Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Englisch |
Produktionsland | : | Australien |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 35 Minuten |
Kurzbeschreibung
»Red Hill« ist ein Thriller (Film) von Patrick Hughes. 2010 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Ryan Kwanten, Steve Bisley und Tom E. Lewis.
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Besetzung
Regie | : | Patrick Hughes | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Produktion | : | Patrick Hughes, Greg McLean, Craig McMahon | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Patrick Hughes | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kamera | : | Tim Hudson | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schnitt | : | Patrick Hughes | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Filmmusik | : | Dmitri Golovko | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Darsteller | : |
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Die Ballade von Jimmy Conway
Der junge Polizist Shane Cooper (Ryan Kwanten) aus der Großstadt lässt sich in die kleine Stadt Red Hill im tiefsten Outback versetzen, um mit seiner schwangeren Frau Alice (Claire van der Boom) in Ruhe und Frieden das gemeinsame Kind aufwachsen zu sehen. Sein erster Arbeitstag beginnt bereits etwas problematisch, weil er zwischen den Umzugskartons beim besten Willen seine Dienstwaffe nicht finden kann. Dann muss es eben ohne gehen. Im Polizeirevier angekommen, sitzt ein gemütlicher Zeitgenosse von Hilfssheriff hinter dem Schreibtisch, der ihm den Eindruck vermittelt, das man es hier besser ruhig angeht. So weit, so gut. Den ersten Dienstweg absolviert Shane ganz stilecht auf einem Pferd, weil kein weiterer Dienstwagen übrig ist. Bald versammelt sein Vorgesetzter Sheriff Old Bill (Steve Bisley) alle verfügbaren Männer der Stadt um sich, denn eine Nachricht hat gerade die Runde gemacht. Der Schwerverbrecher Jimmy Conway (Tom E. Lewis) ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und auf dem Weg nach Red Hill, seiner Heimatstadt. Old Bill ruft alle zu den Waffen. Conway gilt als gemeingefährlich und bewaffnet ist er auch. Alle Zugangswege zur Stadt sollen gesperrt und überwacht werden. Überall werden je zwei Männer postiert. Den Neuling Cooper beordert man, damit er nicht im Weg ist, an den unwarscheinlichsten Punkt, eine alte Gebirgsstraße, bei der er Stellung bezieht. Und jetzt raten sie mal, welchen Weg Jimmy Conway wählen wird?
First Blood
Das ist schon ein starkes Stück, welches uns der junge Autor, Produzent und Regisseur Patrick Hughes hier mit seinem selbstbewussten Debüt-Film RED HILL von 2010 präsentiert. Stilsicher jongliert er in seiner Inszenierung wie ein alter Hase mit den Genres Thriller, Horror und vor allem Western und trotzdem gelingt ihm dabei ein reifes Werk wie aus einem Guss. In seine Bestandteile aufgedröselt funktioniert die Geschichte auf jeder ihrer Ebenen. Natürlich werden schon beim Namen der Hauptfigur Assotiationen geweckt. SHANE, wie der jesusgleiche Erlöser mit dem Revolver aus George Stevens gleichnamigen Klassiker. Und COOPER, wie der Name von Westernlegende und zweifachem Oscar-Preisträger Gary Cooper, dessen eigener Meilenstein HIGH NOON - ZWÖLF UHR MITTAGS maßgebliches Vorbild für den vorliegenden Film gewesen sein dürfte. Hier wie dort gibt es den Protagonisten mit seiner jungen Ehefrau, ebenso wie den Bösewicht, der aus dem Gefängnis entflohen die Stadt heimsuchen wird. Hughes lockt den geneigten Zuschauer immer wieder auf falsche Fährten, geht mit seinen Informationen über die Motivation einzelner Figuren sparsam um, nur um dann clever alle Puzzleteile zusammen zufügen und die ganze tragische Komponente seiner Erzählung auszubreiten. In der Darstellung der Gewaltszenen beherzt, doch zu keiner Zeit selbstzweckhaft, steigert sich der Film bis zum bitteren Ende einer Spirale gleich in ein Finale, das es in sich hat. Der unverbrauchte Schauplatz der australischen Hochebene mit ihren grünen Weiden und dichten Wäldern, hohen Bergen und weiten Feldern tut sein übriges, den Zuschauer bei Laune zu halten. In den Stadtszenen sind deutliche Reminiszenzen an John Carpenter's Frühwerk auszumachen, nicht nur einmal fühlt man sich an Klassiker wie THE FOG (1979) oder ASSAULT ON PRECINCT 13 (1976) erinnert, der seinerseits eine Variation von RIO BRAVO (Howard Hawks, 1959) war, welcher wiederum als Hawks Antwort auf HIGH NOON von Fred Zinnemann (1952) gilt. Mit einem cleveren Story-Twist im letzten Drittel bewahrt Patrick Hughes schließlich seine Eigenständigkeit indem er seiner Moritat durch die Einbeziehung eines historischen australischen Tabu-Themas ungeahnten Tiefgang verleiht, durch das der Film endgültig seine seriöse Grundierung bekommt. Man kann noch überrascht werden.
Kurzkritiken










Linktipp: »2010« als Erscheinungsjahr haben auch
- Alice im Wunderland (Tim Burton)
- Eclipse - Bis(s) zum Abendrot (David Slade)
- True Grit (Ethan Coen, Joel Coen)
- Alles, was wir geben mussten (Mark Romanek)
- Inception (Christopher Nolan)