Übersicht


Filmtyp : Spielfilm
Originalsprache : Englisch
Stichwort : Literaturverfilmung
Produktionsland : USA
Literaturvorlage : Die Entdeckung des Hugo Cabret
Länge (Minuten) : 2 Stunden 7 Minuten
Ort : Paris
Zeit : 1930er

Kurzbeschreibung


»Hugo Cabret« ist ein Fantasyfilm von Martin Scorsese. 2011 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Richard Griffiths, Frances de la Tour und Jude Law.

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Besetzung


Regie : Martin Scorsese
Produktion : Johnny Depp, Tim Headington, Graham King, Martin Scorsese
Drehbuch : John Logan
Kamera : Robert Richardson
Schnitt : Thelma Schoonmaker
Filmmusik : Howard Shore
Darsteller :
Asa Butterfield Hugo Cabret
Chloë Grace Moretz Isabelle
Ben Kingsley Papa Georges
Sacha Baron Cohen Stationsaufseher
Christopher Lee Monsieur Labisse
Helen McCrory Mama Jeanne
Michael Stuhlbarg René Tabard
Emily Mortimer Lisette
Jude Law Hugos Vater
Frances de la Tour Madame Emilie
Richard Griffiths Monsieur Frick
Ray Winstone Onkel Claude


Literaturvorlage





Le Petit Hugo
Paris in den Zwanziger Jahren. Hugo Cabret (Asa Butterfield) lebt versteckt im Bahnhof Montparnasse und führt unbeobachtet die Arbeit seines verschwundenen Onkels (Ray Winstone) weiter, indem er die Bahnhofs-Uhren regelmäßig aufzieht. Dabei lebt er ständig in der Gefahr vom Stationsaufseher (Sacha Baron Cohen) entdeckt zu werden. Das Essen stiehlt er in der Bäckerei und auch sonst bedient er sich wo er kann. Auch der alte Spielzeughändler Georges (Ben Kingsley) ist häufig sein Opfer. Zumindest so lange, bis dieser ihn einmal erwischt. Andererseits lernt er aber so dessen Patentochter Isabelle (Chloë Grace Moretz) kennen, mit der er bald sein Geheimnis teilt. So erfährt sie nicht nur die traurige Geschichte von Hugo und seinem Vater (Jude Law), sondern lernt eine völlig neue Welt kennen, die für beide einige neue Entdeckungen bereit hält.




Die Reise zum Mond
Mit der Adaption des Kinderbuches "Die Entdeckung des Hugo Cabret" von Brian Selznick erfüllte sich Martin Scorsese einen lange gehegten Wunsch. Gemeinsam mit Produzent Johnny Depp, der einen Cameo-Auftritt als musizierender Zigeuner hat, bringt er eine Geschichte auf die Leinwand, die ihm jede Möglichkeit bietet, seine Lieblingsszenen der Filmgeschichte, vorrangig der europäischen, zu zitieren und liebevoll in den Rahmen der leicht abgeänderten, aber wahren Biographie des Kino-Pioniers Georges Méliès anzupassen. Mit mehreren Projekten, wie dem Dokumentarfilm MEINE ITALIENISCHE REISE bewieß Martin Scorsese seine unbedingte Liebe zur Film-Historie mit all ihren Variationen. Seine berühmt gewordenen Spielfilme wie RAGING BULL, um nur einen zu nennen, zerbarsten förmlich vor Film-Zitaten. Hier darf er nun ganz offiziell getreu der Handlung von HUGO Cabret aus den vollen schöpfen, den Ursprüngen des Filmemachens folgen und diese faszinierende Welt durch die Augen zweier Kinder entdecken, wie er es selbst einmal getan hat. Dabei ist sein gelungenster Film seit CASINO herausgekommen, scheint er doch hier nun endlich mal von der schwerfälligen Machart seiner Filme der letzten Dekade losgekommen zu sein, die ihm unbedingt endlich die verdienten Oscars bringen sollten, jedoch nicht annähernd die Leichtigkeit seiner stärksten Arbeiten aufwiesen. Sicher, die Filme waren immer noch gut, nur längst nicht mehr so wie sie hätten sein können. Ein Filmemacher, der seine besten Tage hinter sich hatte schien sich mit bloßem Handwerk sein Altenteil zu sichern. Um es direkt zu benennen, auch HUGO weißt diese Schwächen auf. Dennoch ist er deutlich geschmeidiger als seine unmittelbaren Vorgänger, was natürlich an der Geschichte liegt. Nur ist diese für einen Kinderfilm, als der er vermarktet wurde, zu langweilig. Einen Spannungsbogen gibt es nicht. Es ist ein Film für Cineasten und Filmliebhaber im allgemeinen, der sich an ein erwachsenes Publikum richtet. Die Star-Besetzung steht der Geschichte zwar etwas im Weg und der Stil erinnert an die letzten Arbeiten von Jean-Pierre Jeunet (den man sich mühelos als Regisseur für dieses Projekt hätte vorstellen können), doch ist Scorsese's Liebe zum Sujet zu jeder Zeit spürbar und im Detail zu sehen. Wenn sich in der zweiten Hälfte das Geheimnis langsam lüftet, gewinnt der Film nochmal einigen Tiefgang, der auch den letzten Zweifler versöhnt. Ein Meisterwerk, wie beworben, ist HUGO CABRET meiner Meinung nach nicht, aber ein wunderschöner Film eines Altmeisters, der erfreulicherweise noch einmal an seine große Klasse erinnert. Und das ist ja schon eine ganze Menge.



Kurzkritiken


     
Martin Scorsese überrascht mit einer zauberhaften Hommage an das Kino selbst.



Linktipp: »USA« als Produktionsland haben auch