Film


Steiner – Das Eiserne Kreuz

Steiner – Das Eiserne Kreuz

(Cross of Iron)

Sam Peckinpah

 



Übersicht


Filmtyp : Spielfilm
Originalsprache : Englisch
Stichwort : Literaturverfilmung
Produktionsland : Jugoslawien, Großbritannien, Deutschland
Reihe : Steiner (Filmreihe) (Bd. 1)
Nachfolger : Steiner II
Länge (Minuten) : 2 Stunden 7 Minuten
Thema : Russlandfeldzug, Landser
Ort : Ostfront
Zeit : 2. Weltkrieg

Kurzbeschreibung


»Steiner – Das Eiserne Kreuz« ist ein Kriegsfilm von Sam Peckinpah. 1977 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Igor Galo, Arthur Brauss und Burkhard Driest.

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Besetzung


Regie : Sam Peckinpah
Produktion : Wolf C. Hartwig
Drehbuch : Julius J. Epstein, James Hamilton-Paterson, Walter Kelley
Kamera : John Coquillon
Schnitt : Michael Ellis, Murray Jordan, Tony Lawson
Filmmusik : Ernest Gold
Darsteller :
James Coburn Unteroffizier/Feldwebel Rolf Steiner
Maximilian Schell Hauptmann Stransky
James Mason Oberst Brandt
David Warner Hauptmann Kiesel
Klaus Löwitsch Unteroffizier Krüger
Vadim Glowna Kern
Roger Fritz Leutnant Triebig
Dieter Schidor Gefreiter Anselm
Fred Stillkrauth Obergefreiter Reisenauer
Michael Nowka Schütze Dietz
Véronique Vendell Marga
Senta Berger Eva
Burkhard Driest Maag
Arthur Brauss Zoll
Igor Galo Leutnant Meyer
Slavko Štimac russischer Junge



Absurdistan oder das Ende der Vernunft
Ostfront 1943:
Feldwebel Steiner (James Coburn), desillusioniertes Frontschwein und Träger des eisernen Kreuzes, kennt nur ein Ziel. Nämlich sich und die Männer seines Trupps, eine Gruppe von Außenseitern (u.a. Klaus Löwitsch und Vadim Glowna), möglichst unbeschadet durch den Irrsinn den man Krieg nennt, zu bringen. Er haßt Offiziere und führt seinen Zug nach seinen eigenen Regeln. Den Regeln eines erfahrenen Soldaten, der längst nicht mehr an den Endsieg glaubt.
Als Hauptmann Stransky (Maximilian Schell) auf eigenen Wunsch an die Front versetzt wird und den Befehl über die eingeschworene Gemeinschaft übernehmen soll, stößt der aufstrebende linientreue Nazi in zahlreichen Situation an seine Grenzen und macht sich durch seine harte starre Haltung schnell unbeliebt. Denn Stransky will, um seine Familienehre zu retten, unbedingt ein eisernes Kreuz. Und dafür ist ihm jedes Mittel recht. Nachdem er festgestellt hat, das er Steiner nicht manipulieren kann, schickt er ihn und seine Männer auf ein Himmelfahrtskommando hinter die russischen Linien, von dem es kein zurück geben kann.
Doch Steiner kehrt nach harten Kämpfen und unter schweren Verlusten mit seiner Einheit zurück und er beweist Stransky, das auch eiserne Kreuze diesem Wahnsinn keinen Sinn geben können.




Das geduldige Fleisch
Basierend auf Willi Heinrichs zweiteiligem Roman "Steiner" verfilmte Sam Peckinpah im Auftrag des deutschen Porno-Produzenten Wolf C. Hartwig, hier den ersten Teil "Das geduldige Fleisch". Wie fast immer lieferte sich Peckinpah mit dem Produzenten erbitterte Zweikämpfe und schaffte es, trotz der äußerst chaotischen Produktionsbedingungen, einen zwar nicht meisterhaften aber dennoch herausragenden Beitrag des Kriegsfilm-Genres herzustellen, der für sich genommen noch immer eine Rarität bei dieser Art Film darstellt. Er zeigt den Krieg nämlich einzig aus deutscher Perspektive. Peckinpah gelingt es, und das muss man sowohl seinem Genie als auch seiner Herkunft anrechnen, einen objektiven Blick auf die Figuren und die Zustände an vorderster Front zu werfen, ohne freilich seine Liebe zu den Individualisten zu verleugnen. Er stellt dabei der inneren Zerissenheit der Protagonisten, Bilder der ausufernden vernichtenden Gewalt gegenüber, die bis heute einzigartig sind und den ganzen Horror des Krieges eindrucksvoll dokumentieren. Hier trifft in den Figuren Stransky und Steiner das System Faschismus auf das System Soldat und beide sind dabei sich gänzlich aufzulösen weil klar wird das weder das eine, noch das andere an diesem Punkt funktionieren können. Die Eigendynamik des Krieges macht jedes dieser Systeme unwirksam und sinnlos. Selten wurde diese Absurdität klarer und greifbarer herausgestellt.



Kurzkritiken


     
Ein in Blut und Schlamm getauchtes Kriegsgemälde, mit dem Sam Peckinpah zwar keine Filmgeschichte schrieb, aber immerhin ein einzigartiges Genre-Unikum schuf.



Linktipp: »Spielfilm« als Filmtyp haben auch