Buch
Modelle der Nutzerintegration in den Innovationsprozess
-Möglichkeiten und Grenzen der Integration von Verbrauchern in Innovationsprozesse für nachhaltige Produkte und Produktnutzungen in der Internetökonomie-Klaus Fichter
15,00
EUR
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Übersicht
Verlag | : | IZT |
Buchreihe | : | Werkstattbericht (Bd. 75) |
Sprache | : | Deutsch |
Erschienen | : | 01. 10. 2005 |
Seiten | : | 88 |
Einband | : | Kartoniert |
ISBN | : | 9783929173758 |
Produktinformation
Erfordernisse des Klima- und Ressourcenschutzes und gesellschaftliche Anforderun-gen an eine nachhaltige Entwicklung führen derzeit zu einem fundamentalen Wandel der Innovations- und Marktrahmenbedingungen. Auf dem Welt-Nachhaltigkeitsgipfel 2002 in Johannesburg wurde u.a. ein zehnjähriges Aktionsprogramm „nachhaltige Pro-duktions- und Konsummuster“ als ein zentrales Thema für eine nachhaltige Entwick-lung verabschiedet. Der Blick richtet sich damit in Zukunft nicht mehr allein auf Produk-tionsprozessse, Produkte und technische Innovationen, sondern in zunehmenden Ma-ße auf die Art und Weise wie Produkte über ihren gesamten stofflichen Lebenszyklus genutzt werden und auf die Frage, inwieweit Produkte und Dienstleistungen global und dauerhaft übertragbare Konsum- und Lebensstile unterstützen. Die Strategie einer nachhaltigen Produktnutzung zielt damit auf Produkt-, Service- und Systeminnovatio-nen, die Wertschöpfung, Anwendernutzen und die Sicherung natürlicher Lebensgrund-lagen verbinden.
Im Zuge der Entwicklung zur Internetökonomie werden immer mehr Dienstleistun-gen rechner- und netzgestützt angeboten und es entstehen neue Intermediäre als In-ternetdienstleister. In den vergangenen Jahren ist weitgehend unabhängig von Fragen einer nachhaltigen Produktnutzung eine Vielzahl neuer Geschäfts- und Erlösmodelle für internetgestützte Dienstleistungen entwickelt worden. Im Rahmen des Forschungs-vorhabens „E-nnovation“ wurde mit der Grundlagenstudie „Chancenpotenziale für nachhaltige Produktnutzungssysteme im E-Business“ erstmalig eine systematische Übersicht und Auswertung der möglichen Chancenpotenziale des E-Business für zu-kunftsfähige Produktnutzungssysteme erarbeitet (Dematerialisierung durch digitale Medienprodukte, Ressourcenproduktivität in der Leistungserstellung, Verbesserung der Kundeninformation, Nutzungsintensivierung, Zweitnutzung und Recycling von Produk-ten, Wissensmanagement etc.). Die im Rahmen der Grundlagenstudie gewonnenen Erkenntnisse über ausgewählte Anwendungsfelder der Internetökonomie (Online- und mobile Produktinformationen, E-Paper, Online-Märkte für Gebrauchtgüter sowie pro-duktbegleitende Informationssysteme (smart label)) verdeutlichen, dass für die Ent-wicklung nachhaltiger Produktnutzungssysteme die Nutzer neuer Online- oder Mobil-angebote und deren frühzeitige Einbindung in den Innovationsprozess in zweierlei Hin-sicht eine zentrale Rolle spielen: Zum einen aus betriebswirtschaftlich-erfolgsstrategischen Gründen: Internet-Marktplätze, Online-Dienstleistungen und mobi-le Telekommunikationsangebote stellen junge Märkte mit hoher Veränderungsdynamik dar. Diese Märkte sind durch hohe technologische, rechtliche und nachfragespezifi-sche Unsicherheiten (Kundenidentifizierung, Kaufverhaltensunsicherheit etc.) geprägt. Die marktlichen Unsicherheiten lassen sich durch klassische Formen repräsentativer Marktforschung nur sehr eingeschränkt bewältigen und erfordern neue leistungsfähige Formen der Integration „fortschrittlicher“ Kunden und Nutzer in frühe Phasen des Inno-vationsprozesses zur Sicherung der späteren Kundenakzeptanz und zur Reduzierung der Floprate von Innovationsvorhaben. Zum anderen aus Gründen der frühzeitigen Steuerung von Nachhaltigkeitseffekten: Die Einbindung von Nutzern in den Innovati-onsprozess ist zentral, um frühzeitig nicht-intendierte gesundheitliche, ökologische oder soziale Nebenfolgen sowie nutzerbedingte Nachhaltigkeitseffekte identifizieren und steuern zu können.