Buch
Gedächtnisraum Europa
-Die Visionen des europäischen Kosmopolitismus. Eine jüdische Perspektive-Natan Sznaider
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Übersicht
Verlag | : | transcript |
Buchreihe | : | X-Texte zu Kultur und Gesellschaft |
Sprache | : | Deutsch |
Erschienen | : | 04. 2008 |
Seiten | : | 156 |
Einband | : | Kartoniert |
Höhe | : | 225 mm |
Breite | : | 135 mm |
Gewicht | : | 230 g |
ISBN | : | 9783899426922 |
Produktinformation
»Kosmopolitismus« – eine große Idee mit langer Begriffsgeschichte, die bis zu den Hellenen zurückreicht, wird wieder aktuell: Das Europa des 21. Jahrhunderts definiert sich kosmopolitisch. Kosmopolitische Gedächtniskulturen orientieren sich an universalen Symbolen wie der »Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte« und dem Begriff des »Verbrechens gegen die Menschheit« – Schlagworte, die sich gerade in Europa nach der konkreten historischen Erfahrung des Mordes an den europäischen Juden als politische Grundbegriffe formierten.Unter Bezug auf die Schriften von Hannah Arendt zeigt der Essay, wie sich zurzeit besonders in Europa eine neue kosmopolitische Sprache und Wirklichkeit herausbildet, die sich ohne Rückgriff auf das jüdische Gedächtnis über den Judenmord definieren will. Als jüdische Weltbürgerin wollte sich Arendt weder nach nationalstaatlicher Manier integrieren noch blindes Vertrauen in die politische Souveränität der Nationalstaaten setzen. In ihren jüdischen Schriften artikulierte sie den Raum, der zwischen dem Dazugehören zu einer partikularen politischen Gemeinschaft und der Universalität der Menschenrechte liegt. Mit ihrer Hilfe erschließt dieses Buch die Möglichkeit eines jüdischen Kosmopolitismus.
Pressestimmen
»Natan Sznaider weigert sich, ›Ich bin's zufrieden‹ zu sagen, obwohl er an den Kosmopolitismus glaubt. Respekt.«»Das Essay von Professor Natan Sznaider gibt einen guten Einstieg in den Diskurs über jüdische Erinnerungen und Perspektiven im gegenwärtigen Europa. Natan Sznaider ist einer der wesentlichen Autoren, die man kennen muss, wenn man über die Perspektiven Europas heute mitdiskutieren will.«»Es ist das Verdienst von Verf. [...] aufzuzeigen, dass Juden nicht vor die starre Alternative des Lebens im Nationalstaat Israel oder in der Diaspora gestellt sein müssen. Zumindest vor dem Zweiten Weltkrieg waren Juden ›zu universal, um partikular zu sein, und zu partikular, um universal zu sein‹ (115), und genau diese Zwischenstellung macht ihre universale Bedeutung für die Lebenserfahrung aller Menschen im kosmopolitisch gewordenen Europa von heute aus. Dies ist eine neue Perspektive für die Geschichte des europäischen Judentums wie für die Debatte über die ›kosmopolitische Zweite Moderne‹ gleichermaßen.«Besprochen in:Literaturen, 9 (2008), Ulrich BeckFritz Bauer Institut, Newsletter 33 (2008), Michael Elm»This exceptional book should be of great value to a broad audience interested in general questions of actual cosmopolitanism, the history-memory link, and Sznaider's original treatment of Arendt's contribution to an ongoing debate about competing conceptions of Jewish identity.«»Der Autor zeigt ebenso wie Ahrendt mehr Sympathie für das Modell jenseits des Atlantiks. Letztlich ist sein Buch aber ein Plädoyer, die Geschichte um die kulturellen Grundlagen Europas historisch generativ aus verschiedenen Blickwinkeln sozialwissenschaftlich aufzuschlüsseln – nur so scheint auch ein tieferes Verständnis für das gegenwärtige Ringen um eine Einheit in der Vielheit möglich. Diesem Ansatz ist allemal mehr abzugewinnen als dem Entwurf einer politischen Programmatik.«»Die Widersprüche und ›Gegenläufigkeiten‹ (um einen Ausdruck von Dan Diner zu gebrauchen) der historischen Erfahrung hervorzuheben stärkt Sznaiders Darstellung [...].«»Das schmale Büchlein Natan Sznaiders gehört, gerade weil es provokativ auf der unauflösbaren Spannung zwischen Universalismus und Partikularismus besteht, zum Interessantesten, das die neuere, inzwischen weit verzweigte Diskussion um den ›realistischen Kosmopolitismus‹ in Europa [...] am Beginn des 21. Jahrhunderts hervorgebracht hat.«»This exceptional book should be of great value to a broad audience interested in general questions of actual cosmopolitanism, the history-memory link, and Sznaider's original treatment of Arendt's contribution to an ongoing debate about competing conceptions of Jewish identity.«