Übersicht


Filmtyp : Spielfilm
Originalsprache : Englisch
Produktionsland : USA
Filmtechnik : Schwarzweißfilm
Länge (Minuten) : 1 Stunde 27 Minuten
Thema : Mafia, Polizei

Kurzbeschreibung


»Geheimring 99« ist ein Film-Noir von Joseph H. Lewis. 1954 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Jay Adler, Cornel Wilde und Richard Conte.

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Besetzung


Regie : Joseph H. Lewis
Produktion : Walter Mirisch, Sidney Harmon
Drehbuch : Philip Yordan
Kamera : John Alton
Schnitt : Robert S. Eisen
Filmmusik : David Raksin
Darsteller :
Cornel Wilde Lieutenant Leonard Diamond
Richard Conte Mr. Brown
Brian Donlevy Joe McClure
Jean Wallace Susan Lowell
Lee Van Cleef Fante
Earl Holliman Mingo
Helen Walker Alicia Brown
Robert Middleton Captain Peterson
Jay Adler Detective Sam Hill
Ted de Corsia Ralph Bettini



Night and the City
Lieutenant Leonard Diamond (Cornel Wilde) kennt nur noch ein Ziel. Er will den Gangsterboss Mr. Brown (Richard Conte) ein für allemal zur Strecke bringen. Als dessen Freundin Susan Lowell (Jean Wallace) versucht sich das Leben zu nehmen, sieht er seine große Chance gekommen. Im Krankenhaus in dem sie behandelt wird, versucht er durch sie an belastende Informationen über Brown zu kommen. Doch Brown funkt dazwischen. Nachdem Diamond seine gesamte Bande um Joe McClure (Brian Donlevy) verhaften und anschließend verhören lässt, jedoch ohne Ergebnis wieder ziehen lassen muss, setzt Brown seine beiden Killer Fante (Lee van Cleef) und Mingo (Earl Holliman) auf den Polizisten an. Das ist der Beginn eines nun offenen Schlagabtauschs zwischen Polizei und Unterwelt, dem viele zum Opfer fallen werden.




Darkness on the Edge of Town
Joseph H. Lewis schuf mit THE BIG COMBO einen späten Film Noir, der seine B-Film-Wurzeln zwar dank einiger Drehbuchschwächen nicht verleugnen kann, aber inszenatorisch durch unbedingten Stilwillen überzeugt. Bereits der Auftakt ist außergewöhnlich. Wir sehen aus der Entfernung einen Boxring in dem gerade ein Kampf stattfindet, hören die tobende Zuschauermasse, sind mitten im Geschehen. Doch die Kamera verlässt, gerade als wir uns einigermaßen zurechtfinden, die Szenerie, schwenkt auf eine blonde Schönheit, die gehetzt wirkend aus der Halle rennt und von zwei Männern verfolgt wird, die sie außerhalb des Geländes in einer dunklen Gasse stellen. Lewis wirft uns direkt in seine düstere Geschichte um grenzenlose Obsessionen hinein. Denn besessen ist jede der Hauptfiguren auf ihre Weise. Sei es der integere Polizist, der sich seit Jahr und Tag in seinen Wahn den Verbrecher dingfest zu machen hineinsteigert und dabei nicht mal merkt, das er sich längst in die Gangsterbraut verliebt hat. Oder der von Richard Conte bravourös verkörperte Brown, dessen Motivation die skrupellose Gier nach Reichtum und Macht ist, der seinen Vorgänger von der Spitze verdrängt hat und diesem nun seinerseits die Befehle gibt, dessen dunkles Geheimnis aber auch nach und nach ans Licht kommt und alles um ihn herum mit hinabreißt in einen Strudel aus Gewalt. Völlig losgelöst von der Realität schein Jean Wallace über den Dingen zu schweben, wie in einem Fiebertraum, der sie bis zum Ende der Geschichte gefangen halten wird. Den stärksten Eindruck jedoch hinterlässt Lee van Cleef in einer Nebenrolle als (homosexueller?) Killer Fante, dessen Loyalität einzig seinem Partner Mingo gehört. Das Duo scheint von allen handelnden Personen noch am wenigsten mit Komplexen beladen zu sein. Leider krankt das Drehbuch, wie schon erwähnt, an einigen Schwachheiten, die sich besonders in den Szenen auf dem Polizeirevier zeigen. Hier regieren Klischees und dialogtechnische Einfachheiten, die nicht so recht zum atmosphärischen Rest des Filmes passen wollen. Von Autor Philip Yordan ist man da deutlich besseres gewohnt. Doch das schadet dem Werk nur bedingt, zu zwingend treffen sich in der ausschließlich bei Nacht spielenden Geschichte expressionistischer Kamera-Stil und raffinierte Schnitte in höchst effizienter Inszenierung, die dem Film zurecht den Klassiker-Status sichert.



Kurzkritiken


     
Klassiker des Film Noir bei dem der Stil wichtiger als der Inhalt ist, vor allem die Gangsterrollen sind herausragend besetzt und gespielt.



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