Buch
Ein ziemlich böses Mädchen
-Roman aus den Philippinen-Jessica Zafra
Übersicht
Verlag | : | Transit Buchverlag |
Sprache | : | Deutsch |
Erschienen | : | 24. 02. 2025 |
Seiten | : | 140 |
Einband | : | Gebunden |
Höhe | : | 210 mm |
Breite | : | 125 mm |
Gewicht | : | 200 g |
ISBN | : | 9783887474171 |
Produktinformation
Guada wächst bei ihrer Mutter, einer schlecht bezahlten Lehrerin, auf, nachdem der Vater, Seemann und Schürzenjäger, sich davon gemacht hat. Die Mutter muss nebenbei arbeiten, nutzt dabei ihre Kochkünste und wird von einem schwerreichen Unternehmer entdeckt, der eine Köchin sucht. Die Mutter zieht mit Guada in die Prachtvilla ihres neuen Herrn. Guada nimmt diese so ganz andere Welt verwundert wahr, staunt über Lebensweise und Arroganz der Reichen ebenso wie über das ihr unerklärlich devote Verhalten ihrer Mutter und der anderen Angestellten. Das Mädchen will mit dieser in seinen Augen kranken, ungerechten Gesellschaft nichts zu tun haben, zieht sich auch in der Schule (ein katholisches Elite-Gymnasium) zurück, wird heftig gemobbt – und lässt in einem rasanten Schlusskapitel alles hinter sich.»Zafras Sinn für‘s Groteske bleibt unverändert scharf, aber sie hebt sich ihre allerschärfste Klinge auf für die Upper classes und betrachtet die Lower classes eher mit einer Prise Sympathie. Aber wie bei Dickens werden beide, Arme und Reiche, von Problemen heimgesucht. Trifft es die Reichen, endet das eher als Komödie, trifft es die Armen, eher als Tragödie. Zafra sagt selber über ihren Roman: Er dreht sich um geborgte Privilegien und darum, wie privilegierte Arschlöcher damit umgehen.«
Scott Garcia, Philippine Star, 2021
Oft mit sarkastischem Unterton und Witz, offenbart dieses Buch die krassen Widersprüche in der philippinischen Gesellschaft, nicht als Anklage, sondern als detaillierte Wahrnehmung völlig konträrer, fremder Lebensweisen. Erzählt aus der Sicht eines Mädchens, das anfangs noch naiv scheint, dann aber immer genauer und bissiger beobachtet.
Pressestimmen
Wenn Klugheit die Dummheit der Welt in ihre Schranken weist. Jessica Zafra gelingt in ihrem Coming-of-Age-Roman ein aufregendes Porträt der philippinischen Gesellschaft unter der Herrschaft von Marcos, das allerdings auch beängstigend gegenwärtig – und universal ist.
Zafras Roman ist nicht nur ein zutiefst empathisches, aber auch komisches und sehr ironisches Buch über das Erwachsenwerden eines jungen und klugen Mädchens und ihres Balancierens zwischen Herkunft und Zukunft in einem Manila und einer Gesellschaft, das disparater nicht sein könnte, sondern auch ein Buch über den verzwickten Traum von der Diaspora und eine Welt, die die gleichen dummen Fehler gnadenlos zu wiederholen scheint, egal wie destruktiv sie auch sein mögen. Oder um es mit Zafras eigenen Worten zu sagen: »Sie küsste Guada auf den Kopf und schwebte aus der Kapelle, ohne Tia Mauras Proteste überhaupt zu vernehmen. Das war es, was man mit Geld kaufen konnte, fand Guada an diesem Tag heraus, die Macht, über das Leben anderer Leute zu entscheiden, einfach, weil sie es konnten.«
Literatur.Review Axel Timo Purr»… eine lesenswerte Coming-of-Age-Story vor philippinischer Kulisse. … das klug erzählte Drama des Heranwachsens wird unaufdringlich mit der sich entwickelnden Perspektive der Hauptfigur verbunden … und bietet einen anregenden Ausflug in den Inselstaat. In einem geistreichen, witzigen Erzählton, der den englischen Bildungsroman mit dem Sound amerikanischer Popliteratur verbindet, verwebt Zafra mit dem Erwachsenwerden Guadas Eigenheiten der philippinischen Gesellschaft und Geschichte. Schnell und schön erzählt.«
Literaturkritik, Thomas Merklinger