Literarisches Werk
Übersicht
Originalsprache | : | Deutsch |
Umfang | : | ca. 120 Seiten |
Ort | : | Südeuropa |
Verlag | : | Frankfurter Verlagsanstalt |
Kurzbeschreibung
»Gegend« ist ein Roman von Nora Bossong. 2006 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Charakteristik / 1 Einschätzung
Anspruch Wissen |
6 1 |
Liebe Humor |
1 1 |
Erotik Spannung |
1 7 |
Unterhaltung Transzendenz |
7 1 |
Hat es je geendet? Ist es überhaupt passiert?
Ein Mann reist mit seiner Tochter, der Erzählerin, in ein heißes Nirgendwo, um dort seine uneheliche Tochter Marie und deren Mutter zu besuchen. Auf der Landkarte ist die Straße nicht zu finden und ohne den Mann an der Tankstelle hätten die beiden unverrichteter Dinge wieder abreisen müssen. So aber betreten sie das Grundstück und werden Teil eines klaustrophobischen Spiels, aus dem auszusteigen immer unwahrscheinlicher wird.
Die zunächst ablehnende Marie, ihr Halbbruder Fabian, Jakob, die geheimnisvolle Lo - alle sind feindselig und aggressiv, die gesamte Atmosphäre trostlos und beklemmend, bis es kein Außen mehr gibt und nur noch die Dynamik zwischen den Personen allen Raum einnimmt. Nach und nach verschwinden Personen und keiner kann sich mehr an sie erinnern.
Die zunächst ablehnende Marie, ihr Halbbruder Fabian, Jakob, die geheimnisvolle Lo - alle sind feindselig und aggressiv, die gesamte Atmosphäre trostlos und beklemmend, bis es kein Außen mehr gibt und nur noch die Dynamik zwischen den Personen allen Raum einnimmt. Nach und nach verschwinden Personen und keiner kann sich mehr an sie erinnern.
Absurd-verwirrendes Kammerstück
Tote Tiere, leere Zimmer, gespenstische Puppenköpfe, seltsame Dialoge, Marie, die ihre Gedanken hört, Zelte, Wohnwagen, eine düstere "Pension" ohne Verbindung zur Außenwelt, ein Obstgarten, der keiner ist - der Roman hat viele Elemente, die einem Gruselfilm alle Ehre machen würden. So fühlt sich die Lektüre auch alptraumhaft und streckenweise unverständlich an, ist aber ungeheuer faszinierend. Die Dichte entsteht durch das Gewicht von Farben (ocker, kupfer, rot, dunkelbraun, gelb), Gerüchen ("Die Straßen rochen nach den Bäuchen von Schnecken") und Geräuschen sowie die seltsamen psychischen Verfassungen der Personen.
Einige Fragen bleiben offen: Was ist mit dem Vater passiert? Ist er tot? Von der eigenen Tochter ermordet? Sind die Gedanken die Mörder, die verschwinden lassen? Haben Tochter und Vater eine inzestuöse Beziehung? Wessen Idee war die ganze Fahrt?
Alles in allem eine überraschende Lektüre, die ich durchaus weiterempfehlen würde für Momente, in denen man ein bißchen morbide Anspannung sucht.
Einige Fragen bleiben offen: Was ist mit dem Vater passiert? Ist er tot? Von der eigenen Tochter ermordet? Sind die Gedanken die Mörder, die verschwinden lassen? Haben Tochter und Vater eine inzestuöse Beziehung? Wessen Idee war die ganze Fahrt?
Alles in allem eine überraschende Lektüre, die ich durchaus weiterempfehlen würde für Momente, in denen man ein bißchen morbide Anspannung sucht.
Kurzkritiken
Ausgaben
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Linktipp: »Deutsch« als Originalsprache haben auch
- Woyzeck (Georg Büchner)
- Auslöschung (Thomas Bernhard)
- Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär (Walter Moers)
- Die Abenteuer des Werner Holt (Dieter Noll)
- Leben des Galilei (Bertolt Brecht)