Film
Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Englisch |
Stichwort | : | New Hollywood |
Produktionsland | : | USA |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 46 Minuten |
Person | : | Billy the Kid |
Ort | : | New Mexico |
Zeit | : | Lincoln-County-War, 1881 |
Besondere Liste | : | 1001 Filme |
Kurzbeschreibung
»Pat Garrett jagt Billy the Kid« ist ein Western von Sam Peckinpah. 1973 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Chill Wills, Katy Jurado und Richard Jaeckel.
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Besetzung
Regie | : | Sam Peckinpah | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Produktion | : | Gordon Carroll | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Rudolph Wurlitzer | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kamera | : | John Coquillon | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schnitt | : | David Berlatsky, Garth Craven, Tony de Zarraga, Richard Halsey, Roger Spottiswoode, Robert L. Wolfe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Filmmusik | : | Bob Dylan | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Darsteller | : |
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Spiel`s noch einmal, Sam!
Pat Garrett sucht seinen alten Freund William H. Bonney aus Sattel-Tramp-Tagen auf, um ihn darüber zu informieren, das er nun sesshaft werden will und daher eine feste Anstellung angenommen hat. Billy freut sich aufrichtig über den Besuch und bittet Pat zu bleiben und mit ihm auf die vergangenen Zeiten zu trinken. Pat erklärt ihm das Problem: Die neue Stelle ist ein Sheriff-Posten und Billy sein erster Job. Denn Billy schert sich nicht allzusehr um Gesetz und Ordnung, macht nur was ihm Spaß macht, hängt meistens mit seinen Kumpels herum und wenn er Geld braucht, besorgt er es sich eben irgendwie. Man könnte den Begriff Beschaffungskriminalität bemühen. Doch Garrett stellt ihm ein Ultimatum und wenn Billy bis dahin nicht das Land verlassen hat, tritt die Null-Toleranz-Regel in Kraft. Klare Ansage. Aber Billy ist so ein Typ der nicht viel darauf gibt, was ihm andere sagen. Er will lieber in Ruhe gelassen werden und hört eher auf seinen Bauch und der sagt ihm: Patty, du magst ja mein Mentor sein, aber die Ausbildungszeit ist vorbei und du hast mir gar nichts mehr zu sagen. Garrett zieht von dannen und klopft nach abgelaufener Frist gleich mal mit ein paar Gewehrsalven an die Tür, was Billy von dessen Ernsthaftigkeit in der Ankündigung überzeugt. Er ergibt sich erstmal. Die erste Runde ging an Pat. Aber aus William H. Bonney wäre nicht Billy the Kid geworden, wenn er nicht ausgesprochen talentiert im Umgang mit derartigen Situationen wäre und so erweist er sich bald als unkalkulierbarer Gegner.
Knockin' on Heaven's Door
Was nun folgt ist eine Aneinanderreihung von Shootouts, die in Stil und Inszenierung formvollendet als Blaupause dienten, für alles was in dieser Richtung folgen sollte. Peckinpah erzählt uns hier keine Geschichte mehr, er zeigt Situationen. Situationen die einer Kettenreaktion gleich aufeinander folgen, immer auswegloser werden und schlussendlich zu dem führen müssen, was von Anfang an vorbestimmt ist und unausweichlich war. Dabei schafft er Szenen die diese Ausweglosigkeit klar verbildlichen. Billy hat im Prinzip nie eine Chance und doch gelingt es ihm mehrfach der Lage Herr zu werden. Bis er müde ist, keine Lust mehr hat. Peckinpah ergreift deutlich Partei für seinen Outlaw, weil er selbst einer war (für Hollywood). Für ihn ist das Ende so lange okay, wie er es selbst in der Hand hat. Nachdem er von allen Freunden verraten wurde oder jene die ihm geblieben waren tot sind, ist es Billy einfach egal was mit ihm passiert. Für ihn zählen nur seine Prinzipien die besagen, das er da bleibt wo es ihm gefällt und er sich von dort auch nicht vertreiben lässt. Er hat längst begriffen das seine Zeit vorbei ist wenn er sich nicht ändern will. Und anders als sein Freund Pat will er das nicht. Mit den Konsequenzen kann er leben. Sam Peckinpah gibt alldem eine bis hierhin nie da gewesene Ästhetik. Eine Ästhetik derer sich nachher viele Regisseure von Walter Hill bis John Woo, bis hin zu neueren Epigonen mehr (erstere) oder weniger (letztere) gelungen bedienten. Viel weiter zu entwickeln gab es da nicht. Zu ausgereift, zu majestätisch, zu würdevoll sind seine Abgänge in Zeitlupe gefilmt, dabei kunstvoll montiert und immer berührend. Berührend weil Peckinpah echte Charaktere präsentiert, Charaktere die mit wenigen Pinselstrichen so hinreichend gezeichnet sind, das sie dem Zuschauer nicht egal sein werden, wenn es soweit ist. Bob Dylan's kongenialer Soundtrack untermalt das Ganze so perfekt und rund, das man von einer einzigen Todes-Symphonie sprechen kann, Hippie-Style. Das nahm viel von der Video-Clip-Ästhetik des folgenden MTV-Zeitalters vorweg. Vielleicht ist es gerade deshalb auch nicht verwunderlich, das Peckinpah's letzte Regie-Arbeit ein Musik-Video-Clip für Julian Lennon war ("Too Late For Goodbyes", 1984). Nach diesem Film hätte Sam Peckinpah keinen Film mehr drehen brauchen, sein Name wäre nur noch größer. Schön das er es trotzdem getan hat, wenn auch keinen Western mehr.
Kurzkritiken










Linktipp: »Englisch« als Originalsprache haben auch
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