Übersicht


Filmtyp : Spielfilm
Originalsprache : Englisch
Produktionsland : Großbritannien
Länge (Minuten) : 2 Stunden 3 Minuten

Kurzbeschreibung


»Coriolanus« ist ein Filmdrama von Ralph Fiennes. 2011 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Jessica Chastain, Ralph Fiennes und Gerard Butler.

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Besetzung


Regie : Ralph Fiennes
Produktion : Ralph Fiennes
Drehbuch : John Logan
Kamera : Barry Ackroyd
Schnitt : Nicolas Gaster
Filmmusik : Ilan Eshkeri
Darsteller :
Ralph Fiennes Caius Martius Coriolanus
Gerard Butler Tullus Aufidius
Brian Cox Menenius
Vanessa Redgrave Volumnia
James Nesbitt Tribune Sicinius
Jessica Chastain Virgilia
Ashraf Barhom Cassius



Der General in seinem Labyrinth
Die Proteste nehmen überhand. Immer wieder enden die Märsche in blutiger Gewalt. Die Opposition ist entschlossen, macht aber einen Kuhhandel, der ihrem erklärten Feind General Caius Martius (Ralph Fiennes) nützt. Der kommt nun nach dem Sieg über Tullus Aufidius (Gerard Butler) an die Macht. Mit seinem Volk kann er sich jedoch nicht identifizieren. Zu fremd bleibt es dem Vollblut-Militär. Nur durch seine intrigante Mutter Volumnia (Vanessa Redgrave) kann er sich im Polit-Zirkus behaupten, flankiert vom erfahrenen Menenius (Brian Cox). Doch seine Gegner um Senator Sicinius (James Nesbitt) schmieden bereits ein Komplott gegen Caius Martius. Es gelingt ihn zu stürzen. Er wird in die Verbannung geschickt. Nicht einmal seine Frau Virgilia (Jessica Chastain) begleitet ihn. Caius Martius, der sich seit seinem größten militärischen Sieg Coriolanus nennt, hat nur noch ein Ziel. Er will sich an seiner Familie, seinem Volk und seinen Feinden rächen. Dafür stellt er sich in den Dienst Tullus Aufidius. Gemeinsam mit dem jetzt besänftigten Feldherrn und dessen Heer zieht er gegen Rom.




Caius Martius
Ralph Fiennes modernisiert den Shakespeare-Stoff intelligent und zeitgemäß, spielt seine Parade-Rolle von den Theater-Bühnen mit Hingabe, scheitert aber inszenatorisch am eigenen Anspruch. Das kann und muss nicht jedermanns Sache sein, ist für Shakespeare-Liebhaber aber trotzdem einen geschulten Blick wert. Im ersten Drittel dominieren wilde Action-Szenen, Häuserkampf wie in FULL METALL JACKET, Massen-Proteste, Schießereien und Prügel-Szenen. Da fällt es nicht leicht den Überblick zu behalten, wird dies doch immer wieder von den typischen klassischen Dialogen gebrochen. Etwas irritierend ist das schon. Wenn der Erzähl-Rhythmus erstmal gefunden ist, besticht der Film, wie die meisten Shakespeare-Verfilmungen, eher durch die erlesene Besetzung und deren schauspielerische Leistungen, gibt es doch kaum etwas dankbareres sein Talent zu zeigen, als in einem Stoff des Mannes aus Stratford upon Avon, dessen Dialoge, wenn auch hier leicht verändert, wie immer brilliant und zeitgemäß funktionieren, wuchtig und aussagekräftig daherkommen. Mit derartigen Updates habe ich zwar hin und wieder meine Probleme, muss jedoch feststellen, dass es hier überaus gelungen ist. Die Verlegung in ein postmodernes Italien zwischen Occupy und Bürgerkrieg passt auf den Punkt, der filmische Stil schwankt zwischen italienischem Politkino der Siebziger Jahre und modernem Handkamera-Pseudo-Dokutainment. Das ist zugegeben etwas sperrig, aber wenn man im Shakespeare-Modus angekommen ist, zieht es einen doch noch in seinen Bann. Insgesamt gelungen, wenn auch mit Abstrichen.



Kurzkritiken


     
Ralph Fiennes modernisiert den Shakespeare-Stoff intelligent und zeitgemäß, spielt seine Parade-Rolle von den Theater-Bühnen mit Hingabe, scheitert aber inszenatorisch am eigenen Anspruch. Für Shakespeare-Liebhaber trotzdem einen Blick wert.



Linktipp: »Großbritannien« als Produktionsland haben auch