Literarisches Werk
Übersicht
Originalsprache | : | Deutsch |
Umfang | : | ca. 1273 Seiten |
Verlag | : | Frankfurter Verlagsanstalt |
Information
Erster Satz | : | Eigentlich hat diese Geschichte mehrere Anfänge. |
Letzter Satz | : | AnzeigenNur noch ein paar Augenblicke, und wir finden einander. |
Kurzbeschreibung
»Das achte Leben (Für Brilka)« ist ein Roman von Nino Haratischwili. 2014 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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"Das Achte Leben" ist eine epische Familiengeschichte, die im Jahr 1900 mit der Geburt Stasias, der Tochter eines angesehenen Schokoladenfabrikanten, beginnt und ihr und ihrer Familie bis zur Ururenkelgeneration in die 2000er folgt. Hauptschauplatz: Georgien, das von Russland, zwei Kriegen und den skrupellosesten Akteuren des Kommunismus gebeutelt wird; später auch Moskau und London. So ist "Das Achte Leben" nicht nur eine Familiengeschichte, sondern ein Roman über das europäische 20. Jahrhundert. Mit den Jahrzehnte, die vergehen, rücken die nachfolgenden Generationen der Familie in den Vordergrund, im Fokus stehen sechs Frauen und ein Mann, deren Biografien sich immer wieder mit der Georgiens kreuzen. Die acht Charaktere, Kinder des Schokoladenfabrikanten, entwickeln sich im Laufe der Jahre unkontrollierbar voneinander weg. Nach Russland, nach Europa, auf die Theaterbühne, den Tanzsaal oder in den Garten. Im letzten Teil des Buches kommt die Zeit bei der Erzählerin selbst an, die es sich schließlich zur Aufgabe macht, die Verbindung zu ihrer Familie durch das Erzählen wiederherzustellen - für sich, und für die folgende Generation.
Acht Leben, verbunden durch ein Jahrhundert - und durch das Erzählen
Von der ersten bis zur 1275. Seite hat mich Nino Haratischwili gefesselt. Nicht an eine einzelne Figur, sondern an acht. Acht Leben, deren jedes einzelne voller Träume und Sehnsüchte steckt und jeder, der ein Leben lebt, muss unweigerlich Kompromisse machen, an seine Zeit, seine Möglichkeiten, seine Familie. Wie zurückhaltend Nino Haratischwili dabei die politische Geschichte miterzählt, finde ich sehr gelungen und stellenweise auch mutig, wenn sich die Romanbiografien mit denen realer Personen kreuzen oder eine Hauptfigur als bekannte Sängerin im Westen in der Öffentlichkeit steht. Auch wie Haratischwili mit der langen erzählten Zeit eines ganzen Jahrhunderts umgeht, gefällt mir sehr gut: Es gibt keine krassen Sprünge oder unnatürliche Raffer, die Zeit scheint ganz beständig zu fließen. Und auch die Erzählperspektiven ändern sich nicht schlagartig; auch wenn der Roman in sieben, nach den Hauptpersonen betitelten Bücher untergliedert ist, werden diese nicht besonders herausgehoben, sondern das Leben der ganzen Familie wird beständig miterzählt.
"Das Achte Leben" hat mir einen Blick auf große Zusammenhänge gezeigt, zwischen Geschichte und Geschichten, und auch zwischen den Generationen. Wie verändern sich Menschen im Laufe ihres Lebens, was geben sie auf, was geben sie an ihre Kinder weiter. Diese Fragen habe ich mir während des Lesens mit Blick auf meine eigene Familie gestellt.
Seit langem habe ich kein so gutes Buch mehr gelesen.
"Das Achte Leben" hat mir einen Blick auf große Zusammenhänge gezeigt, zwischen Geschichte und Geschichten, und auch zwischen den Generationen. Wie verändern sich Menschen im Laufe ihres Lebens, was geben sie auf, was geben sie an ihre Kinder weiter. Diese Fragen habe ich mir während des Lesens mit Blick auf meine eigene Familie gestellt.
Seit langem habe ich kein so gutes Buch mehr gelesen.
Kurzkritiken












Ein Meisterwerk der Erzählkunst
Ausgaben
lieferbare Ausgaben
Frankfurter Verlagsanstalt, 2014, 1280 S., 9783627002084
Linktipp: »Roman« als Literaturgattung haben auch
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