Film
Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Italienisch |
Produktionsland | : | Italien, USA |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 32 Minuten |
Ort | : | Mexiko |
Kurzbeschreibung
»Western Jack« ist ein Western und Italowestern von Luigi Vanzi. 1967 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Tony Anthony, Daniele Vargas und Marco Guglielmi.
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Besetzung
Regie | : | Luigi Vanzi | ||||||||||||||||
Produktion | : | Massimo Gualdi, Roberto Infascelli | ||||||||||||||||
Drehbuch | : | Tony Anthony, Bob Enescelle Jr., Giuseppe Mangione | ||||||||||||||||
Kamera | : | Marcello Masciocchi | ||||||||||||||||
Schnitt | : | Renzo Lucidi | ||||||||||||||||
Filmmusik | : | Stelvio Cipriani | ||||||||||||||||
Darsteller | : |
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Ein Mann, ein Pferd, ein Revolver
Die Sonne brennt. Es ist nicht besonders windig. Das Wasser ist knapp. Gut das der Fremde sein rosa Schirmchen dabei hat, welches zumindest ihm, wenn nicht schon seinem Pferd, etwas Schatten spendet. Während einer Rast unter einem der spärlich gesäten Bäume in dieser Gegend, folgt der Fremde dem Kaninchen und kann sich zumindest etwas zu beißen schießen als er jäh aus seiner hitzeschwangeren Lethargie gerissen wird. Ein Mann in Anzug und Mantel kommt nämlich des Weges und grüßt mit einem freundlichen Hallo, als wäre es das normalste von der Welt, mitten in der Wüste aneinander vorbei zu reiten und die Hand zum Gruß zu heben. Der Fremde sieht ihm nur hinterher und denkt sich nichts weiter dabei. Bald jedoch hört er Schüsse aus der Richtung in die der Andere geritten ist. Und wo es Ärger gibt, ist immer was zu holen. Also ist die Pause beendet, die Arbeit ruft. Kurz darauf findet sich der Fremde in der unangenehmen Situation wieder, sein eigenes Grab schaufeln zu müssen. Doch es müsste schon mit dem Teufel zu gehen, wenn sich nicht noch irgendwo ein Revolver finden würde, der dabei helfen könnte die Situation zu ändern. In der nächsten Stadt trifft der Fremde auf Zustände, die ihm irgendwie vertraut vorkommen. Eine Bande Schurken, eine Menge Gold und viel Arbeit.
Ein glorreicher Halunke
Rosa Schirmchen kennt man eigentlich nur von Cocktails, doch auch der Fremde, wieder verkörpert vom unvergleichlichen Tony Anthony, trägt eines spazieren. Das gibt dem Film zu Anfang eine fast surreale Note, die von Regisseur Luigi Vanzi, der sowohl den Vorgänger EIN DOLLAR ZWISCHEN DEN ZÄHNEN als auch den Nachfolger DER FREMDE UND DER SAMURAI inszenierte, voll ausgespielt wird. Anthony und Vanzi wissen natürlich genau was sie da tun und dem Publikum schuldig sind. In ihrer grotesken Version der Dollar-Trilogie sieht sich der Fremde zwar weiter ausschließlich finanziellen Interessen verbunden, knüpft aber dieses mal freundschaftliche Bande zu einem Prediger, der geradezu köstlich von Marco Guglielmi verkörpert wird und so etwas wie einen Gegenpol zum stoischen Loner bildet. Gemeinsam versprühen sie reichlich Laune, so das auch in dieser Folge der Humor nicht zu kurz kommt. Den Gegenspieler gibt Ex-Sandalenheld Dan Vadis, der auch in einigen US-Western zu Nebenrollen-Ehren gekommen ist. Er besitzt zwar nicht das Charisma eines Frank Wolff, aber er kann seine Zähne schön fletschen und erhält tatkräftige Unterstützung von einem ständig die Augen rollenden Raf Baldassare. Mit etwas mehr Budget ausgestattet als beim Vorgänger sieht der Film unheimlich gut aus, hat sogar von allen drei Teilen auf DVD die beste Qualität. Stelvio Cipriani's Soundtrack ist ebenfalls der beste der ganzen Reihe und klingt beinahe wie die eindrücklichsten Arbeiten Ennio Morricone's. Handlungstechnisch ist mal wieder nicht besonders viel los, auch hier gibt es lange Einstellungen mit wenig Dialog, aber Tony Anthonys Mimik entschädigt für alles. In der letzten halben Stunde gibt es nur noch den Mann, den Stolz und die Rache, alles sauber und spannend inszeniert und en détail durchexerziert. Im ein Jahr später entstandenen dritten Teil legte man in Sachen Aufwand dann eine Schippe drauf und wechselte die Location, was dafür sorgte, das alle drei Teile auf ihre Weise abwechslungsreich und interessant blieben und im Italo-B-Sektor eine übergeordnete Stellung einnehmen.
Kurzkritiken










Linktipp: »Italien« als Produktionsland haben auch
- Die Katze (Pierre Granier-Deferre)
- Der Name der Rose (Jean-Jacques Annaud)
- Der Graf von Monte Christo (Josée Dayan)
- Der Prozeß (Orson Welles)
- Mamma Roma (Film) (Pier Paolo Pasolini)