Literarisches Werk
Übersicht
Epoche | : | Weimarer Klassik |
Originalsprache | : | Deutsch |
Umfang | : | ca. 325 Seiten |
Thema | : | Liebe |
Besondere Liste | : | Meyers Kleines Lexikon - Literatur, 1001 Bücher, Das Buch der 1000 Bücher, Deutsche Literatur auf einen Blick |
Verlag | : | Albatros, Anaconda, Artemis & Winkler Verlag, aufbau, C. H. Beck, Deutscher Klassiker Verlag, Diogenes Verlag, dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, Hamburger Lesehefte Verlag, Insel Verlag, Manesse Verlag, S. Fischer Verlag |
Buchreihe | : | Hamburger Lesehefte |
Kurzbeschreibung
»Die Wahlverwandtschaften« ist ein Roman von Johann Wolfgang von Goethe. 1809 wurde das literarische Werk zuerst veröffentlicht.
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Charakteristik / 1 Einschätzung
Anspruch Wissen |
3 3 |
Liebe Humor |
7 1 |
Erotik Spannung |
3 3 |
Unterhaltung Transzendenz |
6 2 |
"Die Wahlverwandtschaften“ ist Goethes, von ihm selbst als sein bester bezeichneter, 1809 fertiggestellter Roman, ein zeitloses und somit modernes Stück Prosa, das nicht nur die Moralvorstellungen jeder Generation, sondern auch die Komplikation der menschlichen Seele widerspiegelt. Er wird, was die Eheproblematik anbetrifft, auch als Vorläufer von Flauberts „Madame Bovary“, Tolstois „Anna Karenina“ und Fontanes „Effi Briest“ gesehen.
Wer, sich an der Überkreuzgeschichte der vier liebenden Protagonisten störend, dieses Werk von der Thematik her als kitschige Lektüre, die heutzutage massenweise in der Presse anzutreffen ist, herab zu qualifizieren versucht, hat es nie wirklich gelesen oder einzuordnen vermocht. Zu dieser Wertung sollte ihn auch nicht die von einem Erzählenden hier vertretene Meinung verleiten, dass Ehen besser nur auf sieben Jahre zu schließen seien, in der Hoffnung, dass sich vor Ablauf der Frist zumindest einer der Partner, nämlich der, der sich sehr wohl in dieser Zweierbeziehung fühlt, darauf sinnt, eine Verlängerung anzustreben und den anderen dahingehend umzustimmen gedenkt. Auch das Kind, das Charlotte und Eduard in einer für beide unverhofften Liebesnacht zeugen, hat vom Aussehen her deutliche Ähnlichkeit mit den beiden ihnen während des Zusammenseins jeweils vor Augen stehenden heimlichen Liebespartnern.
Man muss sich allerdings mit Verstand und vollem Herzen auf dieses Buch einlassen und bereit sein, den alten, schnörkelreichen und für den zeitgenössischen Leser sicher gewöhnungsbedürftigen Sprachstil zu akzeptieren. Gelingt einem das, wird man schon nach wenigen Seiten einen Lesegenuss empfinden, der einen verleiten könnte, sich auf weitere Goethetexte einzulassen.
Wer, sich an der Überkreuzgeschichte der vier liebenden Protagonisten störend, dieses Werk von der Thematik her als kitschige Lektüre, die heutzutage massenweise in der Presse anzutreffen ist, herab zu qualifizieren versucht, hat es nie wirklich gelesen oder einzuordnen vermocht. Zu dieser Wertung sollte ihn auch nicht die von einem Erzählenden hier vertretene Meinung verleiten, dass Ehen besser nur auf sieben Jahre zu schließen seien, in der Hoffnung, dass sich vor Ablauf der Frist zumindest einer der Partner, nämlich der, der sich sehr wohl in dieser Zweierbeziehung fühlt, darauf sinnt, eine Verlängerung anzustreben und den anderen dahingehend umzustimmen gedenkt. Auch das Kind, das Charlotte und Eduard in einer für beide unverhofften Liebesnacht zeugen, hat vom Aussehen her deutliche Ähnlichkeit mit den beiden ihnen während des Zusammenseins jeweils vor Augen stehenden heimlichen Liebespartnern.
Man muss sich allerdings mit Verstand und vollem Herzen auf dieses Buch einlassen und bereit sein, den alten, schnörkelreichen und für den zeitgenössischen Leser sicher gewöhnungsbedürftigen Sprachstil zu akzeptieren. Gelingt einem das, wird man schon nach wenigen Seiten einen Lesegenuss empfinden, der einen verleiten könnte, sich auf weitere Goethetexte einzulassen.
Kurzkritiken
Eduard – so nennen wir einen reichen Baron im besten Mannesalter – Eduard hatte in seiner Baumschule die schönste Stunde eines Aprilnachmittags zugebracht, um frisch erhaltene Pfropfreiser auf junge Stämme zu bringen. Sein Geschäft war eben vollendet; er legte die Gerätschaften in das Futteral zusammen und betrachtete seine Arbeit mit Vergnügen, als der Gärtner hinzutrat und sich an dem teilnehmenden Fleiße des Herrn ergetzte.
»Hast du meine Frau nicht gesehen?«
»Hast du meine Frau nicht gesehen?«
»Abwechslung ohne Zerstreuung wäre für Lehre und Leben der schönste Wahlspruch, wenn dieses löbliche Gleichgewicht nur so leicht zu erhalten wäre.«
2. Teil, 7. Kapitel
Vertonungen
lieferbare Ausgaben
Die Wahlverwandtschaften
(Johann Wolfgang von Goethe)
(Johann Wolfgang von Goethe)
Diogenes Verlag, 1996, 332 S., 9783257228700
Die Wahlverwandtschaften
(Johann Wolfgang von Goethe)
(Johann Wolfgang von Goethe)
Hamburger Lesehefte Verlag, 2011, 224 S., 9783872911841
Romane und Novellen I
(Johann Wolfgang von Goethe)
(Johann Wolfgang von Goethe)
C. H. Beck, 2012, 782 S., 9783406084867
Die Wahlverwandtschaften
(Johann Wolfgang von Goethe)
(Johann Wolfgang von Goethe)
Insel Verlag, 2008, 311 S., 9783458352259
Werther / Wahlverwandtschaften
(Johann Wolfgang von Goethe)
(Johann Wolfgang von Goethe)
Deutscher Klassiker Verlag, 2006, 1245 S., 9783618680116
Linktipp: »Liebe« als Thema haben auch
- Die Liebe in Zeiten der Cholera (Gabriel García Márquez)
- Gefährliche Geliebte (Haruki Murakami)
- Selige Zeiten, brüchige Welt (Robert Menasse)
- Die Nachtigall und die Rose (Oscar Wilde)
- Homo Faber (Max Frisch)