Literarisches Werk




Übersicht


Originalsprache : Englisch
Thema : Erwachsenwerden, Abenteuer
Ort : Neuengland

Kurzbeschreibung


»Die lange Heimkehr« ist ein Roman von Philip Caputo. 2000 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.

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Zuhause ist verdammt weit weg
Mit den Worten "Es ist ein neues Jahrhundert, Jungs.", schickt Cyrus Braithwaite im Juni des Jahres 1900 seine drei halbwüchsigen Söhne in die Verbannung. Sie sollen erwachsen werden und als richtige Männer zurückkommen. Als er in ihrem Alter war, hatte er schließlich schon die halbe Welt umsegelt. Mit dem selben Schoner versteht sich.
Nat, Eliot und Drew trauen ihren Ohren nicht, auch dann nicht als das Elternhaus bereits außer Sichtweite ist und die raue See sie zu verschlucken droht.
Zum Glück ist da der umher schippernde Meeresvagabund Will, den sie irgendwo aus dem Wasser fischen. Der versteht was vom segeln und ein netter Kerl ist er auch. Getreu dem Motto \"Gemeinsam sind wir stark\" packen sie das Schicksal beim Genick und brechen zu einer abenteuerlichen Odyssee auf, von der nicht alle zurückkehren werden.
Für jene die es doch schaffen ist die Kindheit jedenfalls vorbei.




Das große Abenteuer
Nichts geringeres als das große Abenteuer, die Seereise als Fahrt ins Erwachsenwerden, hatte Pulitzer-Preisträger Caputo hier im Sinn. Und es ist ihm gelungen fast sechshundert Seiten mit geballtem Leben zu füllen, die Unsicherheit der Jungs für jeden begreiflich zu machen. Angefangen unter der Ägide des (Über)Vaters mit seinem archaischen Weltbild, das sich sogleich in Angst und Pessimismus niederschlagt, sich auflöst und wie gewünscht einem Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn weicht, der sie allerlei Gefahren bestehen lässt und schließlich in ein fast völlig eigenständiges Selbstbewusstsein mündet, das sie Risiken eingehen, später sogar Verluste verarbeiten und verstehen lässt und sie dann endlich zurückkehren, erfahren als hätten sie auf der Fahrt ein ganzes Leben gelebt, genug für alle Zeit. Insofern geht der Plan des Vaters auf. Jedoch geht damit einher, das sie ebenfalls Distanz zu ihm gewinnen, sein Verhalten kritisch bewerten und vor allem die Mutter neu schätzen lernen. Eine Emanzipationsgeschichte sozusagen.
Es gibt ihn noch, den großen Abenteuerroman. Schade das er dazu verdammt ist, in der Masse unterzugehen.



Kurzkritiken


     


Übersetzung


Wolfgang Müller (2000)



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