Übersicht


Namensvariante : Vergessene Stunde
Filmtyp : Spielfilm
Originalsprache : Englisch
Produktionsland : USA
Filmtechnik : Schwarzweißfilm
Länge (Minuten) : 1 Stunde 21 Minuten

Kurzbeschreibung


»Schwarzer Engel« ist ein Film-Noir von Roy William Neill. 1946 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. John Phillips, Wallace Ford und Constance Dowling.

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Besetzung


Regie : Roy William Neill
Produktion : Roy William Neill, Tom McKnight
Drehbuch : Roy Chanslor
Kamera : Paul Ivano
Schnitt : Saul A. Goodkind
Filmmusik : Frank Skinner
Darsteller :
Dan Duryea Marty Blair
June Vincent Catherine Bennett
Peter Lorre Marko
Broderick Crawford Captain Flood
Constance Dowling Marvis Marlowe
Wallace Ford Joe
John Phillips Kirk Bennett
Junius Matthews Dr. Courtney



Angel Heart
Aufblende: L.A. bei Nacht. Ein Greyhound fährt ins Bild, hält an. Auf der anderen, uns abgwandten Seite steigen Passagiere aus und zu, der Bus fährt ab. Wie sehen nun einen Mann (Dan Duryea), der an einer Hausmauer lehnt. Er trägt einen abgetragenen Anzug und einen Hut und starrt nach oben. Wir folgen seinem Blick. Er gilt dem gegenüberliegenden Hochhaus, genauer, einem bestimmten Fenster. Unser Blick fährt durch die halbverschlossene Jalousie in die dahinterliegende Wohnung. Eine schöne Frau (Constance Dowling) kleidet sich gerade an und verabschiedet gleichzeitig ihre Haushälterin, die im Nebenzimmer wartet, mit der Bitte bevor sie ginge noch eine Platte aufzulegen. Der Song HEARTBREAK ertönt, eine traurige Ballade über unerfüllte Liebe. Die Frau fragt wütend erregt, ob es denn unbedingt dieses Lied sein müsse und schaltet es ab. Die Haushälterin geht. Derweil betritt der Mann von eben die Lobby des Wohnhauses, wird aber vom Portier daran gehindert. Der Mann sagt, das er zu Ihr wolle, Sie sei schließlich seine Frau. Er bleibt erfolglos, wird nicht durchgelassen. Auf Anweisung. Es kommt zum Handgemenge, der Portier behält die Oberhand. Der Mann wendet sich zum gehen. Ein anderer Mann (Peter Lorre) betritt das Haus, sagt, Sie würde ihn erwarten. Er darf passieren. Wenig später ertränkt der erste Mann, sein Name ist Martin Blair, seinen Frust in einer Bar im Alkohol und spielt am Klavier unentwegt das Lied HEARTBREAK. Er hat es geschrieben, es ist von ihm. Die Frau in der Wohnung, Mavis Marlowe, ist mittlerweile tot. Sie war die Sängerin des Liedes. Irgendwann danach wird ein Mann (John Phillips) von Inspektor Flood (Broderick Crawford) wegen des Mordes an ihr verhaftet und später zum Tode verurteilt. Dessen Ehefrau Catherine (June Vincent) glaubt nicht an seine Schuld und beginnt auf eigene Faust nach dem wahren Täter zu suchen. Sie findet den völlig heruntergekommenen Martin. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden was wirklich geschehen ist.




TIME WILL TELL
Unheilschwanger, zu schwermütiger Musik, senkt sich die Kamera in das nächtliche Los Angeles. Die Stadt der Engel. Die Stadt der Träume. Die Stadt der Illusionen. Vom ersten Moment an spüren wir, das diese Gechichte nicht gut ausgehen wird. Was sich freilich schon an der Besetzung erkennen lässt. Mit Dan Duryea wurde nicht gerade eine strahlend vorbelastete Lichtgestalt engagiert, sondern ein eindeutig zweideutiger Zeitgenosse, der gern auch direkt als zwiespältige Persönlichkeit wahrgenommen wird. Duryea, der den meisten Liebhabern klassischer Filmschätze, Rezensent eingeschlossen, aus unzähligen Film Noir's und Western der Vierziger und Fünfziger Jahre bekannt sein dürfte, musste Zeit seiner gesamten Karriere in Nebenrollen, zumeist als Antagonist des Helden verbringen, jedoch nicht ohne den eigentlichen Stars der jeweiligen Filme ein ums andere Mal die Show zu stehlen. Doch zweimal, zuerst hier im Film Noir BLACK ANGEL (Roy William Neill, 1946) und zwei Jahre später im Western BLACK BART (George Sherman, 1948), durfte er als Hauptdarsteller ran und was soll man sagen, er machte seine Sache ausgesprochen gut. Leider blieb es bei diesen beiden B-Film-Versuchen den charismatischen Schauspieler als A-Lister zu etablieren und so musste er in der Folge bspw. James Stewart des öfteren das Leben schwer machen. Womit er sich aber in guter Gesellschaft befindet. Filmkollege Peter Lorre teilte bekanntlich ein ähnliches Schicksal. Nichtsdestotrotz ist es zumindest die Besonderheit gerade dieser Besetzung, die den vorliegenden Film so erfrischend anders und damit unvorhersehbar und sehenswert macht. In gerade einmal 77 Minuten entfaltet die auf einem Roman des Noir-Poeten Cornell Woolrich basierende Story von der ersten Minute an einen unaufhaltsamen Sog, der durch die oft unwirklich, traumähnlich scheinenden Sequenzen noch unterstrichen wird. Die beiden Songs HEARTBREAK und TIME WILL TELL tragen ihr übriges zur Atmosphäre bei. Stilistisch ist der Film wie aus einem Guß, das Spiel mit Licht und Schatten könnte nicht besser funktionieren Der routinierte Kameramann Paul Ivano erweist sich als echter Glücksfall, besonders in der beschriebenen Auftaktsequenz, mit der es ihm gelingt bereits den ganzen Film auf eine Spur zu bringen, die er bis zum überraschenden Ende nicht mehr verlassen wird. Für Regisseur Roy William Neill war es der letzte Job, bevor er sich laut DVD-Booklet in den Ruhestand begab und kurz darauf starb. Er hätte sich keinen besseren letzten Film wünschen können.



Kurzkritiken


     
Überaus einfallsreich inszenierter Film Noir nach einem Roman von Cornell Woolrich mit einer der besten Darstellungen von Dan Duryea.



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