Film
Übersicht
Filmtyp | : | Spielfilm |
Originalsprache | : | Englisch |
Produktionsland | : | USA |
Literaturvorlage | : | Kalt brennt die Sonne über Texas, Die Kälte im Juli |
Länge (Minuten) | : | 1 Stunde 49 Minuten |
Thema | : | Einbrecher, Selbstverteidigung, Entführung, Vergewaltigung, Mord |
Figur | : | Väter, Söhne, Ex-Sträfling, Familienvater, Privatdetektiv |
Ort | : | Texas |
Zeit | : | 1989 |
Kurzbeschreibung
»Cold in July« ist ein Thriller (Film) und Kriminalfilm von Jim Mickle. 2014 ist der Film zuerst erschienen. In den Hauptrollen spielen u.a. Laurent Rejto, Michael C. Hall und Ken Holmes.
Mitmachen / Fehler gefunden
Gern kannst Du bei Kritikatur mitmachen. Als kultureller Verein, Verlag, Buchhandlung oder als Nutzer angemeldet, bieten sich Dir vielfältige Möglichkeiten, sich zu präsentieren.Auf dieser Seite befindet sich eine falsche Angabe oder es fehlt Information. Gib uns Bescheid, um hier nachzubessern.
Besetzung
Regie | : | Jim Mickle | ||||||||||||||||||||||||
Produktion | : | Adam Folk, Joe R. Lansdale, Linda Moran | ||||||||||||||||||||||||
Drehbuch | : | Joe R. Lansdale, Nick Damici, Jim Mickle | ||||||||||||||||||||||||
Kamera | : | Ryan Samul | ||||||||||||||||||||||||
Schnitt | : | John Paul Horstmann | ||||||||||||||||||||||||
Filmmusik | : | Jeff Grace | ||||||||||||||||||||||||
Darsteller | : |
|
Literaturvorlage
Texas-Moritat
„In jener Nacht hörte Ann das Geräusch als erste.“ Sie weckt ihren Mann, fragt ihn, ob er es auch gehört hat. Hat er nicht. Dann gibt es wieder ein Geräusch. Richard Dane (Michael C. Hall) holt seine Waffe aus dem Schrank und geht nach unten. Nachsehen. Im Wohnzimmer sieht er einen Mann. Vermummt. Der Mann richtet eine Taschenlampe auf ihn. Richard weicht zurück, stolpert. Dabei löst sich ein Schuss. Der Einbrecher wird tödlich am Kopf getroffen, bricht zusammen. Die Polizei ermittelt die Identität des Toten. Es handelt sich um den gesuchten Verbrecher Freddy. So weit, so gut. Kein Verlust. Richard wird fortan als Held gefeiert, fühlt sich aber nur dreckig. Als der Erschossene beigesetzt werden soll, will Richard dabei sein um mit der Sache abschließen zu können. Da tritt ein grobschlächtig wirkender alter Mann (Sam Shepard) an ihn heran. Er heißt Russell und klärt ihn darüber auf, der Vater des von Richard Getöteten zu sein und sich dafür an ihm rächen zu wollen, Dane habe schließlich ebenfalls einen Sohn und soll nun spüren wie das ist. Richard bekommt es mit der Angst zu tun. Die Polizei erweist sich als ebenso hilflos wie er. Spätestens als der Alte in seinem Haus auftaucht und seine Familie in Gefahr ist, wird Richard aktiv. Zufällig stößt auf eine Information, die plötzlich alles in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Kalt brennt die Sonne über Texas
„Kalt brennt die Sonne über Texas“ hieß die Vorlage der ersten richtigen (und überfälligen) Verfilmung eines Romanes von Joe R. Lansdale, als sie in den neunziger Jahren im Rowohlt-Verlag erschien. Als „Die Kälte im Juli“ gibt es nun eine Neuauflage bei Heyne. Eine filmische Adaption war lange geplant, John Irvin (Hamburger Hill, 1987) mühte sich mehrere Jahre daran ab, bis die Rechte bei Indie-Regisseur Jim Mickle landeten, der wiederum sieben Jahre brauchte, um Geldgeber zu finden die sein Traumprojekt finanzieren würden. Der Festival-Erfolg seines Vorgänger-Filmes WE ARE WHAT WE ARE (2013) sorgte für grünes Licht und COLD IN JULY konnte vor die Linse gehen. Die Besetzung von Michael C. „Dexter“ Hall, Sam Shepard und Don Johnson, der die in Lansdale's Romanen wiederkehrende Figur des Privat-Detektives und ehemaligen Texas Rangers Jim Bob Luke verkörpert, könnte nicht besser sein. Hall profitiert von seinem Image als Normalo, der in extremen Situation zu extremen Reaktionen fähig ist, die beiden Altgedienten Haudegen umweht ohnehin der Hauch ikonischer Frontier-Vergangenheit. Sie wirken wie die gebrochenen Helden aus einem Film von Sam Peckinpah, bereit für einen letzten Ritt in den Tod. Jim Mickle gelingt etwas sehr seltenes. Viele Filme heutzutage, deren retrospektiver Achtziger-Jahre-Bezug eigentlich immer gestellt erscheint, versuchen auf anbiedernde Art, ähnlich wie in der Popmusik, Versatzstücke des damaligen Zeitgeistes zu reproduzieren um auf mehr oder weniger ironische Weise vermeintlich gemeinsames Erinnern zu kommerzialisieren. COLD IN JULY hingegen wirkt, als sei er tatsächlich in den Achtzigern entstanden. Als sei er eine dieser Low-Budget-Produktionen, die bei uns direkt im Videotheken-Regal gelandet sind, um vornehmlich bei nächtlichen Film-Marathons goutiert zu werden, immer und immer wieder. Der Film strahlt eine kalte Härte und Aggressivität aus und ist abgesehen von zynisch herausgequetschten Kommentaren Jim Bob Luke's bar jeglicher Ironie. Er steht im Geiste des suggestiven Terrorkinos eines John Carpenter oder David Cronenberg jener Jahre, sein Soundtrack ist wie bei Filmen von ersterem ganz auf unterschwellige Spannung ausgerichtet, ohne die Szenen zu dominieren. In seiner Gesamtheit packt einen Lansdale's mörderische Geschichte am Genick und zieht einen unaufhörlich mit nach unten. Sich dagegen zu wehren ist zwecklos. Das einzige was hilft ist den Film gleich nochmal anzusehen.
Kurzkritiken










Linktipp: »Englisch« als Originalsprache haben auch
- Der Name der Rose (Jean-Jacques Annaud)
- Alexis Sorbas (Michael Cacoyannis)
- Der Herr der Ringe - Die Gefährten (Peter Jackson)
- Der Herr der Ringe - Die zwei Türme (Peter Jackson)
- Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs (Peter Jackson)