Buch


„Wehe dem, der allein ist!“

„Wehe dem, der allein ist!“

-Mein Großvater Ernst Seidenberger. Münchner Rechtsanwalt in der NS-Zeit-

Peter Neumaier

 

24,90 EUR
Lieferzeit 5-6 Tage


In den Warenkorb



Übersicht


Verlag : Hentrich und Hentrich Verlag Berlin
Sprache : Deutsch
Erschienen : 12. 2018
Seiten : 280
Einband : Kartoniert
Höhe : 200 mm
Breite : 150 mm
ISBN : 9783955652777

Du und »„Wehe dem, der allein ist!“«




Produktinformation


Der Münchner Rechtsanwalt Ernst Seidenberger entstammte einer alten jüdischen Familie. Schon früh verspürte er jedoch den Wunsch, sich von seiner jüdischen Herkunft abzugrenzen und in die „deutsche Gemeinschaft“ zu streben. Er konvertierte zum katholischen Glauben und meldete sich 1914 als Kriegsfreiwilliger. Die Ereignisse des Jahres 1933 setzten eine tiefe Zäsur in seinem Leben. Seine Kanzlei wurde geschlossen, die „Mischehe“ mit seiner „arischen“ Frau geschieden. Nach Zwangsarbeit in einem Münchner Rüstungsbetrieb blieb ihm nur noch die Betreuung jüdischer Mandanten als „Konsulent“. Getrennt von Familie, Beruf und Mitmenschen folgte die Deportation nach Theresienstadt. Ernst Seidenberger überlebte. Er beteiligte sich aktiv an der Entnazifizierungsdebatte der Nachkriegszeit.
Um die Verfolgungsgeschichte seines Großvaters zu erkunden, musste der Enkel und Autor den Nebel jahrzehntelangen familiären Schweigens durchdringen und Überlieferungen nachspüren. Gespräche, Briefe, Notizen und zahlreiche Dokumente ließen das Bild eines Menschen entstehen, dessen Lebenswelt zusammenbrach und der durch die Verfolgungsmaschinerie der Nationalsozialisten Schritt für Schritt in die Einsamkeit getrieben wurde.
Zeitgleich und vielfach verwoben mit der Verfolgungsgeschichte des Großvaters ergriff die Nazidiktatur auch Maßnahmen gegen andere Familienmitglieder „halbjüdischer“ und jüdischer Herkunft, die die Nachforschungen des Autors erstmals ans Licht brachten.

Pressestimmen


„Durch den gekonnten Wechsel zwischen Zeitgeschichte und Familiengeschichte gelingt es Neumaier, ein plastisches Bild eines Menschen zu zeichnen, der in absoluter Einsamkeit das Grauen überlebt. Dabei bleibt die Stimme des Autors stets gegenwärtig. Eines Angehörigen, der nicht versucht ist, zu beurteilen, oder gar zu verurteilen - sondern zu verstehen.“ Süddeutsche Zeitung, 28. Dezember 2018

„Das berührende Buch eignet sich gut für den Geschichtsunterricht, da es allgemeine Geschichte am Beispiel ihrer Auswirkungen auf individuelle Familien verdeutlicht und gleichermaßen Analyse und Verstehen befördert.“ Hessische Lehrerzeitung 3/2019

„Peter Neumaier ist mit dieser Biografie seines Großvaters ein sorgfältig recherchiertes, informatives und interessantes, vor allem aber berührendes Buch gelungen.“ Bayern im Buch 1/2019

„Eine tiefe Zäsur mitten im Leben.“ Berichterstattung in den Nürnberger Nachrichten, 2. Juli 2019

Berichterstattung in der Jüdischen Allgemeinen, 2. August 2019


„Erst die umfangreiche historische Quellenarbeit ermöglichte es dem Autor, die bruchstückhaften Familienerinnerungen zusammenzufügen. [...] Entstanden ist ein eindrucksvolles und bewegendes Dokument, das Ernst Seidenebrgers Leben und dessen zeitgeschichtlichen Kontext auch für ein breiteres Publikum fassbar macht.“ Jüdisches Museum München Blog, 23. September 2019

„Gerade jugen Menschen, denen die Nazizeit so fern ist und die mitunter arglos wieder die alten Schimpfwörter gebrauchen, sollten dieses Buch lesen, das mit einem persönlichen, klugen Vorwort des renommierten Erziehungswissenschaftlers Micha Brumlik versehen ist. Es gehört in jede Schulbibliothek.“ neues deutschland, Beilage zur Frankfurter Buchmesse 2019

„Penible Blicke in historische Quellen, aufschlussreiche Briefe und zeitgenössische Interviews lassen hochinteressantes Gesamtbild nicht nur der handelnden Personen, sondern auch der politischen und sozialen Entwicklung des wilhelminischen Reiches, der Weimarer Republik, des deutschen Faschismus und der Nachkriegszeit entstehen. [...] Ein für die Erinnerungskultur in Deutschland exemplarisches und wichtiges Buch.“ „informationen“ - Wissenschaftliche Zeitschrift des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933-1945, 90 (2019)

»Um die Verfolgungsgeschichte seines Großvaters zu erkunden, musste der Enkel und Autor den Nebel jahrzehntelangen familiären Schweigens durchdringen und Überlieferungen nachspüren. Gespräche, Briefe, Notizen und zahlreiche Dokumente ließen das Bild eines Menschen entstehen, dessen Lebenswelt zusammenbrach und der durch die Verfolgungsmaschinerie der Nationalsozialisten Schritt für Schritt in die Einsamkeit getrieben wurde.« Erinnerungswerkstatt München, 21. Juli 2022

»Aus Briefen Seidenbergers an die Familie und aus Erzählungen des schließlich von den Russen befreiten Häftlings, weiß der Enkel Peter Neumaier heute, dass vor allem die gesellschaftliche Isolierung dem Großvater besonders zu schaffen machte. „Zwischen die Rassen gestellt“ fühlte sich der einst erfolgreiche Rechtsanwalt, und dies nicht erst seit den Machenschaften des Nazi-Regimes.« Sossenheimer Wochenblatt, 22. September 2022

"Die jüdischen Seidenbergers und ihre Wurzeln in Schwetzingen", Schwetzinger Zeitung, 9. November 2023

"Neumaier beschreibt das Voranschreiten der NS-Verfolgung und den Beginn des Massenmords in der vereinzelten Stellung der Verfolgten. Immer weiter wurden sie entrechtet, immer weiter wurde der Großvater 'aus dem Netz seiner Berufskollegen und der Institutionen seiner bisherigen Tätigkeit herausgerissen. Von Bekannten getrennt, der Familie immer weiter entfernt, gezwungen zum Wechsel der Wohn- und Kanzleiorte in München: Mit der Scheidung und Kanzleischließung existierte er endgültig in einer Welt ohne Nachbarn'." Frank-Uwe Betz, express-afp, Januar 2024
„Das berührende Buch eignet sich gut für den Geschichtsunterricht, da es allgemeine Geschichte am Beispiel ihrer Auswirkungen auf individuelle Familien verdeutlicht und gleichermaßen Analyse und Verstehen befördert.“ Hessische Lehrerzeitung 3/2019

„Peter Neumaier ist mit dieser Biografie seines Großvaters ein sorgfältig recherchiertes, informatives und interessantes, vor allem aber berührendes Buch gelungen.“ Bayern im Buch 1/2019

„Erst die umfangreiche historische Quellenarbeit ermöglichte es dem Autor, die bruchstückhaften Familienerinnerungen zusammenzufügen. [...] Entstanden ist ein eindrucksvolles und bewegendes Dokument, das Ernst Seidenebrgers Leben und dessen zeitgeschichtlichen Kontext auch für ein breiteres Publikum fassbar macht.“ Jüdisches Museum München Blog, 23. September 2019

„Penible Blicke in historische Quellen, aufschlussreiche Briefe und zeitgenössische Interviews lassen hochinteressantes Gesamtbild nicht nur der handelnden Personen, sondern auch der politischen und sozialen Entwicklung des wilhelminischen Reiches, der Weimarer Republik, des deutschen Faschismus und der Nachkriegszeit entstehen. [...] Ein für die Erinnerungskultur in Deutschland exemplarisches und wichtiges Buch.“ „informationen“ - Wissenschaftliche Zeitschrift des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933-1945, 90 (2019)

»Um die Verfolgungsgeschichte seines Großvaters zu erkunden, musste der Enkel und Autor den Nebel jahrzehntelangen familiären Schweigens durchdringen und Überlieferungen nachspüren. Gespräche, Briefe, Notizen und zahlreiche Dokumente ließen das Bild eines Menschen entstehen, dessen Lebenswelt zusammenbrach und der durch die Verfolgungsmaschinerie der Nationalsozialisten Schritt für Schritt in die Einsamkeit getrieben wurde.« Erinnerungswerkstatt München, 21. Juli 2022

»Aus Briefen Seidenbergers an die Familie und aus Erzählungen des schließlich von den Russen befreiten Häftlings, weiß der Enkel Peter Neumaier heute, dass vor allem die gesellschaftliche Isolierung dem Großvater besonders zu schaffen machte. „Zwischen die Rassen gestellt“ fühlte sich der einst erfolgreiche Rechtsanwalt, und dies nicht erst seit den Machenschaften des Nazi-Regimes.« Sossenheimer Wochenblatt, 22. September 2022

"Die jüdischen Seidenbergers und ihre Wurzeln in Schwetzingen", Schwetzinger Zeitung, 9. November 2023

"Neumaier beschreibt das Voranschreiten der NS-Verfolgung und den Beginn des Massenmords in der vereinzelten Stellung der Verfolgten. Immer weiter wurden sie entrechtet, immer weiter wurde der Großvater 'aus dem Netz seiner Berufskollegen und der Institutionen seiner bisherigen Tätigkeit herausgerissen. Von Bekannten getrennt, der Familie immer weiter entfernt, gezwungen zum Wechsel der Wohn- und Kanzleiorte in München: Mit der Scheidung und Kanzleischließung existierte er endgültig in einer Welt ohne Nachbarn'." Frank-Uwe Betz, express-afp, Januar 2024

Leseprobe


„Meine Kinder sollen immerhin wissen, wie es in wesentlichen Dingen um mich stand. Vielleicht erklärt ihnen das manches, vielleicht eröffnet sich ihnen das Verständnis nie, vielleicht bringt es ihnen für ihr eigenes Leben Nutzen. Es geht mir nicht darum, den äußeren Ablauf meines bescheidenen Daseins aufzuzeichnen. Aufzeigen will ich nur den tragischen Bruch, der durch dieses Leben geht und vor dem der Himmel sie und die, die nach ihnen kommen, bewahren möge.“
(Aus einem Brief, den Ernst Seidenberger im Herbst 1936 an seine Töchter schrieb.)

Deine Buchhandlung


Buchhandlung LeseLust
Inh. Gernod Siering

Georgenstraße 2
99817 Eisenach

03691/733822
kontakt@leselust-eisenach.de

Montag-Freitag 9-17 Uhr
Sonnabend 10-14 Uhr



Deine Buchhandlung
Buchhandlung LeseLust
Inh. Gernod Siering

Georgenstraße 2
99817 Eisenach

03691/733822
kontakt@leselust-eisenach.de

Montag-Freitag 9-17 Uhr
Sonnabend 10-14 Uhr