Hörspiel




Übersicht


Stichwort : Literaturbearbeitung
Produktionsfirma : BR
Literaturvorlage : Vergittertes Fenster
Person : Ludwig II. (Bayern)
Ort : Gefängnis

Kurzbeschreibung


»Vergittertes Fenster« ist ein Hörspiel. Es ist zuerst erschienen im Jahr 2020. Regie führte Katja Langenbach. Sprecher sind u.a. Martin Carnevali, Florian Jahr und Shenja Lacher.

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Besetzung


Regie : Katja Langenbach
Hörspielbearbeitung : Katja Langenbach
Komposition : Roderik Vanderstraeten
Sprecher :
Martin Carnevali
Florian Jahr
Shenja Lacher
Tini Prüfert
Martin Umbach
Maik Rogge


Literaturvorlage


Vergittertes Fenster




Inhalt


Zum 175. Geburtstag von König Ludwig II. Der bayerische Monarch, gefangen genommen und weggesperrt in seinem Schloss Berg, erlebt die letzten Stunden vor seinem Tod im Starnberger See als verzweifelte Abrechnung mit seiner Vergangenheit. Zerrissen von Reue und Scham, einsam und unverstanden, aufgedunsen von Drogen, depressiv trotz Medikamente, ist Ludwig nur noch ein Schatten seiner selbst. Nicht der Märchenprinz hängt hier am vergitterten Fenster und schreit in den Regen hinaus, sondern ein verzweifelter Utopist und ewiger Außenseiter. Klaus Mann erkannte in Ludwig einen Leidensgenossen. Er näherte sich in seiner Novelle mit tiefer Empathie einem Menschen, dessen Lebensrealität seine eigene spiegelte. Er schrieb die Erzählung 1937 im Exil. In dieser Situation teilte er mit Ludwig die Einsamkeit des Ausgestoßenen, Heimatlosen und Homosexuellen sowie die Sehnsucht nach der Befreiung durch Poesie, Rausch und durch den Tod. „Ich werde sogar in den besten Stunden ein fast physisches Gefühl von Schmerz im Herzen nicht los: Heimweh nach der Vergangenheit, Entsetzen vor der Zukunft, unsagbare Sehnsucht nach dem Frieden, dem Nichts, der Auflösung.“ - so schreibt Klaus Mann in sein Tagebuch. Das Hörspiel versucht eine Engführung dieser beiden Perspektiven und bringt den Autor und seinen Protagonisten in ein intensives Zwiegespräch, in das sich auch Richard Wagner und Kaiserin Elisabeth einschalten. „Da ich über meine Zukunft zu entscheiden habe, ist es unbedingt notwendig, daß ich über meine Vergangenheit genau Bescheid weiß; daß ich klar und verständig alles begreife, was geschehen ist. Aber ist es nicht eine Absurdität, das Wort 'Zukunft' zu denken? Als ob es etwas, was diesen Namen verdient, überhaupt noch geben könnte für mich - der ich am Ende, am Ende, am Ende bin. C’est la fin. Voilà la fin d’un Roy. Voilà la fin. Meine Zukunft - der Tod. Meine Hoffnung - der Friede.“ (Klaus Mann, Vergittertes Fenster).


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