Film
Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Englisch |
Stichwort | : | Literaturverfilmung |
Produktionsland | : | USA |
Literaturvorlage | : | Wem die Stunde schlägt |
Länge (Minuten) | : | 2 Stunden 10 Minuten |
Thema | : | Spanischer Bürgerkrieg, Liebesdrama, Widerstand, Widerstandskämpfer |
Ort | : | Spanien |
Zeit | : | 1937 |
Kurzbeschreibung
»Wem die Stunde schlägt« ist ein Kriegsfilm und Filmdrama von Sam Wood. 1943 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Feodor Chaliapin, Ingrid Bergman und Vladimir Sokoloff.
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Besetzung
Regie | : | Sam Wood | ||||||||||||||
Produktion | : | Sam Wood, Cecil B. DeMille | ||||||||||||||
Drehbuch | : | Dudley Nichols | ||||||||||||||
Kamera | : | Ray Rennahan | ||||||||||||||
Schnitt | : | John F. Link, Sherman Todd | ||||||||||||||
Filmmusik | : | Victor Young | ||||||||||||||
Darsteller | : |
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Literaturvorlage
Am dritten Tag
1937: Der Amerikaner Robert Jordan (Gary Cooper) kämpft im spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republikaner. Als Sprengstoffexperte ist er Spezialist für geheime Kommandoaktionen und wird von der militärischen Führung gezielt eingesetzt. Nach dem letzten Anschlag auf einen Armeezug der Falangisten trifft er sich in der selben Nacht noch mit General Golz. Dieser hat bereits den nächsten Auftrag für Jordan. Er soll in drei Tagen im spanischen Bergland eine wichtige Brücke sprengen um den Vormarsch der Faschisten zu stoppen. Hierfür reist er mit seinem Führer Anselmo in die Canyons, wo er sich mit einer Gruppe Widerstandskämpfer treffen will, die ihn bei seiner Aktion unterstützen sollen. Es ist eine kleine verschworene Gemeinschaft auf die er da trifft. Da ist der bärbeißige Anführer Pablo, seine Frau Pilar, ein Zigeuner sowie einige andere Helfer, die jeder für sich über besondere Fähigkeiten verfügt. Es sind Menschen, die den Aufstand der Braunhemden überlebt haben und nun den Wirren des Bürgerkrieges trotzen, indem sie sich nach Art einer Guerilla-Gruppe am Kampf gegen Franco beteiligen. Doch da ist auch noch jemand. Ein junges Mädchen namens Maria (Ingrid Bergmann), die Schutz bei der Gruppe gefunden hat, nachdem ihre Familie ermordet wurde. Als sie Robert Jordan zum begegnet, ist es für beide Liebe auf den ersten Blick. Kein guter Ort und ein noch schlechterer Zeitpunkt um eine Beziehung zu beginnen. Denn in drei Tagen muss der Auftrag ausgeführt werden. Komme was wolle.
Kein Mensch ist eine Insel
Ernest Hemingway hat sich beim schreiben seines preisgekrönten Romans angeblich Gary Cooper und Ingrid Bergmann vorgestellt und zeigte sich nach Sichtung des damals verhältnismäßig teuren Filmes mehr als zufrieden mit der Besetzung der beiden Stars. Recht hat der Mann. Die Bergmann ist einfach hinreißend in der Rolle der naiv-unschuldigen Maria, die doch bereits viel schreckliches erleben musste und Coop, tja, was soll man sagen, ist einfach Coop und zwar stärker denn je. Würde man eine Rolle suchen, die Gary Coopers Image auf den Punkt brächte, müsste es die des Robert Jordan in diesem Meisterwerk sein. Diese Figur ist so einnehmend unnahbar, arbeitet mit kleinsten Andeutungen, leisen Gesten und weisen Blicken und schafft gerade durch die Vielzahl an nicht formulierten, eher gefühlten Gedanken einen derart reichen Charakter, wie er einem nur selten ans Herz wächst. Mit Sicherheit kann man in diesem Film eine der schönsten, wenn auch tragischsten Liebesgeschichten Hollywoods erleben.
Doch all das würde nicht funktionieren, wäre da nicht die Konstellation der Gemeinschaft um die beiden herum. Zum Beispiel Akim Tamiroff als Pablo, der ehemals mutige Anführer, ohne den sie alle nicht hier wären, ohne den keiner der Widerständler mehr leben würde. Die Kriegsmonate haben ihn müde gemacht, ihm den letzten Mut geraubt. Aufgrund seiner Nachlässigkeit muss er um seine Position fürchte. Eine Position des Anführers, die ihm ausgerechnet seine Frau Pilar streitig macht, gespielt von der großartigen Katina Paxinou, die für ihre Darstellung mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Sie ist der heimliche Star des Filmes, sie hält den Haufen beisammen, ist hart und gerecht zugleich und für jeden Anker und Mutter. Die restlichen Guerilleros setzen sich aus verschiedensten Charakteren zusammen, allesamt punktgenau besetzt und mit größtmöglicher Authentizität gespielt.
Regie-Veteran Sam Wood drehte dieses epische Kriegsdrama, das in weiten Teilen wie ein Kammerspiel anmutet, unter möglichst realen Bedingungen, sorgte für eine völlig unpathetische und klischeefreie Inszenierung, soll heißen, alles fühlt sich echt und wahrhaftig an und bleibt somit nachvollziehbar. Niemand ist nur gut oder nur böse, jeder Figur werden ihre Eigenheiten zugestanden wie man sie aus dem wahren Leben kennt. Unter Woods Regie hält sich Coop lange Zeit vornehm zurück und überlässt den anderen die Bühne, wirkt dabei nie wie ein großer Star, was dem Stoff vermutlich nachhaltig geschadet hätte, und integriert sich gekonnt in das Ensemble, bis ihm die Geschichte den Aktionsradius vergrößert, was sich im späteren Verlauf in sich stetig steigernden Actionszenen niederschlägt, ohne das diese je vordergründig wirken. Die Szenen ergeben sich konsequent aus der Handlung und sind mit größter Perfektion und Übersicht wuchtig und spektakulär inszeniert. Das Wood darin ein Meister, war konnte man in seinem letzten Film AMBUSH (Die Letzten von Fort Gamble, 1950) noch einmal eindrucksvoll erleben. Dabei wird in FOR WHOM THE BELL TOLLS die Grausamkeit des Spanischen Bürgerkrieges einzig über die Geschichten der Widerständler und deren Traumata übermittelt. Ohne den politischen Konflikt besonders hervorzuheben, wird das Geschehen sensibel und konzentriert vorgetragen und überträgt die Ausweglosigkeit der Gesamtsituation mit analytischer Genauigkeit auf den Zuschauer, der am Ende gezwungen ist, traurige Bilanz zu ziehen. Das muss Wood erstmal einer nachmachen. Es ist ein Film wie Gary Cooper, leise und groß.
Doch all das würde nicht funktionieren, wäre da nicht die Konstellation der Gemeinschaft um die beiden herum. Zum Beispiel Akim Tamiroff als Pablo, der ehemals mutige Anführer, ohne den sie alle nicht hier wären, ohne den keiner der Widerständler mehr leben würde. Die Kriegsmonate haben ihn müde gemacht, ihm den letzten Mut geraubt. Aufgrund seiner Nachlässigkeit muss er um seine Position fürchte. Eine Position des Anführers, die ihm ausgerechnet seine Frau Pilar streitig macht, gespielt von der großartigen Katina Paxinou, die für ihre Darstellung mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Sie ist der heimliche Star des Filmes, sie hält den Haufen beisammen, ist hart und gerecht zugleich und für jeden Anker und Mutter. Die restlichen Guerilleros setzen sich aus verschiedensten Charakteren zusammen, allesamt punktgenau besetzt und mit größtmöglicher Authentizität gespielt.
Regie-Veteran Sam Wood drehte dieses epische Kriegsdrama, das in weiten Teilen wie ein Kammerspiel anmutet, unter möglichst realen Bedingungen, sorgte für eine völlig unpathetische und klischeefreie Inszenierung, soll heißen, alles fühlt sich echt und wahrhaftig an und bleibt somit nachvollziehbar. Niemand ist nur gut oder nur böse, jeder Figur werden ihre Eigenheiten zugestanden wie man sie aus dem wahren Leben kennt. Unter Woods Regie hält sich Coop lange Zeit vornehm zurück und überlässt den anderen die Bühne, wirkt dabei nie wie ein großer Star, was dem Stoff vermutlich nachhaltig geschadet hätte, und integriert sich gekonnt in das Ensemble, bis ihm die Geschichte den Aktionsradius vergrößert, was sich im späteren Verlauf in sich stetig steigernden Actionszenen niederschlägt, ohne das diese je vordergründig wirken. Die Szenen ergeben sich konsequent aus der Handlung und sind mit größter Perfektion und Übersicht wuchtig und spektakulär inszeniert. Das Wood darin ein Meister, war konnte man in seinem letzten Film AMBUSH (Die Letzten von Fort Gamble, 1950) noch einmal eindrucksvoll erleben. Dabei wird in FOR WHOM THE BELL TOLLS die Grausamkeit des Spanischen Bürgerkrieges einzig über die Geschichten der Widerständler und deren Traumata übermittelt. Ohne den politischen Konflikt besonders hervorzuheben, wird das Geschehen sensibel und konzentriert vorgetragen und überträgt die Ausweglosigkeit der Gesamtsituation mit analytischer Genauigkeit auf den Zuschauer, der am Ende gezwungen ist, traurige Bilanz zu ziehen. Das muss Wood erstmal einer nachmachen. Es ist ein Film wie Gary Cooper, leise und groß.
Kurzkritiken










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