damit einhergehen: „Hier war deutlich eine Macht zu spüren, die keinen Anlass hatte, den Menschen freundlich gesinnt zu sein. Es war ein Ort des Heidentums und abergläubischer Riten – besser geeignet für Menschen, die dem Fels und den wilden Tieren verwandter waren als wir.“ Diese Szene schließt sich unmittelbar an den – exakt in der Filmmitte positionierten und vom technischen Symbol „Eisenbahn“ flankierten – Zwischenaufenthalt in der Stadt an, welcher das Realsymbol „Penner“ (also konkret vertriebene Menschen) und u.a. auch den Fast-Food-Wahnsinn thematisiert. Indem die Elch-Tötungsszene wiederum mit einem rollenden Zug in Untersicht zum nächsten Kapitel überleitet, wird eine kommentierende Klammer mit tatsächlichem Mehrwert geschaffen – sicherlich oldschool, aber beeindruckend.
Fazit: „Into the Wild“ ist ein Film, der wirklich unter die Haut geht und der – weit davon entfernt, modernistisch zu sein – absolut modern ist. Die (etwas peinlich wirkende) jesuanische Komponente, welche dem Protagonisten v.a. gegen Ende angerechnet wird, und der Rückgriff auf (immerhin lediglich) einen einzigen Computereffekt sind da wirklich nur das Haar in der Suppe.
Kurzkritiken
Linktipp: »Filmdrama« als Genre haben auch
- Homo Faber (Volker Schlöndorff)
- Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (Philip Kaufman)
- Der Name der Rose (Jean-Jacques Annaud)
- Das Versprechen (Sean Penn)
- Herr der Fliegen (Peter Brook)