Übersicht
Epoche | : | Antike |
Originalsprache | : | Altgriechisch |
Literarische Form | : | Dialog |
Umfang | : | ca. 46 Seiten |
Thema | : | Gerechtigkeit, Frömmigkeit |
Verlag | : | Aschendorff Verlag |
Kurzbeschreibung
»Euthyphron« ist ein Sachbuch von Platon.
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Figuren
Sokrates
Euthyphron (Wahrsager)
Im Dialog zwischen Sokrates und Euthyphron steht der Begriff der Frömmigkeit im Zentrum. Mit seiner Klage gegen den eigenen Vater ist sich Euthyphron am Eingang des Dialogs sehr sicher, richtig und fromm zu handeln. Im Nachfragen von Sokrates entpuppt sich die Sicherheit als trügerisch. Eine genaue Bestimmung der Frömmigkeit schlägt fehl. Als Ergebnis festhaltbar ist allerdings, dass sie ein Teil der Tugend ist.
Sokrates und Euthyphron treffen zufällig in der Gerichtshalle des Basileus zusammen. Sokrates kommt gerade vom Gericht. Meletos hat ihn dort der Verderbnis der Jugend angeklagt, was dann später mit zum Todesurteil führte (siehe Apologie). Auch Euthyphron ist in gerichtlichem Anliegen unterwegs. Er verklagt seinen Vater wegen Totschlages. Sokrates zeigt sich darüber erstaunt und schreibt Euthyphron, da er in voller, leicht naiver Überzeugung eine solche Kapitalklage anstrengt, ein genaue Kenntnis über die Frömmigkeit zu. Er will (ironisch) sein Schüler werden und verwickelt ihn in eine Diskussion um das Wesen der Frömmigkeit.
Euthyphrons erste Bestimmung ist, dass fromm ist, den Übeltäter zu verfolgen, wie ja auch Zeus seinen Vater bestrafte. Sokrates findet diese Bestimmung schon allein deswegen unzureichend, weil sie nicht den Begriff (idea bzw. eidos) des Frommen bringt, sondern nur ein Beispiel dafür. Euthyphron formuliert dann allgemein, "fromm ist, was den Göttern lieb ist, was aber nicht lieb, unfromm."
Diese Bestimmung erweist Sokrates als unzulänglich, da die Götter verschiedene Ansichten haben und so eine Handlung für den einen Gott fromm für den anderen unfromm sein würde.
Die Definition wird präzisiert: "fromm ist, was alle Götter lieben."
Sokrates ziegt in der Folge auf, dass auch dies unzulänglich ist. Nicht weil es von den Götter geliebt wird, ist etwas fromm, sondern weil etwas fromm ist, wird es von den Göttern geliebt. Was alle Götter lieben ist entsprechend das Gottgefällige, nicht aber das Fromme. Dass die Götter das Fromme lieben, ist nur eine Eigenschaft (pathos ti), nicht aber das Wesen (ousia) des Frommen.
Nun überternimmt Sokrates die Bestimmung des Frommen und zeigt auf, dass es ein Teil des Gerechten ist. Euthyphron erklärt daraufhin, dass der Teil des Gerechten das Fromme ist, der sich auf die Behandlung (therapeia) der Götter bezieht. Behandlung wird in der Folge als Dienst an den Göttern präzisiert.
Die Kenntnis von Geschenk für und Bitte an die Götter wäre also die Frömmigkeit. Geschenk und Bitten sind aber den Göttern Liebes. Somit ist man wieder am Ausgangspunkt angelangt, Frömmigkeit wäre etwas den Götter Liebes. Die Begriffsfindung ist gescheitert. Euthyphron hat zum Bedauern des Sokrates für eine weitere Besprechung keine Zeit.
Sokrates und Euthyphron treffen zufällig in der Gerichtshalle des Basileus zusammen. Sokrates kommt gerade vom Gericht. Meletos hat ihn dort der Verderbnis der Jugend angeklagt, was dann später mit zum Todesurteil führte (siehe Apologie). Auch Euthyphron ist in gerichtlichem Anliegen unterwegs. Er verklagt seinen Vater wegen Totschlages. Sokrates zeigt sich darüber erstaunt und schreibt Euthyphron, da er in voller, leicht naiver Überzeugung eine solche Kapitalklage anstrengt, ein genaue Kenntnis über die Frömmigkeit zu. Er will (ironisch) sein Schüler werden und verwickelt ihn in eine Diskussion um das Wesen der Frömmigkeit.
Euthyphrons erste Bestimmung ist, dass fromm ist, den Übeltäter zu verfolgen, wie ja auch Zeus seinen Vater bestrafte. Sokrates findet diese Bestimmung schon allein deswegen unzureichend, weil sie nicht den Begriff (idea bzw. eidos) des Frommen bringt, sondern nur ein Beispiel dafür. Euthyphron formuliert dann allgemein, "fromm ist, was den Göttern lieb ist, was aber nicht lieb, unfromm."
Diese Bestimmung erweist Sokrates als unzulänglich, da die Götter verschiedene Ansichten haben und so eine Handlung für den einen Gott fromm für den anderen unfromm sein würde.
Die Definition wird präzisiert: "fromm ist, was alle Götter lieben."
Sokrates ziegt in der Folge auf, dass auch dies unzulänglich ist. Nicht weil es von den Götter geliebt wird, ist etwas fromm, sondern weil etwas fromm ist, wird es von den Göttern geliebt. Was alle Götter lieben ist entsprechend das Gottgefällige, nicht aber das Fromme. Dass die Götter das Fromme lieben, ist nur eine Eigenschaft (pathos ti), nicht aber das Wesen (ousia) des Frommen.
Nun überternimmt Sokrates die Bestimmung des Frommen und zeigt auf, dass es ein Teil des Gerechten ist. Euthyphron erklärt daraufhin, dass der Teil des Gerechten das Fromme ist, der sich auf die Behandlung (therapeia) der Götter bezieht. Behandlung wird in der Folge als Dienst an den Göttern präzisiert.
Die Kenntnis von Geschenk für und Bitte an die Götter wäre also die Frömmigkeit. Geschenk und Bitten sind aber den Göttern Liebes. Somit ist man wieder am Ausgangspunkt angelangt, Frömmigkeit wäre etwas den Götter Liebes. Die Begriffsfindung ist gescheitert. Euthyphron hat zum Bedauern des Sokrates für eine weitere Besprechung keine Zeit.
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