Übersicht


Filmtyp : Spielfilm
Originalsprache : Englisch
Produktionsland : Großbritannien
Länge (Minuten) : 1 Stunde 50 Minuten

Kurzbeschreibung


»7 Psychos« ist ein Gangsterfilm und Filmkomödie von Martin McDonagh. 2012 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Long Nguyen, Harry Dean Stanton und Amanda Mason Warren.

Mitmachen / Fehler gefundenGern kannst Du bei Kritikatur mitmachen. Als kultureller Verein, Verlag, Buchhandlung oder als Nutzer angemeldet, bieten sich Dir vielfältige Möglichkeiten, sich zu präsentieren.

Auf dieser Seite befindet sich eine falsche Angabe oder es fehlt Information. Gib uns Bescheid, um hier nachzubessern.

Besetzung


Regie : Martin McDonagh
Produktion : Martin McDonagh
Drehbuch : Martin McDonagh
Kamera : Ben Davis
Schnitt : Lisa Gunning
Filmmusik : Carter Burwell
Darsteller :
Colin Farrell Marty Faranan
Christopher Walken Hans Kieslowski
Sam Rockwell Billy Bickle
Woody Harrelson Charlie Costello
Tom Waits Zachariah Rigby
Brendan Sexton III Junger Zachariah
Abbie Cornish Kaya
Olga Kurylenko Angela
Željko Ivanek Paulo
Linda Bright Clay Myra Kieslowski
Long Nguyen Vietnamesischer Priester
Harry Dean Stanton Mann mit Hut
Amanda Mason Warren Gabby
James Hébert Killer
Kevin Corrigan Dennis
Gabourey Sidibe Sharice
Michael Pitt Larry
Michael Stuhlbarg Tommy
Helena Mattsson Blondes Callgirl



The First Cut Is The Deepest
Okay, da sind diese zwei Killer die auf ihr nächstes Opfer warten und sich dabei über eher ungewöhnliche Tötungsarten unterhalten, naja, es hat etwas mit Augäpfeln zu tun.
Okay, da ist dieser Quäker, der sein Leben damit verbringt dem Typen aufzulauern, der seine Tochter auf dem Gewissen hat und immer ein Messer bei sich hat.
Okay, dann ist da noch der Kerl der anderer Leute Hunde beim Gassi gehen im Park entführt und sie dann von einem anderen zurückbringen lässt, der die Belohnung kassiert, die sie sich dann teilen.
Okay, dann gibt es da diesen Gangsterboss dessen Schoßhündchen, ein Shih Tzu, entführt wurde, den will er natürlich wieder haben.
Okay, da wäre noch der Vietnamese, ehemaliger Vietcong, der in einem Priestergewand im Motelzimmer auf dem Bett sitzt und mit einer Nutte darüber diskutiert, was er wohl mit der Knarre und dem Benzinkanister anstellen will.
Okay, dann ist da noch dieser komische alte Kauz, der ständig ein weißes Kaninchen mit sich herumschleppt und gar merkwürdiges aus seinem Leben zu berichten weiß.
Okay, und zu guter Letzt ist da natürlich der ständig besoffene Ire, der sich an einem Drehbuch über sieben Psychopathen abmüht und bisher eigentlich nur den verdammten Titel zu Papier gebracht hat.
Okay, einer fehlt.




Ultraviolent Movies
Martin McDonagh hat es schon wieder getan. 2008 war sein IN BRUGES - BRÜGGE SEHEN ... UND STERBEN eine der Kino-Überraschungen schlechthin. Nicht nur gelang es ihm dem mittlerweile mehr als ausgelutschten Tarantino-Killer-Nachahmer-Sub-Genre einen neuen Schwung kreativer Seiten abzugewinnen und so einen der originellsten Gangster-Filme der vergangenen Jahre vorlegte, nein, wie gesagt, er hat es schon wieder getan. Wohnte schon dem Vorgänger bei allem Witz und Blut eine große Melancholie und tiefe Traurigkeit inne, die den Film zu weit mehr als einer weiteren Killer-Farce machte, gelingt ihm mit dem Nachfolger ähnliches, nur noch vielschichtigeres. Ja, SEVEN PSYCHOPATHS will viel, kann aber noch mehr. Deutete der Trailer noch die höher-schneller-weiter-Wiederholung des bewährten Konzepts an, täuscht dieses auf ganzer Linie. Wie bereits die erste Aufblendung vermittelt, geht es hier um nichts geringeres als Hollywood selbst und das was es aus dem Filmgeschäft gemacht hat, nämlich die Überfütterung aller noch so abseitigen Bedürfnisse in jeglicher Form für die breite Masse bereitet. Diskussionen über Gewalt sind an diesem Film nicht geführt worden, dabei ist genau das sein Thema. McDonagh geht nicht den leichtesten Weg mit seiner Reflektion über Gewalt im Film, über den Wahrheitsgehalt der Bilder und deren Unterfütterung durch einfachste Botschaften, die den Zuschauer anfüttern, satt machen und schließlich in seinem Konsumverhalten steuern sollen. Stellt sich die Frage: Können wir überhaupt glauben, was wir da sehen? Beantworten lässt sich das nicht mit Gewissheit. Sehen wir eine abgefahrene Geschichte eines Drehbuchautoren der ob der eigenen Blockade in einen Strudel aus Ereignissen gezogen wird, derer er niemals Herr werden kann und einzig die erlebte Geschichte mit nimmt? Oder entspringt alles was wir sehen seiner eigenen alkoholschwangeren Phantasie? Genau werden wir es nicht erfahren. Eines jedoch ist gewiß. McDonagh verführt uns indem er jenen, die eine blutig krasse Gangstergeschichte sehen wollen ebenso bedient, wie solche, denen die Zwischentöne wichtiger sind. Es ist ein Film über Film und vielleicht sogar ein bisschen mehr. Also auch über Liebe. Und Frieden. Und so. Okay.



Kurzkritiken


     
Martin McDonagh hält das Niveau seines Debüt-Films BRÜGGE SEHEN ... UND STERBEN mühelos durch reflektierte Variation der Hauptthemen und hinterfragt dabei das Genre humorvoll, ohne es zu verraten.



Linktipp: »Gangsterfilm« als Genre haben auch