Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Englisch |
Produktionsland | : | USA |
Thema | : | Rassismus, Geschichte, Spanisch-Amerikanischer Krieg |
Ort | : | USA, Kuba |
Zeit | : | 1898 |
Kurzbeschreibung
»Posse« ist ein Western von Mario Van Peebles. 1993 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Stephen Baldwin, Mario Van Peebles und Richard Edson.
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Besetzung
Regie | : | Mario Van Peebles | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Produktion | : | Preston L. Holmes, Jim Steele | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Sy Richardson, Dario Scardapane | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kamera | : | Peter Menzies Jr. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schnitt | : | Mark Conte, Seth Flaum | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Filmmusik | : | Michel Colombier | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Darsteller | : |
|
Cowboyz N The Hood
Kuba 1898 - Amerikanisch-Spanischer Krieg:
"Zuckerbrot und Peitsche" ist das Motto des exzentrischen Südstaatendandys Colonel Graham (Billy Zane), der seine Soldaten, vornehmlich Afro-Amerikaner, auf eine heikle Mission hinter die feindlichen Linien schickt. Allen voran der unfreiwillig rekrutierte Jesse Lee (Mario Van Peebles), den man vor die Wahl Gefängnis oder Krieg gestellt hatte. An seiner Seite kämpfen der tumbe Riese Obobo (Tiny Lister), der gebildete Weezie (Charles Lane), das weiße Schlitzohr Little J (Stephen Baldwin) und noch einige andere (u.a. Tone Loc). Sie haben eines gemeinsam. Keine Lust auf Krieg. Während eines Überfalls auf ein Lager des Feindes fällt ihnen zufällig die spanische Kriegskasse in die Hände. Kurz entschlossen beschließen sie mit der Beute zu desertieren und setzten sich nach New Orleans ab. Von hier aus machen sie sich als POSSE, unter Führung des erfahrenen Revolvermannes Jesse Lee, auf den Weg nach Westen. Denn der hat in Freemanville noch einige Rechnungen zu begleichen, für die er sich fünf goldene Kugeln gießen ließ. Doch der skrupellose Colonel Graham ist ihnen dicht auf den Fersen und auch in Freemanville hat sich einiges verändert.
"Zuckerbrot und Peitsche" ist das Motto des exzentrischen Südstaatendandys Colonel Graham (Billy Zane), der seine Soldaten, vornehmlich Afro-Amerikaner, auf eine heikle Mission hinter die feindlichen Linien schickt. Allen voran der unfreiwillig rekrutierte Jesse Lee (Mario Van Peebles), den man vor die Wahl Gefängnis oder Krieg gestellt hatte. An seiner Seite kämpfen der tumbe Riese Obobo (Tiny Lister), der gebildete Weezie (Charles Lane), das weiße Schlitzohr Little J (Stephen Baldwin) und noch einige andere (u.a. Tone Loc). Sie haben eines gemeinsam. Keine Lust auf Krieg. Während eines Überfalls auf ein Lager des Feindes fällt ihnen zufällig die spanische Kriegskasse in die Hände. Kurz entschlossen beschließen sie mit der Beute zu desertieren und setzten sich nach New Orleans ab. Von hier aus machen sie sich als POSSE, unter Führung des erfahrenen Revolvermannes Jesse Lee, auf den Weg nach Westen. Denn der hat in Freemanville noch einige Rechnungen zu begleichen, für die er sich fünf goldene Kugeln gießen ließ. Doch der skrupellose Colonel Graham ist ihnen dicht auf den Fersen und auch in Freemanville hat sich einiges verändert.
"Einer von drei Cowboys war schwarz!"
Woody Strode (Sergeant Rutledge, John Ford 1960), der als Erzähler in der Rahmenhandlung den geschichtlichen Hintergrund erklärt, ist natürlich die denkbar beste Wahl für einen Western, der mit den Missständen der Genre-Historie aufräumen will.
Regisseur Mario Van Peebles (New Jack City, 1991), seinerzeit neben John Singleton (Boyz N The Hood, 1991) eines der Aushängeschilder des NEW BLACK CINEMA, verkündete während der Werbetour für seinen Film, den ersten schwarzen Western gedreht zu haben und die absolute Wahrheit über den Wilden Westen zu erzählen. Damit ist er wohl ein wenig über das Ziel hinaus geschossen. Denn weder ist POSSE der erste Film seiner Art, da gab es z.B. BUCK AND THE PREACHER (1971) von Sidney Poitier, noch erzählt er uns die reine Wahrheit. Dafür zeichnet er doch mit einem etwas zu dicken Pinsel. Ein populistischer Stil, der ihm bei seinem nächsten Film PANTHER (1995), über die Black Panther Bewegung, bereits zum Verhängnis werden sollte.
Allerdings gibt es über POSSE auch viel positives zu berichten. So ist er ein brillant gefilmter wahrer Bilderstürmer (Kamera: Peter Menzies Jr.) im so genannten MTV-Style (wie zuvor die beiden YOUNG-GUNS-Filme) und schafft durch den gewagten Soundtrack-Mix aus R'n'B, Blues und Soul, eine ganz eigene Atmosphäre. Die Odyssee der Gang führt durch alle typischen Western-Landschaften und bietet einige Möglichkeiten für gelungene Reminiszenzen an herausragende Vertreter des Genres, wie etwa THE THREE GODFATHERS (John Ford, 1948). Das mag hin und wieder Selbstzweckhaft wirken, ist aber aufrichtig und kompetent inszeniert. Wie auch die Actionszenen, die schnell, hart und kompromisslos daherkommen. Vor allem im Showdown gibt es so manche Hommage an klassische Konfrontationen zu entdecken. Das Drehbuch von Sy Richardson und Dario Scardapane bleibt dabei recht unvorhersehbar und schwächelt allenfalls in einigen belanglosen, da zu langen Dialogszenen im ersten Drittel, fängt sich aber später wieder.
Der größte Pluspunkt bleibt jedoch die erlesene Besetzung, bestehend aus Veteranen wie Richard Jordan in seiner letzten Rolle als Sheriff von Cutterstown, der gleichzeitig Anführer des KU-KLUX-KLAN ist, sowie Blaxploitation-Größen wie Pam Grier und Isaac Hayes. Charakterdarsteller wie Blair Underwood, als unmoralischer Sheriff von Freemanville, sind punktgenau besetzt und besonders interessant ist der Auftritt von Mario's Vater Melvin Van Peebles, der mit seinem legendären Underground-Klassiker SWEET SWEETBACK's BAADASSSS SONG (1971) maßgeblich daran beteiligt war, das BLACK CINEMA aus der Taufe zu heben. So wird also nicht nur dem Western-Genre, sondern auch der Geschichte des schwarzen Filmes massiv gehuldigt und das zu Recht. In kleineren Nebenrollen tummeln sich illustre Gestalten wie Sänger Aaron Neville, Regisseur Paul Bartel sowie Drehbuchautor Stephen J. Cannell.
Kontrovers war für die Amerikaner sicherlich in erster Linie, das Van Peebles hier ungehemmt die Enteignung schwarzer Siedler durch die Eisenbahngesellschaft thematisiert, ein Umstand der wohl bisher nur den wenigsten bekannt war. Für politischen Zündstoff ist bei Mario Van Peebles also gesorgt und auch für Western-Fans gibt es im Abspann noch viel zu entdecken.
Regisseur Mario Van Peebles (New Jack City, 1991), seinerzeit neben John Singleton (Boyz N The Hood, 1991) eines der Aushängeschilder des NEW BLACK CINEMA, verkündete während der Werbetour für seinen Film, den ersten schwarzen Western gedreht zu haben und die absolute Wahrheit über den Wilden Westen zu erzählen. Damit ist er wohl ein wenig über das Ziel hinaus geschossen. Denn weder ist POSSE der erste Film seiner Art, da gab es z.B. BUCK AND THE PREACHER (1971) von Sidney Poitier, noch erzählt er uns die reine Wahrheit. Dafür zeichnet er doch mit einem etwas zu dicken Pinsel. Ein populistischer Stil, der ihm bei seinem nächsten Film PANTHER (1995), über die Black Panther Bewegung, bereits zum Verhängnis werden sollte.
Allerdings gibt es über POSSE auch viel positives zu berichten. So ist er ein brillant gefilmter wahrer Bilderstürmer (Kamera: Peter Menzies Jr.) im so genannten MTV-Style (wie zuvor die beiden YOUNG-GUNS-Filme) und schafft durch den gewagten Soundtrack-Mix aus R'n'B, Blues und Soul, eine ganz eigene Atmosphäre. Die Odyssee der Gang führt durch alle typischen Western-Landschaften und bietet einige Möglichkeiten für gelungene Reminiszenzen an herausragende Vertreter des Genres, wie etwa THE THREE GODFATHERS (John Ford, 1948). Das mag hin und wieder Selbstzweckhaft wirken, ist aber aufrichtig und kompetent inszeniert. Wie auch die Actionszenen, die schnell, hart und kompromisslos daherkommen. Vor allem im Showdown gibt es so manche Hommage an klassische Konfrontationen zu entdecken. Das Drehbuch von Sy Richardson und Dario Scardapane bleibt dabei recht unvorhersehbar und schwächelt allenfalls in einigen belanglosen, da zu langen Dialogszenen im ersten Drittel, fängt sich aber später wieder.
Der größte Pluspunkt bleibt jedoch die erlesene Besetzung, bestehend aus Veteranen wie Richard Jordan in seiner letzten Rolle als Sheriff von Cutterstown, der gleichzeitig Anführer des KU-KLUX-KLAN ist, sowie Blaxploitation-Größen wie Pam Grier und Isaac Hayes. Charakterdarsteller wie Blair Underwood, als unmoralischer Sheriff von Freemanville, sind punktgenau besetzt und besonders interessant ist der Auftritt von Mario's Vater Melvin Van Peebles, der mit seinem legendären Underground-Klassiker SWEET SWEETBACK's BAADASSSS SONG (1971) maßgeblich daran beteiligt war, das BLACK CINEMA aus der Taufe zu heben. So wird also nicht nur dem Western-Genre, sondern auch der Geschichte des schwarzen Filmes massiv gehuldigt und das zu Recht. In kleineren Nebenrollen tummeln sich illustre Gestalten wie Sänger Aaron Neville, Regisseur Paul Bartel sowie Drehbuchautor Stephen J. Cannell.
Kontrovers war für die Amerikaner sicherlich in erster Linie, das Van Peebles hier ungehemmt die Enteignung schwarzer Siedler durch die Eisenbahngesellschaft thematisiert, ein Umstand der wohl bisher nur den wenigsten bekannt war. Für politischen Zündstoff ist bei Mario Van Peebles also gesorgt und auch für Western-Fans gibt es im Abspann noch viel zu entdecken.
Kurzkritiken
Linktipp: »Spielfilm« als Filmtyp haben auch
- Der Name der Rose (Jean-Jacques Annaud)
- Mephisto (István Szabó)
- Der Herr der Ringe - Die Gefährten (Peter Jackson)
- Der Herr der Ringe - Die zwei Türme (Peter Jackson)
- Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs (Peter Jackson)