Übersicht
Originalsprache | : | Deutsch |
Genre | : | Abenteuergeschichte |
Thema | : | Zeitgeschichte, Wahre Begebenheit, Turmbau zu Babel, Theologie, Neues Testament, Koran, Judentum, Islam, Gottfried Buddensieg, Expedition, Deutsche Orient-Gesellschaft, Christentum, Bibel, Ausgrabung, Archäologie, Altes Testament, Abendland |
Ort | : | Syrien, Irak, Berlin, Bagdad, Babylon, Aleppo |
Verlag | : | Carl Hanser Verlag |
Kurzbeschreibung
»Babel« ist ein Roman von Kenah Cusanit. 2019 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Ein Leckerbissen für Spezialisten
Ein Tag im Jahr 1913, auf dem Grabungsgelände des legendären Babylon, in den Gedanken des deutschen Archäologen, Architekten und Kunsthistorikers Robert Koldewey. Man ahnt es schon: Mit Koldewey hat Cusanit den richtigen Mann gefunden, um mehr als einen archäologischen Roman zu schreiben.
Koldeweys und Cusanits Gedanken schweifen weit - von den alten Persern, Assyrern und Babyloniern, zu Herodot und Kaiser Wilhelm, von alten Tontafeln über Photo-Technik (und Photo-Philosophie) zu zeitgenössischer Weltpolitik - und werden dabei doch nie weitschweifig oder langweilig. Cusanits Erzählweise ist präzise und dicht, man ahnt, dass die Autorin vor allem auch Lyrikerin ist. Konkreteste Beschreibungen paaren sich wunderbar mit abstraktem Denken, eröffnen überraschende Analogien und ergeben ein energetisch sirrendes Gesamtbild. Das Spannungs- und Sprachniveau fällt an keiner Stelle.
Allerdings (folgendes bedeutet keinen Abstrich, im Gegenteil!): "Babel" erklärt nicht. Der Leser wird einfach in die Situation geworfen, muss sich selbst in der damaligen Welt zurechtfinden, kann eigene Verbindungen herstellen. Ja, etwas anstrengend ist das schon, zumal Cusanits Sprache sehr komplex ist. Dabei aber auch wieder so eigentümlich originell und mit viel (unaufdringlichem) Witz. Zum Beispiel gibt es da eine große Passage, in der nur der Inhalt der Briefe wiedergegeben wird, die auf Koldeweys Schreibtisch liegen. Briefe, die von den großen und kleinen Problemen zeugen, mit denen sich ein Grabungsleiter rumzuschlagen hat (nervige Philologen, auf Ausstellungsfunde drängende Orientgesellschaften, entlaufene Stuten und streitende Araber).
Man muss kein Spezialist für Archäologie und Frühgeschichte sein, um "Babel" zu mögen; jeder, der sich gerne auf spezielle Bücher einlässt, der auf Cusanits besondere Schreibe einlässt, kann aus diesem Roman etwas mitnehmen. Das größte Lesevergnügen bereitet das Buch aber wohl doch mit einem nicht unwesentlichen Vorwissen über das Altertum und die Jahrhundertwende.
Koldeweys und Cusanits Gedanken schweifen weit - von den alten Persern, Assyrern und Babyloniern, zu Herodot und Kaiser Wilhelm, von alten Tontafeln über Photo-Technik (und Photo-Philosophie) zu zeitgenössischer Weltpolitik - und werden dabei doch nie weitschweifig oder langweilig. Cusanits Erzählweise ist präzise und dicht, man ahnt, dass die Autorin vor allem auch Lyrikerin ist. Konkreteste Beschreibungen paaren sich wunderbar mit abstraktem Denken, eröffnen überraschende Analogien und ergeben ein energetisch sirrendes Gesamtbild. Das Spannungs- und Sprachniveau fällt an keiner Stelle.
Allerdings (folgendes bedeutet keinen Abstrich, im Gegenteil!): "Babel" erklärt nicht. Der Leser wird einfach in die Situation geworfen, muss sich selbst in der damaligen Welt zurechtfinden, kann eigene Verbindungen herstellen. Ja, etwas anstrengend ist das schon, zumal Cusanits Sprache sehr komplex ist. Dabei aber auch wieder so eigentümlich originell und mit viel (unaufdringlichem) Witz. Zum Beispiel gibt es da eine große Passage, in der nur der Inhalt der Briefe wiedergegeben wird, die auf Koldeweys Schreibtisch liegen. Briefe, die von den großen und kleinen Problemen zeugen, mit denen sich ein Grabungsleiter rumzuschlagen hat (nervige Philologen, auf Ausstellungsfunde drängende Orientgesellschaften, entlaufene Stuten und streitende Araber).
Man muss kein Spezialist für Archäologie und Frühgeschichte sein, um "Babel" zu mögen; jeder, der sich gerne auf spezielle Bücher einlässt, der auf Cusanits besondere Schreibe einlässt, kann aus diesem Roman etwas mitnehmen. Das größte Lesevergnügen bereitet das Buch aber wohl doch mit einem nicht unwesentlichen Vorwissen über das Altertum und die Jahrhundertwende.
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