Feature


Matsutake - Ein Pilz als Sinnbild des Anthropozän

Matsutake - Ein Pilz als Sinnbild des Anthropozän

-Über das Leben in den Ruinen des Kapitalismus-

Jean-Claude Kuner (Regie und Autor)

 



Übersicht


Produktionsfirma : DLR
Länge (Minuten) : 55 Minuten

Kurzbeschreibung


»Matsutake - Ein Pilz als Sinnbild des Anthropozän« ist ein Feature. Es ist zuerst erschienen im Jahr 2021. Regie führte Jean-Claude Kuner. Geschrieben wurde es von Jean-Claude Kuner. Sprecher sind u.a. Hedi Kriegeskotte, Anne Müller und Christoph Gawenda.

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Besetzung


Regie : Jean-Claude Kuner
Autor : Jean-Claude Kuner
Sprecher :
Hedi Kriegeskotte
Anne Müller
Christoph Gawenda
Eva Meckbach
Moritz Grove
Jean-Claude Kuner


Inhalt


In jedem Herbst wird der Matsutake-Pilz zu einem begehrten Geschenk in Japan. Er lässt sich nicht kultivieren. Entsprechend komplex sind die Bedingungen, unter denen er gewonnen wird − und hoch die Beträge, die für ihn gezahlt werden.
Das erste neue Leben, das sich nach der nuklearen Katastrophe in Hiroshima wieder regte, war ein Pilz: der Matsutake, einer der wertvollsten Speisepilze Asiens. Er wächst bevorzugt in zerstörten Landschaften, in Symbiose mit Bäumen, und ist nicht kultivierbar. Im Herbst wird er in Japan zum traditionellen und begehrten Geschenk, ist dort aber, wie in den Wäldern Kyotos, inzwischen längst Mangelware. In den Wäldern Oregons, wo der Pilz auch wächst, entstand eine Schattenwirtschaft mit exorbitantem Wertsteigerungspotential. Einmal aus den USA nach Japan exportiert, kostet der Matsutake dort nach nur wenigen Tagen schnell das Vierzigfache und mehr. Der Pilz kann so zum Sinnbild für eine kapitalistisch-globale Wirtschaft werden und gleichzeitig für das Anthropozän, das verzweigt und symbiotisch vernetzt agiert und, während es zu fatalen Beeinträchtigungen der Natur durch den Menschen kommt, in ökologischen Ruinen dennoch auch Chancen und Lösungen für das Leben bereitstellt.


Linktipp: »2021« als Erscheinungsjahr haben auch