Literarisches Werk
Übersicht
Originalsprache | : | Russisch |
Umfang | : | ca. 96 Seiten |
Ort | : | Sankt Petersburg, Russland |
Besondere Liste | : | Meyers Kleines Lexikon - Literatur, 1001 Bücher |
Verlag | : | aufbau, dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, Friedenauer Presse, Manesse Verlag, Reclam-Verlag |
Buchreihe | : | Manesse Bibliothek der Weltliteratur |
Kurzbeschreibung
»Die Nase« ist eine Erzählung von Nikolai Gogol. 1836 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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I
Zum Frühstück findet der Barbier Iwan Jakowlewitsch in seinem Brot eine Nase und erkennt sie als die des Majors Koljakow, welchen er regelmäßig rasiert. Versuche, sich des beunruhigenden Stückes in der Stadt unauffällig zu entledigen, scheitern zunächst, bis er sie in die Newa wirft und daraufhin prompt von einem Wachmann verhört wird.
II
Koljakow bleibt das Fehlen seiner Nase nicht lange nach dem Erwachen verborgen. Aufgewühlt will er zur Polizei, auf dem Wege dorthin begegnet er aber seiner Nase, die in Uniform durch die Stadt spaziert. Die Verfolgung und kurze Unterredung mit ihr bleiben genauso ergebnislos wie der Versuch, eine Annonce aufzugeben und das Vorsprechen bei der Polizei. Die Rettung scheint eingetroffen als ihm der Wachmann von der Brücke seine Nase zurückbringt. Doch weder will sie haften bleiben noch der Doktor sie wieder befestigen.
III
Vierzehn Tage später befindet sich Koljakows Nase wieder an ihrem Fleck.
Zum Frühstück findet der Barbier Iwan Jakowlewitsch in seinem Brot eine Nase und erkennt sie als die des Majors Koljakow, welchen er regelmäßig rasiert. Versuche, sich des beunruhigenden Stückes in der Stadt unauffällig zu entledigen, scheitern zunächst, bis er sie in die Newa wirft und daraufhin prompt von einem Wachmann verhört wird.
II
Koljakow bleibt das Fehlen seiner Nase nicht lange nach dem Erwachen verborgen. Aufgewühlt will er zur Polizei, auf dem Wege dorthin begegnet er aber seiner Nase, die in Uniform durch die Stadt spaziert. Die Verfolgung und kurze Unterredung mit ihr bleiben genauso ergebnislos wie der Versuch, eine Annonce aufzugeben und das Vorsprechen bei der Polizei. Die Rettung scheint eingetroffen als ihm der Wachmann von der Brücke seine Nase zurückbringt. Doch weder will sie haften bleiben noch der Doktor sie wieder befestigen.
III
Vierzehn Tage später befindet sich Koljakows Nase wieder an ihrem Fleck.
Der Barbiers Iwan Jakowlewitsch findet eines Morgens im frisch aufgeschnittenen Brot die Nase des Kollegienassessor Kowalew, die er, um sie unauffällig zu entsorgen, von einer Brücke aus in die Newa wirft. Als Kowalew zur gleichen Zeit das Fehlen seiner Nase entdeckt, macht er sich unverzüglich auf die Suche und begegnet ihr alsbald in der Person eines hohen Beamten im Rang eines Staatsrates. Er folgt ihr (ihm) in die Kirche und versucht, neben ihr knieend, vergeblich, sie zur Rückkehr zu bewegen. Auch mit der Aufgabe einer Anzeige in einer Zeitungsexpedition scheitert er, da der dortige Beamte diese rundweg mit dem Hinweis auf das zu erwartende Unverständnis seiner Leserschaft ablehnt. Nach einem weiteren, wiederum vergeblichen Versuch der Wiederbeschaffung beim Vorsteher des Polizeireviers meldet sich plötzlich ein Polizeibeamter bei ihm und bringt ihm tatsächlich die inzwischen wieder aufgefundene Nase, die angeblich mit gefälschtem Pass die Grenze hätte überschreiten wollen und dabei festgenommen wurde, zurück. Kowalew versucht nun, die Nase wieder an der richtigen Stelle in seinem Gesicht zu plazieren, was ihm aber trotz ärztlicher Hilfe nicht gelingt. Als er dann am nächsten Morgen erwacht, findet er die Nase da, wo sie sie immer schon war, so, als ob überhaupt nichts geschehen wäre.
Eigenartige Begebenheit
Gogol schildert in dieser kleinen Erzählung herrlich breit, umständlich und nicht ohne satirische Seitenhiebe die zermürbenden und den bislang unbescholtenen Kollegienassessors Kowalew an die Grenzen seiner sauber abgesteckten Welt bringenden Irrungen, die dem unerklärlichen und grotesken Verlust seiner Nase folgen. Plötzlich herausgeschleudert aus seinen Vorstellungen von Ehre, Anstand und dem Dazugehören zu einer militärischen Elite, auf das er sich immer wieder erfolglos beruft, treibt ihn seine mißliche Lage fast zum Wahnsinn, der noch unerträglicher wird, da seine Nase ungeniert im Range eines Staatsrates die Stadt durchfährt und von ihm nichts mehr wissen will. Sehr kurzweilige, an Kafka erinnernde und gerade durch ihre Abstrusität reizvolle Geschichte.
Kurzkritiken












Ebenso wie im Mantel durchleuchtet Gogol auf gewohnt groteske Weise das Identitätsproblem des Individuums in der modernen Gesellschaft.










Vertonungen
Übersetzung
Peter Urban
Dorothea Trottenberg
Bruno Goetz (1949)
Eberhard Reißner, Sabine Wilharm (1989)
Illustration
Horst Hussel
Weiteres
Teil der Petersburger Erzählungen (u. a. [w,594]Der Mantel[/w], [w,624]Aufzeichnung eines Wahnsinnigen[/w])
lieferbare Ausgaben
Petersburger Novellen
(Nikolai Gogol)
(Nikolai Gogol)
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, 2002, 181 S., 9783423129480
nicht mehr lieferbar
Linktipp: »Sankt Petersburg« als Ort haben auch
- Schuld und Sühne (Fjodor M. Dostojewski)
- Der Mantel (Nikolai Gogol)
- Der Doppelgänger (Fjodor M. Dostojewski)
- Erniedrigte und Beleidigte (Fjodor M. Dostojewski)
- Der Jüngling (Fjodor M. Dostojewski)