Literarisches Werk
Übersicht
Originalsprache | : | Französisch |
Umfang | : | ca. 649 Seiten |
Verlag | : | Anaconda, Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Diogenes Verlag, dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, Eichborn, Fischer Taschenbuch, Insel Verlag, Manesse Verlag, Reclam-Verlag |
Buchreihe | : | Manesse Bibliothek der Weltliteratur |
Kurzbeschreibung
»Essais« ist ein Essaysammlung von Michel de Montaigne. 1580 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Michel de Montaignes Rückzug in sein offenes Projekt der »Essais« zeigt: Das existenzielle Schreiben kann man als moralische Selbstbehauptung beschreiben. Was ich an Montaigne schätze, ist seine vorurteilsfreie Menschenbetrachtung und sein liberales Denken. Mit dem Begriff 'Essay', zu Deutsch in etwa ''Versuch“, distanzierte sich der Meister bewußt von der Wissenschaft, seine 'Versuche' sind vielmehr von subjektiver Erfahrung und Reflexion geprägte Erörterungen. Historisches Denken ist eine vielfältig einsetzbare Software, die in Wirtschaft und Politik wie auch im Medien– und Kulturbetrieb ein vertieftes Verständnis aktueller Probleme und Konflikte ermöglicht. Vielleicht gelingt es mir, der literarischen Kunstform des Essays eine aktuelle Variante abzugewinnen. Essays tendieren dazu edler, belesener und anspruchsvoller als Romane zu sein - es gibt kein essayistisches Äquivalent zum 'populären Roman'. Selbst wenn sie in einem perfekt-lässigen Stil verfasst sind, wird man in ihnen halb verborgene Zitate oder Anspielungen finden, die dazu dienen, den schlauen Leserschichten zu schmeicheln oder sie vielleicht zu langweilen. Als Übungen des Innehaltens, der Erkundung und experimentellen Selbstmultiplizierung sind sie wie Romane - vielleicht sogar mehr. Man könnte sogar sagen, der Roman strebt die Qualität eines Essays an, und es gibt sicher nicht wenige Romanciers, die auch Essayisten waren. Man denke nur an Eliot oder Henry James, Woolf, Forster oder Orwell, oder Mann, Sartre, de Beauvoir, Weigoni, Camus u.a.! Möglicherweise irre ich mich auch, jedoch nicht umher, eher auf dem Weg, den der geschätzte Montaigne beschritten hat: frei flottierend. Die Reise geht weiter, die Schreibbewegung geht weiter, und solange das Schreiben den Tod aufschiebt, kann auch das Leben weitergehen. Vollendet ist das Werk, wenn der Essayist es losgelassen, es unvollendet hinterlassen hat.
Kurzkritiken












Ode an die Toleranz, lebensdienliche Philosophie, freundliche Lektionen auf dem Gebiet der Menschlichkeit, tiefe Einsicht dank Naivität.
Übersetzung
Johann Daniel Tietz (1753)
Arthur Franz (1953)
Herbert Lüthy (1953)
Lieselotte Loos (1963)
Johann Joachim Christoph Bode (1967)
Hans Stilett (1977)
Hanno Helbling (1993)
lieferbare Ausgaben
nicht mehr lieferbar
Linktipp: »Französisch« als Originalsprache haben auch
- Elementarteilchen (Michel Houellebecq)
- Der Mann, der den Zügen nachsah (Georges Simenon)
- Molloy (Samuel Beckett)
- Der Liebhaber (Marguerite Duras)
- Der Tod ist mein Beruf (Robert Merle)